Lewandowski im Interview über sein Elfmeter-Fiasko, Taktik-Kritik und Saudi-Sensation
Veröffentlicht am 29. November 2022
Bild: Robert Lewandowski verschoss zum polnischen WM-Auftakt gegen Mexiko einen Elfmeter und somit auch sein erstes Tor bei einer WM. (© IMAGO / ANP)
Die Gruppe C ist jetzt wohl eine der spannendsten dieser Weltmeisterschaft. Nach der Sensation mit dem Saudi-Arabien-Sieg gegen Argentinien, trennten sich Mexiko und Polen am 1. Spieltag mit einem 0:0-Unentschieden.
Auch deshalb, weil Robert Lewandowski einen Elfmeter vergeben hat. Somit muss er weiter auf sein 1. Tor bei einer WM warten.
Warum Lewandowski seine Elfertaktik geändert hat, wie er über die Defensivtaktik des Trainers denkt und was er zur Saudi-Arabien-Sensation gegen Argentinien sagt. Unsere polnischen Redaktionskollegen von goal.pl haben mit Lewandowski nach dem Mexiko-Spiel in der Mixed-Zone gesprochen und uns das Interview exklusiv in Deutschland zur Verfügung gestellt.
Warum haben Sie Ihre Art, Elfmeter zu schießen, geändert?
Es war einfach die Entscheidung, hart und niedrig zu schießen. Ich habe ihn verschossen, und das tut natürlich weh, aber wir sehen dieses Unentschieden mit Zuversicht und Optimismus vor dem nächsten Spiel. Es liegt an uns, wie dieses Spiel verlaufen wird.
Sie sprechen von Optimismus. Sie meinen, es ist das beste Ergebnis, das Polen seit langem in Eröffnungsspielen großer Turniere erzielt hat?
Ich meine, dass ein Unentschieden immerhin ein gerechtes Ergebnis war. Wir können es hinnehmen und uns auf das nächste Spiel fokussieren.
Hat Ihnen gefallen, wie Sie heute gespielt haben?
Defensiv hat es sehr gut ausgesehen. Offensiv denke ich, dass wir aus der Perspektive dieses Spiels versuchen müssen, offener zu spielen. Mit mehr Vertrauen und mit mehr Spielern in der Offensive, um um mehr Torchancen zu kreieren. Auch heute hat man gesehen, dass Mexiko den Ball verloren hat, als wir angefangen haben, mehr zu pressen. Und wir hatten ein bisschen zu viel Stress, ein bisschen zu viel Angst. Wenn wir mehr angreifen, können wir auch mehr Torchancen herausspielen.
Ist der verschossene Elfmeter nun wie ein rotes Tuch für einen Stier, sind Sie zusätzlich motiviert?
Ich weiß es nicht, es ist schwer, so etwas unmittelbar nach dem Spiel zu sagen. Ich werde auf jeden versuchen, das so schnell wie möglich zu vergessen und mich darauf konzentrieren, der Mannschaft zu helfen, das nächste Spiel zu gewinnen.
1.70
Sieg Polen
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3.50
Unentschieden
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4.75
Sieg Saudi Arabien
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2.20
Tor Lewandowski
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Und was halten Sie von so einer defensiven Taktik?
Natürlich ist es für einen Stürmer schwierig, in der eigenen Hälfte zu laufen, aber es gibt taktische Vorgaben des Trainers, auf die wir uns konzentrieren müssen. Selbst mit dieser Taktik haben wir, wenn wir den Ball zurückerobern, Chancen offene Räume zu schaffen. Und es wäre gut, wenn wir sie nutzen würden. Ich würde mir wünschen, dass ich mehr Pässe in den Strafraum bekomme, aber das ist schwierig und ich muss die Art und Weise akzeptieren, wie wir spielen.
Was hat der Trainer nach dem Spiel zu Ihnen gesagt?
Es herrschte ein Gefühl der Zufriedenheit, obwohl ich nicht von Zufriedenheit sprechen möchte, wenn gleichzeitig ein Mangel an Zufriedenheit herrscht. Wir haben ein Unentschieden erreicht, noch ist nichts verloren und darauf müssen wir uns konzentrieren.
Ich glaube nicht, dass man sich über die körperliche Vorbereitung beklagen kann. Polen ist mehr gelaufen als Mexiko heute.
Aber das lag daran, dass wir die meiste Zeit dem Ball hinterhergelaufen sind. In den kommenden Spielen werden wir hoffentlich noch besser sein. Außerdem glaube ich, dass es von nun an leichter für uns sein wird zu spielen. Dass wir mit mehr Freiheit und vor allem mit mehr Selbstvertrauen in dieses Turnier gehen werden.
Was sind Ihre Gedanken nach der Niederlage Argentiniens gegen Saudi-Arabien?
Es ist eine Riesenüberraschung, aber es ist eine Weltmeisterschaft, da muss man auf alles vorbereitet sein. Auf alles. Jetzt haben wir ein Spiel gegen Saudi-Arabien vor uns (Sa., 26.11., 14 Uhr) und uns bleibt nichts anderes übrig, als zu zeigen, dass wir wissen, wie wir sie schlagen können.
Tabelle der Gruppe C