Wie weit kommt Russland bei der WM 2018? Quoten, Wetten & Prognose
Erstmals in der 88-jährigen Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaft findet eine WM-Endrunde in Russland statt.
Dabei träumen die Russen davon, jenes Kunststück zu vollbringen, das bisher sechs WM-Gastgebern gelungen ist: Zu Hause Weltmeister werden! Zuletzt hat dies Frankreich 1998 geschafft.
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Bei den letzten vier WM-Endrunden blieb den Veranstaltern dieses Glücksgefühl verwehrt. Wie beispielsweise auch 2014. Vor vier Jahren endete Brasiliens Titeljagd im eigenen Land im Halbfinale.
Ein Ergebnis, dass für die russische Nationalmannschaft schon als große Sensation zu werten wäre. Dass den Russen bei ihrer Heim-WM nicht allzu viel zugetraut wird, zeigen auch die Wettquoten – allen voran jene für den Weltmeister. → Zu den Wettquoten für den Weltmeister!
WM 2018 Wettquoten: Wie weit kommt Russland?
Dabei kann Russland im Grunde eine große und auch erfolgreiche WM-Vergangenheit vorweisen. Russland war von 1922 bis 1991 Teil der Sowjetunion. Der größte WM-Erfolg war 1966 der Einzug ins Halbfinale bzw. der 4. Platz.
Daran konnte die russische Mannschaft, die seit Beginn der 1990er-Jahre von der FIFA als Nachfolgerin der Fußballnationalmannschaft der UdSSR gesehen wird, jedoch nicht mehr anschließen.
Bei den sechs Weltmeisterschaften, die seit 1994 stattfanden, konnte sich Russland drei Mal gar nicht qualifizieren (1998, 2006 und 2010), und die anderen drei Male scheiterte die „Sbornaja“ jeweils schon in der Vorrunde.
Erreicht Russland das Halbfinale? |
Ähnlich enttäuschend verlief es bei Europameisterschaften. Bei den sechs EM-Endrunden seit 1996 war Russland ein Mal nicht dabei (2000) und bei vier der fünf anderen EM-Endrunden war wieder nach der Gruppenphase Schluss.
Einzig bei der EM 2008 kamen die Russen bei einem Fußball-Großereignis über die Vorrunde hinaus und stürmten zur Überraschung aller bis ins Halbfinale.
Das soll auch diesmal gelingen. Ein Triumphzug bis in die Runde der letzten Vier, oder sogar noch weiter, vor heimischer Kulisse – davon träumen die russischen Fußball-Macher.
* Quoten Stand vom 06.07.2018, 13:11 Uhr. Angaben ohne Gewähr. Die Quoten unterliegen laufenden Anpassungen und können sich mittlerweile geändert haben.
Schließlich kann der Plan eines großen Propagandafestes von Staatschef Wladimir Putin ja nur aufgehen, wenn die russische Nationalmannschaft erfolgreich aufspielt.
Böse Zungen behaupten, dass dafür schon bei der Auslosung der WM-Gruppen alles gemacht wurde. Uruguay, Ägypten und Saudi-Arabien sind die Gegner in der Gruppe A.
Die Urus waren zum Zeitpunkt der Auslosung gemäß der Platzierung in der FIFA-Weltrangliste die zweitschlechteste Mannschaft im Lostopf 2, die Ägypter und die Saudis waren das jeweils schwächste Team aus den Lostöpfen 3 bzw. 4.
Mit diesen drei Gruppengegnern eröffnete sich für die russische Nationalmannschaft nun „unverhofft“ die große Chance, erstmals die Vorrunde einer WM-Endrunde zu überstehen und ins Achtelfinale einzuziehen.
Der Grundstein dafür soll mit einem Sieg im Eröffnungsspiel am 14. Juni gegen Saudi-Arabien gelegt werden. Allerdings hat Russland den bislang einzigen Vergleich, den es mit den “Wüstensöhnen” gab, mit 2:4 verloren – im Oktober 1993.
Video: Russlands Traum vom WM-Triumph im eigenen Land. (Quelle: YouTube/NDR Doku)
Ob die Russen das immens wichtige Auftaktspiel gegen den laut Papierform schwächsten WM-Teilnehmer verlieren werden? Zyniker behaupten, Putin würde es schon regeln, dass sich seine Mannschaft nicht vor hunderten Millionen Fußball-Fans aus der ganzen Welt blamieren wird.
Es wäre jedenfalls der erste russische WM-Sieg seit dem 2:0 gegen Tunesien am 5. Juni 2002. Insgesamt hält Russland bei Weltmeisterschaften nur bei zwei Siegen und zwei Remis, jedoch bei fünf Niederlagen.
Die Spiele von Russland in der Gruppe A:
- Russland – Saudi-Arabien am 14. Juni (17:00 Uhr) in Moskau
- Russland – Ägypten am 19. Juni (20:00 Uhr) in St. Petersburg
- Uruguay – Russland am 25. Juni (16:00 Uhr) in Samara
Das zweite Gruppenspiel folgt gegen Ägypten (es ist das erste Aufeinandertreffen überhaupt), das dritte und möglicherweise entscheidende findet gegen Uruguay statt. Gegen die Südamerikaner gab es 2012 in einem Testspiel ein 1:1.
In dem Duell mit den Urus dürfte sich entscheiden, ob Russland erstmals in die K.o.-Runde bei einer Weltmeisterschaft einzieht – und dies womöglich sogar als Gruppensieger → Zu den Wettquoten für die Gruppe A
Erst einmal in der Geschichte der Fußball-WM ist ein Gastgeber in der Vorrunde ausgeschieden – Südafrika 2010. Damals als Gruppen-Dritter. Ein Veranstalter-Team ist bei einer WM noch nie als Gruppen-Letzter und noch nie sieglos ausgeschieden.
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Russland will nicht die Nummer 2 auf dieser Liste sein, somit ist das Achtelfinale das (Minimal-)Ziel von Russlands Nationaltrainer Stanislaw Tschertschessow.
Der ehemalige Torhüter von Dynamo Dresden und dem FC Tirol – wo er unter einem gewissen Cheftrainer Jogi Löw sogar Meister wurde – übernahm 2016 eines der kniffligsten Fußball-Projekte der Welt: Russland (wieder) zu Ruhm und Erfolg führen.
Ein Unterfangen, das schwieriger nicht sein könnte. Schließlich hatte die russische Nationalmannschaft bei den letzten beiden Großereignissen ein jämmerliches Bild abgegeben. Sowohl bei der WM 2014 als auch bei der EM 2016 scheiterte die „Sbornaja“ in der Vorrunde.
Beide Male sieglos. Bei der EM (gegen England, Wales und die Slowakei) mit einem Unentschieden als Letzter, bei der WM (gegen Belgien, Algerien und Südkorea) mit einem Remis als Dritter.
Damit dies nicht bei der Heim-WM passiert und Russland nicht an die miesen Auftritte bei den letzten WM-Endrunden anschließt, hat Tschertschessow der Nationalmannschaft eine gewisse Verjüngungskur verordnet.
So schnitten die Gastgeber bei den WM-Endrunden ab:
- Weltmeister (6x): Uruguay (1930), Italien (1934), England (1966), Deutschland (1974), Argentinien (1978), Frankreich (1998)
- Vize-Weltmeister (2x): Brasilien (1950), Schweden (1958)
- Dritter (3x): Chile (1962), Italien (1990), Deutschland (2006)
- Vierter (2x): Südkorea (2002, Brasilien (2014)
- Viertelfinale bzw. 2. Finalrunde (5x): Frankreich (1938), Schweiz (1954), Mexiko (1970, 1986), Spanien (1982)
- Achtelfinale (2x): USA (1994), Japan (2002)
- Vorrunde (1x): Südafrika (2010)
Er tauschte nach dem EM-Desaster drei Viertel der Spieler aus, führte junge Spieler aus Russlands erfolgreichem Nachwuchspool an die A-Auswahl heran und ließ etliche „Veteranen“ wie Pawel Mamajew und Alexander Kokorin außen vor.
Tschertschessow schaffte flache Hierarchien (“Bei uns gibt es keine Stammspieler. Bei uns gibt es Spieler, die von Anfang an spielen”) und lehrte einen angriffsfreudigen, schnörkellosen Spielstil.
Die Resultate aus den Testspielen – da die russische Mannschaft für die WM 2018 fix qualifiziert ist, musste sie an keiner Qualifikation teilnehmen – verleiten nicht zur Annahme, dass Russland bei der WM lange im Konzert der Großen mitspielen darf.
Von August 2016 bis März 2018 absolvierte Russland insgesamt 15 Testspiele (plus drei Partien beim Confed Cup) und nur vier davon wurden gewonnen: 1:0 gegen Ghana, 1:0 gegen Rumänien, 2:0 gegen Neuseeland (Auftaktspiel beim Confed Cup) sowie 4:2 gegen Südkorea.
Diesen vier Siegen stehen in diesem Zeitraum acht Niederlagen gegenüber. Unter anderem gab es ein 3:4 gegen Costa Rica, ein 0:2 gegen Katar, ein 0:3 gegen Brasilien sowie ein 1:3 gegen Frankreich.
Dazwischen konnte die russische Auswahl auch ein paar Achtungserfolge bejubeln, wie beispielsweise zwei 3:3-Remis gegen Spanien bzw. Belgien.
Ob dies reichen wird, um bei der Heim-WM für Furore zu sorgen? Zumal ja auch bei der WM-Generalprobe Confed Cup der Aufstieg in die K.o.-Phase misslang.
Facts über das Abschneiden früherer WM-Veranstalter:
- 7 Mal schied Gastgeber gegen den späteren Weltmeister aus – unter anderem die USA 1994 vs. Brasilien im Achtelfinale, Deutschland 2006 vs. Italien im Halbfinale, Brasilien 2014 vs. Deutschland im Halbfinale)
- 6 Mal (1930, 1934, 1966, 1986, 1990 und 1998) verlor der Gastgeber kein Spiel, dabei aber zwei Mal (1986 und 1990) in der K.-o.-Runde durch Elfmeterschießen.
- Uruguay ist der einzige Gastgeber alle Spiele gewinnen konnte (1930).
- Die wenigsten Gegentore als Gastgeber mussten Italien (1990, 2 in 7 Spielen), Frankreich (1998, 2 in 7 Spielen) und Mexiko (1986, 2 in 5 Spielen) hinnehmen.
- Die meisten Gegentore als Gastgeber kassierte Brasilien (2014, 14 in 7 Spielen)
- Der höchste Sieg eines Gastgebers: 7:1 im WM-Achtelfinale 1934 und Brasilien – Schweden 7:1 im WM-Finalrunde 1950
- Die höchste Niederlage eines WM-Gastgebers: Brasilien – Deutschland 1:7 im WM-Halbfinale 2014
Die Wettanbieter hegen deshalb berechtigte Zweifel an einem langen WM-Erfolgslauf der „Sbornaja“, wie die Wettquoten für einen Einzug ins Viertelfinale bzw. ins Halbfinale zeigen (siehe oben).
Dazu kommt, dass die Russen laut WM-Spielplan bereits im Achtelfinale einen schweren Brocken aus dem Weg räumen müssten.
Dort würde der Erste oder Zweite der Gruppe B warten (je nachdem ob Russland in der Gruppe A Erster oder Zweiter wird) – also im Normalfall Spanien oder der amtierende Europameister Portugal.
Und ob die spielerisch limitierten Russen diese Hürde nehmen können? Kaum vorstellbar. Zumal die Russen schon beim Confed Cup gegen die Portugiesen mit 0:1 den Kürzeren zogen und dabei eigentlich keine reelle Siegchance hatten.
Eine gewisse Hilflosigkeit dürfte auch Tschertschessow nach der 0:3-Pleite gegen Brasilien im März bewusst geworden sein: „Der Gegner war stärker und in seiner Qualität besser. Wir müssen jetzt beginnen, unsere Probleme zu lösen und die Fehler zu korrigieren.“
Allerdings zeigte sich in der Vergangenheit immer wieder, dass mit dem Heimvorteil einiges möglich ist – und vermeintliche Underdogs, denen im Vorfeld so gut wie nichts zugetraut wird, dann im Laufe des Turnieres über sich hinaus wachsen können.
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Die USA schaffte dies bei der Heim-WM 1994 und erreichte damals überraschenderweise das Achtelfinale, Südkorea stürmte 2002 (wenn auch unter kräftiger Mithilfe der Schiedsrichter) sogar bis ins Halbfinale.
Das ist auch der große Traum von Tschertschessow. Er will sogar noch mehr und verspricht selbstbewusst: „Wir werden mit Leidenschaft um diesen Pokal kämpfen.“
Prognose: Wie weit kommt Russland bei der WM?
Die Russen können froh und dankbar über eine machbare Gruppen-Auslosung sein – und mit dem Heimvorteil sollte es durchaus möglich sein, dass sie (als Zweiter) den Einzug ins Achtelfinale schaffen. Mehr dürfte jedoch nicht drinnen sein.
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