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Bosnien bei der WM 2014 – Prognose, Wettquoten, Tipp

Veröffentlicht am 5. April 2017

Von Martin Huber

Sport & Sportwetten-Experte

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Prognose & Chancen der Nationalmannschaft von Bosnien-Herzegowina bei der Weltmeisterschaft 2014:

		Interwetten	Bet365	Tipico	Mybet	Betsafe	ComeOn	Bwin
	Bosnien Weltmeister	150	151	200	151	95,0	161	126
	Bosnien Sieger Gruppe F	6,50	7,00	8,00	7,50	7,00	6,80	7,50

+++ Wettquoten Stand 21. Mai, Vorschau & Prognose Stand vor Beginn des Turniers +++

22 Jahre mussten seit der politischen Unabhängigkeit vergehen, bis nun erstmals auch von Bosnien-Herzegowina eine Visitenkarte bei einer großen Endrunde abgegeben wird: Hatten aus dem „Einzugsgebiet“ des früheren Jugoslawien bislang nur die Mannschaften aus Kroatien, Serbien und Slowenien mit Turnier-Abstechern ihre sportliche Souveränität demonstriert, wird nun von den „Drachen“ das einzige Premieren-Team der anstehenden Weltmeisterschaft gestellt.

In Anbetracht dieser Wartezeit sind die Neulinge vom Balkan nun natürlich umso mehr auf einen möglichst langen Verbleib in Brasilien bedacht – und tatsächlich ist es durchaus denkbar, dass der 77. WM-Teilnehmer in den kommenden Wochen für Furore sorgt.

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Trotz ihrer erstmaligen Teilnahme an einer WM sind die Bosnier nun immerhin weit davon entfernt, den Sprung über den Atlantik als klassischer Außenseiter in Angriff zu nehmen: Mit Blick auf die zuletzt schon mehrfach nur knapp verpassten Endrunden ist es schließlich längst allerhöchste Zeit, dass sich die Mannschaft von Safet Susic endlich auch einmal unter die besten Fußball-Nationen des Erdballs mischt.

Mit dem direkten Lösen des Tickets in der Qualifikations-Gruppe G wurde im vergangenen November ein langjähriger Leidensweg beendet – waren der Auswahl sowohl vor der WM 2010 als auch vor der EM 2012 jeweils die Playoffs gegen die starken Portugiesen zum Verhängnis geworden, konnte dieses Mal dank des Gruppensieges nicht mehr an der verdienten WM-Teilnahme gerüttelt werden.

Bosnien in der Vorrunde – Gruppe F

Denn wenngleich die Bosnier nur aufgrund des – dafür umso deutlicher – besseren Torverhältnisses die eigentlich gesetzten Griechen in die Ausscheidungsspiele verwiesen, kann an der Rechtmäßigkeit des Gruppensieges angesichts von acht Siegen, einem Unentschieden und nur einer Niederlage natürlich überhaupt kein Zweifel bestehen: Lediglich gegen die ansonsten chancenlosen Slowaken hatten sich die Drachen in der langen Quali-Phase eine gleichermaßen überraschende wie unnötige Schlappe eingefangen. Gegen den „Hauptgegner“ aus Griechenland wurden in den beiden direkten Vergleichen dagegen immerhin vier Punkte eingefahren; nach einem torlosen Remis in Piräus, konnte letztendlich der 3:1-Erfolg vor heimischem Publikum die entscheidenden Punktgewinne besorgen.

Unter Beachtung des insgesamt jedoch nur mäßigen Niveaus der Gruppe (sind bereits die Griechen und Slowaken alles andere als übermächtig, wurde das Teilnehmerfeld von den Außenseitern aus Lettland, Litauen und Liechtenstein aufgefüllt), scheint es sich bei der Qualifikation für die Weltmeisterschaft trotz der verständlichen Euphorie dennoch gerade einmal um die bloße Erfüllung der Pflicht zu handeln:

Immerhin haben die Bosnier einen opulenten Kader aufzubieten, der es geradezu unverständlich erscheinen lässt, warum die erste Endrunden-Teilnahme überhaupt so lange auf sich warten ließ. Zwar ragt aus dem international erfahrenen Team mit Edin Dzeko ein frischgebackener englischer Meister heraus – das Gerüst der Mannschaft wird jedoch von äußerst hochklassigen Bundesliga-Akteuren gebildet. Insgesamt sieben deutsche Legionäre werden die bosnischen Farben am Zuckerhut vertreten: Besonderes regelmäßig dürften dabei vermutlich vor allem der Hoffenheimer Salihovic sowie die Defensivspezialisten Spahic (Leverkusen), Kolasinac (Schalke) und Bicakcic (Braunschweig) auf dem Rasen zu sehen sein.

Eine Schlüsselposition ist zudem auch Torjäger Vedad Ibisevic in Brasilien zugedacht: Obwohl der zuletzt formschwache Angreifer maßgeblich die enttäuschende Rückrunde des VfB Stuttgart mit verantwortet hatte, wird er in der Nationalelf doch schon allein dank seiner acht Treffer in der Qualifikation als unentbehrlich angesehen.

Mit dem mittlerweile im fernen China abgetauchten Misimovic hat Susic zudem noch einen weiteren früheren Bundesligaspieler für die Weltmeisterschaft nominiert: Alle diese bestens bekannten Namen rechtefertigen nun die Annahme, dass Bosnien-Herzegowina in den nächsten Wochen gleichermaßen kampf- wie spielstark zu Werke geht.

Wenngleich im WM-Kader durchaus einzelne Schwachstellen auszumachen sind (so konnte bislang etwa kein wirklich renommierter Torhüter aufgetrieben werden), wird von dem WM-Neuling doch ein ausgesprochen schlüssiges WM-Paket zusammengeschnürt – allenfalls die jüngsten Testspiele vermögen leise Zweifel an einem erfolgreichen WM-Sommer zu wecken.

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Konnten es die Bosnier sicherlich noch verschmerzen, dass es gegen den WM-Auftaktgegner aus Argentinien im vergangenen November eine 0:2-Niederlage setzte, warf dann der Jahresauftakt gegen die Ägypter umso größere Fragen auf: Obwohl der Gegner angesichts zweier verpasster Afrikameisterschaften und der völlig danebengegangenen WM-Playoff-Duelle gegen Ghana in einer etwas desolaten Verfassung zum Kick in Innsbruck reiste, nahmen auch die „Pharaonen“ einen überraschend souveränen 2:0-Erfolg nach Hause mit.

Für die Drachen dürfte der enttäuschende Auftritt dagegen allenfalls als Warnschuss von einem gewissen Wert gewesen sein – entsprechend sind wir zumindest verhalten zuversichtlich, dass das WM-Publikum nun schon sehr viel mehr von den Neulingen zu sehen bekommt.

Denn obwohl das Team mit der Gruppe F nicht das undankbarste Vorrunden-Quartett in Brasilien erwischte, sind doch mit Sicherheit wenigstens zwei überzeugende Auftritte erforderlich, um den Aufstieg in das Achtelfinale auf den Weg zu bringen:

Da man den großen Favoriten aus Argentinien zum Auftakt vermutlich kaum ärgern kann, dürfte insbesondere das zweite Spiel gegen Nigeria über den Fortgang der Weltmeisterschaft entscheiden. Nur wenn die Super Eagles erfolgreich niedergerungen werden, kommt dem Match gegen den Außenseiter aus dem Iran noch eine elementare Bedeutung zu – andernfalls sollte das Duell gegen das „Tema Melli“ wenigstens für den Premieren-Sieg der WM-Geschichte sorgen.

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Trotz der zuletzt nur mäßig überzeugenden Auftritte trauen es die Wettanbieter der Drachen allerdings durchaus zu, die Vorrunde als Gruppenzweiter abzuschließen: Sind die Bosnier in den drei Auftakt-Spielen aber auf den Geschmack gekommen, könnte dann sogar in einem sich abzeichnenden Achtelfinale gegen Frankreich oder die Schweiz ein Weiterkommen möglich sein.

Mit einigen Bangen müssen die Wettfreunde zudem vermelden, dass noch nicht einmal eine erfolgreiche Bewältigung des Viertelfinales ausgeschlossen ist – immerhin dürfte es hier gegen die deutsche Mannschaft gehen, die sich gegen Teams vom Balkan in den letzten Jahren nie glücklich aus der Affäre zog.

Erwischt Bosnien-Herzegowina also eine perfekte WM, könnte der Weg gleich auf Anhieb bis ins Halbfinale führen: Ganz so weit möchten sich im Vorfeld allerdings weder die Buchmacher noch die Drachen selbst aus dem Fenster lehnen. Machen sich etwa die Wettanbieter auf ein Scheitern im Achtelfinale gefasst, wären letztendlich auch die Wettfreunde gar nicht so schrecklich böse, wenn dieser Kelch an der deutschen Nationalmannschaft gerade noch einmal vorübergeht.

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