Montag, 16. Juni 2014 um 21:00 Uhr in Curitibia – Vorrunde Gruppe F – Vorhersage & Tipp
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Iran Sieg | 3,60 | 4,75 | 4,20 | 4,30 | 4,05 | 4,20 | 4,10 | |
Unentschieden | 3,30 | 3,50 | 3,30 | 3,40 | 3,35 | 3,60 | 3,30 | |
Nigeria Sieg | 2,10 | 1,90 | 1,95 | 1,90 | 1,98 | 1,90 | 1,91 | |
Selbst wenn der deutschen Nationalmannschaft gegen die Portugiesen der erwartet gute WM-Auftakt gelingt, sollten sich die Fans im Anschluss allzu ausschweifende Siegerparaden verkneifen: Immerhin wird schon eine knappe Stunde nach dem Abpfiff in Salvador mit der Partie zwischen Nigeria und dem Iran der erste Spieltag der Gruppe F zu Ende gebracht.
Wer meint, dass hier angesichts der starken Konkurrenz aus Argentinien und Bosnien-Herzegowina lediglich zwei Punktelieferanten aufeinandertreffen, der könnte sich zumindest in Bezug auf die Super Eagles gut und gerne auf dem Holzweg befinden: Auch wenn das Potential des amtierenden Afrikameisters bei den letzten Turnier-Teilnahmen stets etwas verborgen blieb, wird die Truppe von Stephen Keshi von so manchem Kenner des schwarzen Kontinents als heißer Viertelfinal-Kandidat gehandelt.
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Vor dem allerersten Auftritt erscheint die Runde der besten acht Mannschaften jedoch schon allein deshalb weit entfernt zu sein, weil die Nigerianer selbst zu ihren erfolgreichsten Zeiten kurz vor der Jahrtausendwende (WM 1994 und 1998) bereits im Achtelfinale passen mussten: Bei den folgenden Turnier-Teilnahmen in Japan/Südkorea sowie in Südafrika war dem Team dagegen nicht einmal ein Vorrunden-Sieg vergönnt. Vor allem das enttäuschende Abschneiden vor vier Jahren haben viele Anhänger persönlich genommen:
Obwohl der Olympiasieger von 1996 auf dem Heimat-Kontinent eine machbare Gruppe erwischte, wurden die Gruppenspiele nach Niederlagen gegen Argentinien und Griechenland! und einem 2:2 gegen Südkorea auf dem letzten Tabellenplatz abgeschlossen.
Insbesondere mit Blick auf das finale Remis gegen die „Tigers of Asia“ könnte sich das Auftaktspiel gegen den Iran nun durchaus als tückisch erweisen: Obwohl das „Team Melli“ fraglos als großer Außenseiter nach Brasilien reist, ließ die Mannschaft in der WM-Qualifikation doch immerhin die stärker eingeschätzten Südkoreaner hinter sich. Mit zehn Siegen in 16 Partien hat es die Truppe des früheren portugiesischen Nationaltrainers Carloz Queiroz überhaupt auf eine exzellente Ausbeute auf dem Weg zum WM-Ticket gebracht – das folgende 1:2 im Testspiel gegen Guinea legte dann jedoch umgehend nahe, dass man die asiatischen Gruppenspiele besser nicht überbewerten sollte.
Die Besetzung des Kaders lässt ohnehin keinen Zweifel daran entstehen, dass es für den ersten Sieg in einem WM-Vorrundenspiel nach 1998 – damals im Übrigen interessanterweise gegen die Vereinigten Staaten – ein kleines Wunder brauchen dürfte:
Abgesehen von dem in der Premiere League mit dem FC Fulham untergegangenen Ashkan Dejagah ist fußballerische Prominenz im iranischen Team äußerst spärlich gesät. Auch der Wolfsburger Rückhalt Daniel Davari hat sich jenseits der Bundesliga bislang keinen Namen gemacht. Bemerkenswert ist zudem, dass ein nicht unerheblicher Teil des überaltert wirkenden Kaders seinen Zenit vermutlich bereits überschritten hat – und diejenigen, die sich noch immer im vollen Saft ihrer Schaffenskraft befinden, haben oft schon bei zweitklassigen Klubs Probleme, einen Fuß in die Tür zu bekommen.
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Im direkten Vergleich haben die Nigerianer hier natürlich deutlich mehr zu bieten; mit dem Liverpooler Flügelflitzer Moses, dem Fenerbahce-Angreifer Emenike und dem Mittelfeldmotor Mikel vom FC Chelsea sind in allen Mannschaftsteilen Stützen zu finden, die sich bereits an anderer Stelle bewähren konnten.
Darüber hinaus dürfen sich die Fans bei den Afrikanern allerdings auch auf einige noch unbekannte Entdeckungen freuen; schließlich wird vom Nationaltrainer Keshi im Zweifelsfall stets auf in der Heimat kickende Spieler gesetzt, die dem Fokus der europäischen Klubs bislang verborgen geblieben sind. Dass sich die Nigerianer im vergangenen Jahr überdies die U17-Weltmeisterschaft sicherten, weist auf die besondere Bedeutung der Jugendarbeit hin – auch hier wäre es keine ganz große Überraschung, wenn die anstehende Endrunde ein paar (schon etwas ältere) Talente nach oben spült.
Ein Fragezeichen ist hinter die Super Eagles somit lediglich deshalb zu setzen, weil sie sich beim Confed Cup im vergangenen Sommer nicht im allerbesten Licht präsentieren:
Nach einem witzlosen Sieg gegen Tahiti und zwei mehr oder weniger deutlichen Schlappen gegen Uruguay und Spanien ging es für das Team damals schon nach der Vorrunde nach Hause. Da sich bei jenem Mini-Turnier jedoch zahlreiche Leistungsträger der nigerianischen Mannschaft entschuldigen ließen, dürften die Resultate kaum so ohne weiteres auf die »Gegenwart« zu übertragen sein – offenbar zogen es die Afrikaner bei der angeblichen Generalprobe vor, die Konkurrenz über das eigene Leistungsvermögen noch im Unklaren zu lassen.
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Einen etwas vielsagenderen Einblick hatten dagegen die Testspiele rund um den Jahreswechsel zu bieten, als zum Beispiel auf neutralem Platz ein starkes 2:2 gegen Italien erobert wurde; auch ein im März gegen die Mexikaner eingespieltes Unentschieden darf durchaus als Hinweis gewertet werden, dass Nigeria auf einem höherem Niveau mithalten kann.
Vor diesem Hintergrund sollte der erste Vorrundensieg seit 1998 nach Überzeugung der Wettfreunde nun tatsächlich nicht lange auf sich warten lassen:
Wir tippen auf einen Sieg der Super Eagles!
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