Macht ihm das Tennis spielen derzeit wirklich Spaß? Dominic Thiem hat durchaus seine Mühe und Not, diese Frage aktuell zu beantworten. Eigentlich war er auf einem guten Weg, sich von Rängen jenseits der 200 wieder nach vorne zu arbeiten.
Seit einigen Monaten aber stocken die Fortschritte. Der Österreicher ist auf Platz 102 zu finden, dabei hatte er die Top 100 eigentlich schon geknackt gehabt. 2023 läuft es einfach viel schlechter, als er es eingeplant hatte.
Bei den Australian Open konnte man ihm kaum einen Vorwurf machen, denn mit Andrey Rublev wartete direkt ein viel zu starker Gegner. Es zog ihn weiter nach Südamerika, wo er auch nicht richtig in Tritt kommen sollte.
In Buenos Aires, Rio und Santiago de Chile gewann er ein einziges Match. Da brachte es ihm auch nicht viel, dass seine Ausscheiden stets knapp waren. Seine letzten drei Turniere hatten jeweils einen Tiebreak zu bieten.
Gegen Cristian Garin zum Beispiel, erst vor wenigen Tagen in Chile aktiv, verlor er mit 2-6, 6-7. Keine einzige Breakchance hatte er, schenkte seinem Gegner allerdings ganze acht. Was immer Thiem auch probiert, aktuell klappt nichts davon.
In Indian Wells hat er nun das Glück, mit einer Wildcard direkt ins Hauptfeld geschickt zu werden. Die Veranstalter wissen: Hier hat er einst große Erfolge gefeiert, vielleicht hilft ihm ja diese Erinnerung in Kombination mit bekanntem Terrain?
Erstmals seit 2019 tritt der Österreicher wieder bei diesem Masters an. Und er wird wissen: Damals stand er am Ende ganz oben! Aus seiner ganz eigenen Sichtweise heraus ist er also so etwas wie ein Titelverteidiger.
Unvergessen, sein damaliger Finalsieg gegen Roger Federer. Es sind Zeiten wie diese, an die sich Thiem mit einem lachenden und bestimmt auch weinenden Auge zurückerinnern wird. Immer mit der Gewissheit, wie weit er derzeit von solch großartigen Auftritten entfernt ist.