Umso überraschender ist das, was er in Paris derzeit leistet. Begonnen haben seine French Open mit einem schnellen 6-2, 6-2, 6-2 gegen Facundo Bagnis. Laslo Djere sollte dann eigentlich ein schwererer Gegner werden, hatte beim 3-6, 4-6, 3-6 aber dennoch keine Chance.
Auch gegen Miomir Kecmanovic setzte sich der Russe durch, holte ein nie gefährdetes 6-2, 6-4, 6-2. Kein einziges Break ließ er in der 3. Runde zu, überhaupt hatte der Serbe lediglich zweimal die Gelegenheit.
78% gewonnene Punkte beim ersten Aufschlag, auch hier ist Medvedev voll auf Kurs. Dass es gegen Marin Cilic noch ein bisschen schwerer werden dürfte, weiß er. Zwar führt er im direkten Duell mit 3:0, musste aber jedes Mal ganz schön kämpfen.
In Wimbledon 2021 sahen die Zuschauer einen Thriller über fünf Sätze, in den anderen beiden Begegnungen gab es jeweils einen Tiebreak. Mit 1,30 zu 3,60 liegt Medvedev bei den deutschen Wettanbietern zwar in Front, doch ein Sieg des Kroaten wäre keine absolute Sensation.
French Open: Favoriten & Quoten
Seit 15 Jahren ist der Routinier hier in Paris am Start, hat sämtliche Sonnen- und Schattenseiten des Turniers kennengelernt. 2017 und 2018 erlebte er mit den Viertelfinals seine besten Ergebnisse.
In den letzten Wochen deutete Cilic bereits an, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Topstars wie Carlos Alcaraz oder Alexander Zverev konnte er lange ärgern, Cameron Norrie sogar besiegen.
In der französischen Hauptstadt zeigt er sich bislang tadellos. Mit einem 6-0, 6-1, 6-2 gegen Attila Balazs legte er famos los, ließ später ein 4-6, 6-4, 6-2, 6-3 gegen Marton Fucsovics folgen.
Nach diesem starken Comeback stand er Gilles Simon gegenüber und wollte hier offenbar Kräfte für das Achtelfinale sparen. Mit 6-0, 6-3, 6-2 fegte er über den Franzosen hinweg und schickte damit auch eine kleine Kampfansage an Daniil Medvedev.