Erklärung, Punkte und Turniere: Wie funktioniert die Tennis Weltrangliste der ATP?
Veröffentlicht am 4. März 2025
Bild: So funktioniert die Tennis ATP-Weltrangliste der Herren mit Turnieren und Punkten.(© APA-PictureDesk / Alamy Stock Photo)
Die Tennis ATP-Weltrangliste wurde am 23. August 1973 eingeführt und ist seitdem ein zentrales Element im Herren Profi-Tennis. Sie dient dazu, die Leistungen der Spieler zu bewerten und eine Rangordnung zu erstellen.
Aber funktioniert die Tennis Weltrangliste der ATP? Wie viele Punkte gibt es bei einem Turnier, welche Turniere zählen für die Wertung der ATP-Weltrangliste und wofür ist dieses Ranking so wichtig?
So funktioniert die ATP-Weltrangliste: Turniere & Punkte
Wie funktioniert die ATP Tennis Weltrangliste?
Die Weltrangliste der Association of Tennis Professionals (Vereinigung der Profi-Tennisspieler) basiert auf einem Punktesystem, das die Leistungen der Spieler über einen Zeitraum von 52 Wochen berücksichtigt. Die Spieler sammeln Punkte durch ihre Ergebnisse bei verschiedenen Turnieren, und die Summe dieser Punkte bestimmt ihre Position in der ATP-Weltrangliste.
Es werden die 18 besten Ergebnisse eines Spielers aus einem Zeitraum von 52 Wochen in die Wertung aufgenommen.
Das bedeutet aber auch: Egal wie viele Turniere ein Spieler innerhalb der letzten 52 Wochen absolviert, in die Wertung kommen nur maximal 18 Ergebnisse! Wer beispielsweise bei 25 Turnieren spielt, bei dem zählen 7 Turniere nicht in die Wertung – egal, ob er das Turnier gewinnt oder in Runde 1 ausscheidet.
✅ Für die Spieler in den Top-30 der Weltrangliste gibt es pro Saison 12 Pflichtturniere, deren Ergebnisse automatisch in die Rangliste einfließen. Diese 12 Pflichtturniere sind:
● 4 Grand-Slam-Turniere
● 8 Masters1000-Turniere
Aber: Spieler, die nicht zu den Top-30 gehören, haben KEINE Verpflichtung, an diesen zwölf Turnieren teilzunehmen. Sie werden es aber tun, denn es gibt hier die meisten Punkte und das meiste Preisgeld zu gewinnen.
Neben den 12 Pflichtturnieren können sich die Spieler sechs andere Turniere aussuchen, bei denen sie spielen und Punkte sammeln möchten, damit sie auch Anzahl von 18 gespielten Turnieren kommen, die in die Wertung ihres aktuellen ATP-Rankings kommen.
Hier kommen dann die Turniere der 500- und 250-Kategorie ins Spiel.
Die ATP500-Turniere bringen mehr Punkte und haben höheres Preisgeld. Sie bringen, wie der Name schon sagt, 500 Punkte für den Turniersieg – während der Titelgewinn bei einem ATP250-Event nur 250 Zähler für die ATP-Weltrangliste bringt.
Turniere & Punktesystem: So funktioniert die ATP Tennis Weltrangliste
Die Berechnung der ATP Tennis Weltrangliste erfolgt durch die Addition der Punkte, die ein Spieler bei seinen besten 18 Turnieren innerhalb der letzten 52 Wochen erzielt hat. Die bei einem Turnier erzielten Punkte hängen von der Kategorie des Turniers und der erreichten Runde ab.
Hier sind die Punkte, die ein Spieler abhängig von der Turnierkategorie und dem Fortschritt im Turnier erhält:
Grand-Slam-Turniere (4):
Die vier Grand Slam Turniere sind die Australian Open (in Melbourne), die French Open (in Paris), Wimbledon (in London) und die US Open (in New York).
Der Sieger erhält 2.000 Punkte in der ATP-Weltrangliste. Der Finalist bekommt 1200 Zähler als „Trostpreis“. Die beiden Halbfinalisten bekommen jeweils 720 Punkte auf ihrem ATP-Weltranglistenkonto gutgeschrieben.
ATP Masters 1000 Turniere (9):
Die zweithöchste Kategorie bei den Herren sind die sogenannten Masters-Turniere („ATP1000-Turniere“). Der Turniersieger bekommt 1.000 Punkte für die ATP-Weltrangliste.
In dieser Kategorie gibt es über das ganze Jahr verteilt neun Turniere. Für den Klassiker in Monte Carlo, der zu diesen neun ATP1000-Turnieren gehört, gibt es aber eine Ausnahmeregelung: Die Top-Spieler haben hier – im Gegensatz zu den anderen acht Masters-Events – keine Verpflichtung zu spielen.
Für die verpflichtende Teilnahme an diesen acht Masters-Turniere gibt es für ältere und verdiente Spieler auch drei Ausnahmeregelungen: Wenn ein Spieler mindestens zwölf Jahre lang auf der ATP-Tour dabei ist, über 600 Spiele auf der ATP-Tour bestritten hat oder mindestens 31 Jahre alt ist.
Falls eine dieser Ausnahmen auf einen Spieler zutrifft, hat er das Wahlrecht auf ein Masters-Turnier zu verzichten und stattdessen ein Turnier einer niedrigeren Kategorie in die Wertung einfließen zu lassen – wie etwa ein ATP500- oder ATP250-Turnier.
Erklärung, Tipps & Strategien
ATP 500-Turniere (16):
Die ATP500-Turniere sind die dritthöchste Kategorie im Profitennis der Männer. Insgesamt 16 ATP500-Turniere gibt es in der Saison und sie finden von Februar bis Oktober auf allen möglichen Belägen (Hardcourt, Sand, Rasen und in der Halle) statt.
Wie funktioniert die Tennis Weltrangliste mit den ATP500-Turnieren? Die Top-30 müssen in einem Jahr an mindestens vier dieser 500er-Turniere teilnehmen, ansonsten geht eine Null in die Wertung der Tennis Weltrangliste.
Damit wird gewährleistet, dass auch die besten Spieler der Welt bei den Events der dritthöchsten Kategorie dabei sind.
ATP 250-Turniere (30):
Für die Frage „Wie funktioniert die ATP Tennis Weltrangliste“ ist auch ein Blick auf die vierte Turnier-Kategorie nötig, die ATP250-Turniere.
Insgesamt 30 dieser ATP250-Turniere gibt es im Kalenderjahr. Wie der Name schon sagt, gibt es 250 Weltranglisten-Punkte für den Turniersieger und damit halb so viele wie für einen Sieg beim ATP500-Turnier.
Die Topstars, sprich die 30 besten im Weltranking, haben die keine Verpflichtung, um bei den Events dieser Kategorie dabei zu sein. Dementsprechend selten sind sie auch bei den ATP250-Turnieren am Start.
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Beispiel – so funktioniert die Tennis ATP Weltrangliste
Ein Spieler hat im Laufe eines Jahres bei 18 gespielten Turnieren folgende Ergebnisse erzielt:
ATP Weltrangliste Berechnung der Punkte
Gesamtpunktzahl: 1.350 + 2.350 + 1.100 + 400 = 5.200 Punkte
Bild: Novak Djokovic, der Rekordhalter in der Geschichte der Tennis-Weltrangliste der Herren. Insgesamt war er 428 Wochen die Nummer 1 – länger als jeder andere. (© Australian Associated Press / Alamy Stock Photo)
Warum sind die Punkte für die ATP Tennis-Weltrangliste wichtig?
Was bei der Frage „Wie funktioniert die ATP Tennis Weltrangliste“ unbeantwortet bleibt, ist: Warum sind diese Punkte so wichtig. Warum gibt es dieses Ranking überhaupt?
Turnier-Setzliste: Eine höhere Position in der ATP Weltrangliste führt zu einer besseren Platzierung in der Setzliste bei den Turnieren, was den Turnierweg erleichtert, da man erst später auf die vermeintlich stärkeren Spieler trifft.
Qualifikation für Turniere: Nur die Top 8 der ATP-Weltrangliste qualifizieren sich für die ATP Finals.
Prestige und Sponsoring: Eine Top-Platzierung steigert das Ansehen und erhöht die Sponsoring-Möglichkeiten.
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Thomas Haider
Seit rund 15 Jahren ist Thomas journalistisch im Sportbereich tätig, zunächst als Praktikant bei einem Online-Portal, danach bei einem großen österreichischen Sportverlag - der SportWoche - als fixer Redakteur. Dank der hier verdienten Sporen kann Thomas mittlerweile mit einem Erfahrungsschatz jonglieren, der selbst im Team der Wettfreunde seinesgleichen sucht. Neben dem obligatorischen Insider-Wissen in Sachen Fußball kennt er sich vor allem mit Tennis, Radsport und dem alpinen Skisport aus: Insbesondere mittels dieser Disziplinen hatte sich Thomas bereits bei seinen früheren publizistischen Stationen einen Namen gemacht. Bei den Wettfreunden als Herr des News-Geschehens tätig, wurde das Portfolio mittlerweile unter anderem um beachtliche Kenntnisse der Kampfkünste (Boxen, MMA) ergänzt. Da es bei den News allerdings nicht nur sportlich zur Sache geht, hat Thomas sein Ohr auch bei den Politik- und Showbiz-Wetten am Puls der Zeit.