Wetten auf Niersbach-Rücktritt: der DFB-Skandal bei Betsafe
Veröffentlicht am 27. Oktober 2015
Es scheint, als kommt der Fußball aktuell nicht ohne Skandal aus! Nach der Korruptionskrise der FIFA im Sommer, erwischt es nun den DFB und auch in diesem Fall werden wohl Köpfe rollen. Dass einer davon DFB-Präsident Wolfgang Niersbach gehört, ist gemäß Betsafe bereits sicher, von seinen Kunden möchte der Wettanbieter lediglich wissen, wann dessen Uhr tatsächlich abläuft.
Dass das deutsche Sommermärchen allem Anschein nach eine dunkle Kehrseite hat, wurde bereits vor geraumer Weile, am 16. Oktober vom „Spiegel“ öffentlich gemacht.
Demnach soll der bereits verstorbene Robert Louis-Dreyfus, damals Chef von Adidas, im Vorfeld der WM-Vergabe ein Darlehen von 13 Millionen Mark an das Bewerbungskomitee des DFB gezahlt haben, mit dessen Hilfe vier Stimmen aus dem FIFA Exekutivkomitee gekauft werden konnten.
Die Rückzahlung wurde schließlich über den Fußball Weltverband und unter dem Deckmantel einer zu bezahlenden WM-Eröffnungsgala, die niemals stattfand, abgewickelt. Davon gewusst haben sollen mehrere Fußballfunktionäre, darunter auch Wolfgang Niersbach, der seit 2012 dem DFB als Präsident vorsteht.
Mit dieser Story hat der „Spiegel“ selbstverständlich einen großen Stein ins Rollen gebracht, der allerdings längst eine Bahn gefunden hat. So geht es mittlerweile nicht mehr um die Frage, ob es nun eine schwarze Kassa gab oder ob die Gastgeberschaft gekauft wurde, sondern nur mehr darum, wer mitschuldig ist.
Video oben: Niersbach äußert sich in der Pressekonferenz vom 22.10.2015 zu den Korruptionsvorwürfen. Quelle: youtube/phoenix
Niersbach selbst leugnet jegliche Korruption im Zusammenhang mit der WM-Vergabe, schnell mit Vorwürfen zur Stelle ist hingegen Theo Zwanziger, der schon länger an Niersbachs Sessel sägt.
Stimmen zum Korruptionsvorwurf:
- „Es ist bei der WM-Vergabe 2006 alles mit rechten Dingen zugegangen. Es hat keine schwarzen Kassen gegeben, es hat keinen Stimmenkauf gegeben.“
Wolfgang Niersbach in der Pressekonferenz- „So wie ich das sehe, lügt Niersbach.”
Theo Zwanziger, DFB-Präsident von 2006 bis 2012, gegenüber dem Spiegel- “Es gab und gibt keine Rücktrittsforderungen, und niemand sucht beim DFB nach einem Nachfolger.”
Peter Frymuth, Vizepräsident des DFB, in der „Rheinischen Post“
Dass dieser, der Rückenstärkung durch den DFB zum Trotz, bald einknicken könnte, lässt sich nicht nur aus einem prominenten Beispiel ablesen (Anm.: erst im Sommer musste FIFA-Präsident Blatter unter dem Druck der Korruptionsvorwürfe sein Amt zurücklegen), der Wettanbieter Betsafe ist sogar überzeugt davon:
Niersbach tritt noch vor Neujahr zurück
In seinem Zweiweg-Wettangebot lässt der Buchmacher nämlich erst gar keine Zweifel darüber aufkommen, ob Wolfgang Niersbach zurücktritt, oder ob nicht. Vielmehr stellt er die Frage, wann es soweit ist: noch vor dem 31. Dezember 2015, oder bereits vor dem 1. November 2015.
Der Ausschnitt oben zeigt den Weg zum Wettangebot: die Spezialwette ist über “Sportwetten” / “Fussball” / “Deutschland” / “Spezielle Märkte” erreichbar
Dass es letztendlich gar so schnell geht, wie im Falle Blatter, glaubt der Wettanbieter indes nicht. Bei einer Quote von 1,30 wird das Präsidentenamt aller Voraussicht nach erst irgendwann nach dem Monatsletzten frei.