Was passiert, wenn der BVB die Champions League verpasst?
Aktualisiert am 31. März 2025
Bild: BVB ohne Champions League? Dann wäre wohl Nico Schlotterbeck wohl weg – oder er müsste auf viel Gehalt verzichten. (© dpa picture alliance / Alamy Stock Photo)
Nach der Länderspielpause Ende März geht es in der Bundesliga in den Saison-Endspurt. Vor allem für Borussia Dortmund sind diese richtungsweisende Wochen: Was passiert, wenn der BVB die Champions League verpasst? Welche Stars müssen verkauft werden und gibt es auch Gehaltseinbußen?
Die Folgen und Konsequenzen, wenn Borussia Dortmund die Teilnahme an der Champions League verpasst, können verheerend sein. Sowohl für den Klub als auch für Spieler selbst. Welche Folgen hat es genau, wenn der BVB nächste Saison nicht in der „Königsklasse“ dabei ist?
Das passiert, wenn der BVB die Champions League verpasst
Vor den letzten zehn Bundesliga-Spieltagen steht der BVB nur auf Platz 11. Die internationalen Plätze, vor allem jene der Champions League sind in weiter Ferne. Eine Teilnahme an der europäischen Elite-Liga ist nur noch sehr schwer möglich. Und genau und das könnte zum großen schwarz-gelben Problem werden.
Vergeigen die Dortmunder die Teilnahme an der Champions League hat das fatale Konsequenzen – für Klub, Spieler und Mitarbeiter.
Keine Champions League: Das droht den Spielern
Die Verträge nahezu aller BVB-Profis enthalten gewisse Klauseln, die ihre Gehälter bei einem Misserfolg um bis zu 20 Prozent reduzieren.
Das bedeutet: Wird die Teilnahme an der Champions League verpasst und spielt der Klub in der neuen Saison in der Europa League, sinkt das Grundgehalt der Stars um rund zehn Prozent.
Sollte Schwarz-Gelb das internationale Geschäft aber komplett verpassen – also weder die „zweitklassige“ Europa League noch die „drittklassige“ Conference League erreichen – sinkt sich das Grundgehalt vieler BVB-Spieler sogar um bis zu 20 Prozent. Bei manchen um 10 Prozent.
Damit bekommen die Spieler in der neuen Saison ein Fünftel ihres ursprünglichen Gehalts weniger.
Ein Großteil der BVB-Profis verdient zwischen vier bis sechs Millionen Euro pro Jahr – inklusive Boni. Die Topverdiener sind Torhüter Gregor Kobel und Niklas Süle, der mit rund 14 Millionen Euro pro Jahr mit Abstand am meisten aller BVB-Profis kassiert.
Aber: Süle soll diese Regelung angeblich nicht treffen, da er noch einen „Alt-Vertrag“ hat. Während Problemfall Süle in der nächsten Saison auch ohne Champions League über eine Million Euro pro Monat bekommt, haben alle anderen – wie Leistungsträger Nico Schlotterbeck – dann 20 Prozent ihres eigentlichen Gehalts weniger.
Schlotterbeck soll im Jahr auf 4,5 Mio. Euro kommen. Abzüglich von 20 Prozent, würde er in der kommenden Saison um 900.000 Euro weniger verdienen. Sein neues Gehalt liegt dann bei rund 3,6 Millionen Euro.
Ein anderes Beispiel ist Karim Adeyemi. Sein Grundgehalt liegt bei 450.000 Euro pro Monat. Im Falle einer Nicht-Teilnahme an der Champions League würde sich das Einkommen monatlich um zehn Prozent auf 405.000 Euro verringern. Aber auch die Punkteprämien in der neuen Spielzeit wären dann von dem 10-Prozent-Abzug betroffen.
So gesehen spielen die BVB-Profis nicht nur um die Reputation des Klubs, sondern auch um viel Geld!
„Solange wir eine Chance haben, werden wir alles dafür geben, dass wir unser Ziel erreichen, nächste Saison in der Champions League zu spielen. Wir wissen, dass wir nicht viel Zeit haben und es wenig Spielraum gibt. Es gibt keinen, dem die aktuelle Situation nicht bewusst ist“, so BVB-Keeper Kobel, der auch ordentliche Gehaltseinbußen in Kauf nehmen müsste – wenn er denn bei Borussia Dortmund bleibt.
BVB ohne Europapokal: Das droht dem Klub
Denn nicht nur für die Spieler hätte das Verpassen der Champions League gravierende Folgen, sondern auch für den BVB im Allgemeinen. Wie etwa im Sponsoren-Segment.
Seit 2020 setzt Borussia Dortmund auf ein Doppel-Sponsoren-Modell. Für Liga-Spiele steht „1&1“ auf dem Trikot, für alle anderen Wettbewerbe ist „Evonik“ der Brustsponsor.
Die erste Säule bringt dem Klub zwischen 20 und 25 Mio. Euro pro Jahr ein, das Europapokal-Modell spült rund zwölf Mio. Euro auf das BVB-Konto. Im jetzigen Vertrag mit dem Chemie-Unternehmen Evonik steht die Regelung, dass sich die Summe mehr oder weniger halbiert, sofern es der BVB nicht in der Champions League schafft. Das wäre sechs Millionen Euro weniger in Europa- oder Conference League.
Sollte der BVB das internationale Geschäft komplett verpassen, würden sogar die vollen 12 Millionen Euro an Sponsoreneinnahmen wegfallen.
Dazu kommen dann noch die Einnahmen durch die Champions League-Spiele selbst: In der Saison 2024/25 hat Borussia Dortmund bis zum Achtelfinale rund 50 Millionen Euro eingenommen, der Einzug ins Viertelfinale hob die Einnahmen in dieser Spielzeit auf insgesamt 80 Millionen Euro. Das würde es nächste Saison ohne Königsklasse nicht geben.
Die Folgen betreffen in erster Linie den Kader – Spielerverkäufe wären notwendig. Das Budget für die Mannschaft müsste – sofern es der BVB nicht einmal in die Europa League schafft – um über 30 Millionen Euro gekürzt werden.
Gerade die Topstars mit einem ansprechenden Marktwert im Kader – neben Kobel und Schlotterbeck sind das noch Julian Brandt, Jamie Gittens und Karim Adeyemi – könnten verkauft werden (müssen), um die finanziellen Einbußen, die das Verpassen der „Königsklasse“ mit sich bringt, auszugleichen.
Somit könnten manche Spieler, die den BVB mit ihrem regelmäßigen Nicht-Leistungen in diese missliche Lage gebracht haben, dann sogar am Ende noch besser aussteigen.
Aber nicht nur die Spieler würden das Verpassen der Champions League spüren, auch viele BVB-Mitarbeiter wären betroffen.
Zum einen sind auch ihre Prämien und Gehälter zu einem gewissen Teil an den sportlichen Erfolg geknüpft, zum anderen stellt sich auch die Frage, ob es nicht Entlassungen geben wird, wenn der BVB in der kommenden Saison überhaupt nicht international spielt.
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Hoffnung Klub WM 2025
Die große Hoffnung von Borussia Dortmund ist die Klub-WM im Sommer. Diese spült viele Millionen Euro in die schwarz-gelben Kassen.
Die Bosse haben für die neu geschaffene Klub-Weltmeisterschaft zunächst konservativ mit Einnahmen zwischen 30 und 40 Millionen Euro geplant. Aber: Dieses Geld steckt allerdings schon zu Großteilen im jetzigen Kader.
Sollten die Dortmunder aber die Klub-WM gewinnen, würde das dem BVB satte 100 Millionen Euro bringen. Damit wäre sogar eine Saison ohne Champions League bzw. gänzlich ohne Europapokal machbar.
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Thomas Haider
Seit rund 15 Jahren ist Thomas journalistisch im Sportbereich tätig, zunächst als Praktikant bei einem Online-Portal, danach bei einem großen österreichischen Sportverlag - der SportWoche - als fixer Redakteur. Dank der hier verdienten Sporen kann Thomas mittlerweile mit einem Erfahrungsschatz jonglieren, der selbst im Team der Wettfreunde seinesgleichen sucht. Neben dem obligatorischen Insider-Wissen in Sachen Fußball kennt er sich vor allem mit Tennis, Radsport und dem alpinen Skisport aus: Insbesondere mittels dieser Disziplinen hatte sich Thomas bereits bei seinen früheren publizistischen Stationen einen Namen gemacht. Bei den Wettfreunden als Herr des News-Geschehens tätig, wurde das Portfolio mittlerweile unter anderem um beachtliche Kenntnisse der Kampfkünste (Boxen, MMA) ergänzt. Da es bei den News allerdings nicht nur sportlich zur Sache geht, hat Thomas sein Ohr auch bei den Politik- und Showbiz-Wetten am Puls der Zeit.