Was läuft falsch bei Sancho? England-Experten nennen Gründe für seine Krise in Manchester!
Veröffentlicht am 6. Dezember 2021
Bild: Bekommt Jadon Sancho bei Manchester United bald die Kurve? (© IMAGO / Shutterstock)
Unter viel Getöse wechselte Jadon Sancho im Sommer für 85 Millionen Euro von Borussia Dortmund zu Manchester United. Seitdem ist es vergleichsweise still um den talentierten Engländer geworden.
Statt wie in der Bundesliga eine Vorlage nach der anderen zu sammeln, befindet sich Sancho inmitten einer Krise bei Man United. Seine Bilanz nach 15 Spielen ist verheerend: 0 Tore, 0 Assists.
Grund genug für uns, vor dem Derby United – City näher in die Thematik einzutauchen. Exklusiv haben die Wettfreunde für euch mit drei England-Experten gesprochen, die ihre Einschätzung zur Sancho Krise abgeben.
Hier lest ihr alle Meinungen von Mikael Silvestre, John Barnes sowie Paul Parker.
Sancho Probleme bei Manchester United laut Mikael Silveste formbedingt
Bild: Mikael Silvestre findet, dass Jadon Sancho erst seine Form wiederfinden muss. (© IMAGO / Shutterstock)
Unser erster England-Experte ist als ehemaliger United-Spieler besonders nah dran. Mikael Silvestre spielte insgesamt 249 Mal für die Red Devils und beschäftigt sich noch immer intensiv mit seinem Ex-Verein.
Ein Grund für die Probleme von Jadon Sancho ist laut Silvestre ein alltägliches: “Er muss seine Form wiederfinden, wegen der ihn United verpflichtet hat.”
“Seine Zeit wird kommen, da bin ich mir sicher, und besser früher als später”, so der ehemalige Werder-Spieler. “Er muss fokussiert bleiben und an sich selbst glauben. Weil ausreichend Talent hat er mit Sicherheit.”
Ein weiteres Argument für die häufigen Bankplätze ist zudem der Systemwechsel bei Manchester United unter Ole Gunnar Solskjaer von einer Vierer- zur Fünferkette. Dies dürfte sich ausgerechnet im Derby gegen das starke Manchester City nicht ändern.
“Wenn du die Formation so änderst, musst du einen Offensivspieler opfern. Aber die Saison ist lang”, betont Silvestre im Wettfreunde-Interview. “Es gibt viele Wendungen, Sperren und Verletzungen, sodass Sanchos Zeit kommen wird.”
“Er hat genug Qualitäten, um sich ins Team zu arbeiten und wie in Dortmund abzuliefern”.
John Barnes zur Sancho Krise: “Er muss zweite Geige spielen”
Bild: John Barnes erwartet mehr Einsatzzeiten für Jadon Sancho. (© IMAGO / PA Images)
Mit Liverpool-Legende John Barnes blickt unser Manchester United gewöhnlich kritisch verbundener Experte mit Mitleid auf den jungen Profi.
“Es tut mir leid für Jadon Sancho – er ist die Zukunft bei United, muss aber zweite Geige hinter Ronaldo und Fernandes spielen”, so Barnes im Interview.
“Wie werden wir jemals mehr von ihm sehen, wenn er die anderen Spieler als Stars vor sich hat? Spieler wie Ronaldo, Fernandes und Pogba lenken von Profis wie Sancho und sogar Marcus Rashford ab. Genau das ist das Problem.”
Zurecht verweist John Barnes auf das Preisschild, mit dem der ehemalige Dortmunder im Sommer losgeeist wurde: “Er kam für 85 Millionen Euro als einer der wichtigsten Offensivspieler. Aber jetzt muss er auf der Bank sitzen. Wie können wir also mehr von ihm erwarten?”
Auch wenn er aktuell “bestenfalls ein Ergänzungsspieler” sei, müsse die Verpflichtung keinesfalls falsch gewesen sein.
“Vielleicht war der Ronaldo Transfer ein Fehler. Wie viele Führungsspieler will man haben, statt anderen, die das System komplimentieren? Die Balance bei Manchester United stimmt einfach nicht.”
Paul Parker fordert mehr Sancho Spiele bei United
Bild: Paul Parker denkt nicht, dass Jadon Sancho Eingewöhnungszeit braucht. (© IMAGO / Colorsport)
Mit 404 Profispielen in Englands diversen Spielklassen weiß auch Paul Parker genau, wovon er spricht. Der englische WM-Teilnehmer 1990 und ehemalige United-Profi ist sich sicher, dass Jadon Sancho trotz Krise bereit für die Premier League ist.
“Wenn Manchester United Sancho öffentlich 18 Monate lang jagt und ihn dann für 85 Millionen Euro kauft, müssen sie ihn einfach spielen lassen. Er ist Engländer, kennt den Fußball hierzulande und es gibt keine Entschuldigung für ihn”, so Parker.
“Alle die sagen, dass er Zeit braucht, um sich an die Premier League zu gewöhnen, erzählen Müll”, unterstreicht der Ex-Profi. “Er ging von einer englischen Mannschaft nach Deutschland. Sein Spiel und alles an ihm hat sich dort verbessert.”
Paul Parker sucht die Gründe der Sancho Krise, wird aber nicht wirklich fündig, falls “er nicht im Training etwas tut, was dem Coach nicht gefällt. Er muss mehr als ein Spiel bestreiten, um sich als Teil des Teams zu fühlen.”
“Das führt nur zu massiver Unruhe im Verein und ganz sicher auch bei ihm.”
