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Pro & Contra: Ist Niko Kovac der richtige BVB-Trainer?

Aktualisiert am 30. Januar 2025

Thomas Haider

Von Thomas Haider

Sportwetten-Experte

BVB Bayern
Bild: Pro & Contra – wer gewinnt am Samstag den „Klassiker“: Dortmund oder Bayern? (© Wettfreunde)
 

Mit Niko Kovac haben die Verantwortlichen von Borussia Dortmund einen Nachfolger für den im Januar 2025 entlassenen Nuri Sahin gefunden. Ganz Fußball-Deutschland fragt sich: Ist Kovac der richtige BVB Trainer?

Nachdem einige Kandidaten abgesagt haben dürften, fiel die Wahl letztlich auf Kovac, der in der Bundesliga mit Eintracht Frankfurt und Bayern München schon erfolgreich war, zuletzt beim VfL Wolfsburg aber nicht.

Es gibt einige Gründe, warum Niko Kovac als Dortmund-Trainer die richtige Wahl ist – aber es gibt auch schlüssige Argumente, die gegen Kovac als neuer BVB-Trainer sprechen.

 

Pro: Darum ist Kovac der richtige BVB-Trainer

Thomas Haider

Und wieder einmal ist Borussia Dortmund auf Trainersuche gewesen. Niko Kovac wird der der zehnte Cheftrainer (!) in der Dortmunder Historie sein, nach der „Ära Jürgen Klopp“.

Seit Juli 2015 gab es mit Thomas Tuchel, Peter Bosz, Peter Stöger, Lucien Favre, Edin Terzic, Marco Rose, wieder Terzic, dann Nuri Sahin und zuletzt als Interims-Lösung BVB U19-Trainer Mike Tullberg insgesamt 9 (!) Dortmund-Trainer.

Warum Niko Kovac als Nummer 10 jetzt (endlich) der richtige BVB-Trainer ist oder sein könnte?

Abgesehen davon, dass manche Kandidaten nicht zu haben waren (Ralf Rangnick, Sebastian Hoeneß) und andere nicht während der Saison einsteigen wollten (Roger Schmidt), ist Kovac wohl der beste BVB-Trainerkandidat, der derzeit verfügbar war.

Weil Kovac ein Disziplin-Fanatiker ist. Einer, der schon in seiner aktiven Zeit mit Einsatz, Leidenschaft und Wille im defensiven Mittelfeld gerackert hat. Diese Eigenschaften fordert er als Trainer auch von seinen Spielern. Es ist genau das, was diese verhätschelten und verweichlichten schwarzgelben Primaballerinas offenbar brauchen. Sahin war vielleicht zu nett.

Jetzt kommt mit Kovac zudem einer von außerhalb. Der nicht diesen ach so wichtigen Stallgeruch mitbringt wie es bei Terzic und Sahin noch Grundvoraussetzung war – vielleicht mit Bruder Robert ein bisschen, der von 2007 bis 2009 selbst zwei Saisonen beim BVB gespielt hat. Grundsätzlich kann Kovac komplett unvoreingenommen aufräumen.

Auch wenn Kovac zuletzt in Monaco und Wolfsburg nicht überzeugen konnte und letztlich gescheitert ist, hat er bei Eintracht Frankfurt und Bayern München gezeigt, dass er mit seiner Art erfolgreich sein kann.

Frankfurt rettete er 2016 vor dem Abstieg und führte das Team in der Saison 2017/18 überraschend zum DFB-Pokalsieg. In der Folgesaison ging er zum FC Bayern und holte dort das Double. Sein großer Fehler damals war aber: Er versuchte Thomas Müller zu demontieren.

Das wird ihm in Dortmund nicht passieren – denn mit Verlaub: Wen sollte BVB Trainer Kovac hier demontieren? Einen Spieler mit dem Status eines Thomas Müller gibt es Dortmund nicht einmal ansatzweise. Beim BVB kann er sich an keinem echten großen Star „aufreiben“.

Kovac hat damals in Frankfurt gezeigt (auch, wenn es schon lange her ist), dass er eine verunsicherte Mannschaft, die am sportlichen Abgrund steht, motivieren und zum Leben erwecken kann. Es ist ihm auch beim BVB zuzutrauen.

 

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Contra: Darum ist Kovac nicht er passende BVB-Trainer

Steffen Peters

Dass Kovac der richtige Trainer für den BVB ist – diese Meinung hat man in der Führungsriege der Schwarz-Gelben wohl ziemlich exklusiv.

Auf bislang jeder seiner letzten Trainerstationen ist Niko Kovac früher oder später gescheitert, sodass der glückliche DFB-Pokalsieg mit Eintracht Frankfurt im Jahr 2018 längst verblasst ist. Selbst bei allen Frankfurter Jubelarien nach dem Pokalsieg: Auch hier sortierte Kovac vorher bereits Klublegende Alex Meier aus.

Nie lag das Scheitern jedoch daran, dass man Kovac vonseiten des Vereins nicht ausreichend Zeit gegeben hätte. In München startete er im Sommer 2018, ließ schrecklichen Fußball spielen und taktisches Know-How auf Spitzenniveau vermissen, verscherzte es sich zudem noch mit sämtlichen Führungsspielern und demontierte einen Thomas Müller. Im November 2019 war die Station München wieder vorbei.

Es folgte der Weg ins Ausland zur AS Monaco, wo er von Juli 2020 bis zum Neujahrstag 2022 tätig war.

Sportlich haperte es nicht, legte der Klub aus dem Fürstentum doch den zweitbesten Punkteschnitt der Klubhistorie auf den Rasen. Vielmehr gab es schreiend laute Kritik an der Art und Weise, wie Niko Kovac mit „militärischem Umgangston” und “ständigem Geschrei” einmal mehr die Kabine verlor. Auf Meier und Müller folgte in Monaco übrigens der damalige Topstürmer Ben Yedder.

Von Juli 2022 bis März 2024 übernahm Kova dann den VfL Wolfsburg. Dort führte er den ambitionierten VW-Klub nicht in den angepeilten Europapokal, sondern direkt in den Abstiegskampf. Max Kruse folgte auf die immer längere Liste der aussortierten Profis und plauderte später pikante Details zum Stil von Kovac aus. Kurz gesagt: Dieser ist nicht mehr zeitgemäß.

Auf allen Stationen war in Interviews und PKs auffällig: Sobald es etwas zu feiern gibt, liegt es am „Wir“, wenn es kriselt, dann liegt es an der Mannschaft.

So überrascht es, dass die Analyse der BVB-Verantwortlichen ergeben hat, dass Niko Kovac der richtige Trainer für Dortmund sein soll.

Sicherlich kann seine Disziplin-Besessenheit helfen, doch allein Interimstrainer Mike Tullberg zeigte bereits, dass es manchmal ausreicht, die Spieler anders anzupacken als Vorgänger Nuri Sahin.

Ich habe keinerlei Zweifel daran, dass die nachweislich überholte Führungslinie kombiniert mit fehlendem (Offensiv-) Plan auf dem Feld von Kovac auch beim BVB zu einer vorzeitigen Entlassung führen wird.

 

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Thomas Haider

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Thomas Haider

Seit rund 15 Jahren ist Thomas journalistisch im Sportbereich tätig, zunächst als Praktikant bei einem Online-Portal, danach bei einem großen österreichischen Sportverlag - der SportWoche - als fixer Redakteur. Dank der hier verdienten Sporen kann Thomas mittlerweile mit einem Erfahrungsschatz jonglieren, der selbst im Team der Wettfreunde seinesgleichen sucht. Neben dem obligatorischen Insider-Wissen in Sachen Fußball kennt er sich vor allem mit Tennis, Radsport und dem alpinen Skisport aus: Insbesondere mittels dieser Disziplinen hatte sich Thomas bereits bei seinen früheren publizistischen Stationen einen Namen gemacht. Bei den Wettfreunden als Herr des News-Geschehens tätig, wurde das Portfolio mittlerweile unter anderem um beachtliche Kenntnisse der Kampfkünste (Boxen, MMA) ergänzt. Da es bei den News allerdings nicht nur sportlich zur Sache geht, hat Thomas sein Ohr auch bei den Politik- und Showbiz-Wetten am Puls der Zeit.

Steffen Peters

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Steffen Peters

Seit mehr als sechs Jahren schreibt Steffen bereits journalistische Artikel im Sportbereich. Was mit einem eigenen Blog über den südamerikanischen Fußball begann, führte ihn 2020 schließlich zu Wettfreunde. Seine Fachgebiete sind neben dem Fußball in aller Welt vor allem das internationale Eishockey und Motorsport. Diese Expertise lässt sich natürlich perfekt in Sportwetten einbringen!