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Neururer redet Tacheles zur Winterpause: “Bayern nur zwei Punkte besser als letztes Jahr”

Aktualisiert am 23. Dezember 2024

Peter Neururer Bild: Peter Neururer sieht die Tabellenführung im Licht der schwächeren Konkurrez. (© Wettfreunde)

 

Peter Neururers Kolumne zur Bundesliga Hinrunde

 

Bayern und Leverkusen gewinnen ihre Spiele vor der Winterpause souverän, Mainz kurios, Bochum erstmalig.

Der 15. Spieltag bedeutet noch nicht das offizielle Ende der Hinrunde, aber markiert den Beginn der Winterpause. Zeit um ein Fazit zu ziehen.

Peter Neururer sieht neben natürlich starken Bayern aber auch schwächere Konkurrenz, als im Vorjahr für den Rekordmeister. Um die internationalen Plätze ist lange nichts entschieden und der Abstiegskampf schließe jene Mannschaften mit ein, die in Frage kamen.

Der 69-Jährige beschreibt den Saisonverlauf bis hierher und äußert sich über den weiteren Ausblick.

 

Peter Neururer über den 15. Spieltag: “Nicht unbedingt überraschend, aber spektakulär”

 

Liebe Wettfreunde,

der 15. Spieltag war natürlich überschattet von den Vorkommnissen in Magdeburg, trauriger Art. Nicht mehr zu überbieten. Gedenkminute in allen Stadien, aber es wurde trotzdem, berechtigterweise, weiterhin Fußball gespielt. In der 1. Bundesliga gab es Ergebnisse, die nicht unbedingt ganz überraschend, aber schon spektakulär waren.

Kiel gewinnt mit 5:1, also eine Mannschaft aus dem Keller gewinnt 5:1. Leverkusen schlägt in einem überragenden Spiel Freiburg, die ja in letzter Zeit hervorragend gespielt, oder zumindest gut gepunktet haben, auch mit 5:1.

Und der FC Bayern München gewinnt gegen Leipzig, eigentlich der Verfolger von Bayern, mit 5:1. Das war natürlich ein Ausrufezeichen, genau zum richtigen Moment. Ich habe vor diesem Spiel spekuliert und habe gesagt, dass wenn Bayern München dieses Spiel nicht gewinnen sollte, sie Probleme kriegen werden, Deutscher Meister zu werden. Weil ich dann Leverkusen mit Riesenschritten, losgelöst vom eigenen 5:1, in der Verfolgung gesehen habe.

Das ist nicht eingetreten und Bayern hat wirklich eine überragende Leistung abgeliefert. Die ersten anderthalb Minuten waren die spektakulärsten in der Bundesliga Geschichte. Nach der direkten Führung von Bayern München mit dem 1:0 und dem anschließenden 1:1 von Leipzig war das ein Bundesliga-Rekord und es ist Geschichte geschrieben worden.

Die Bundesliga selber ist im oberen Bereich spannend, hat kleine Fluktuation gegeben in den Bereichen, die da heißen, international dabei zu sein. Und im unteren Bereich hat sich natürlich das dargestellt, was irgendwo befürchtet wurde.

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Peter Neururer über den Mainzer Sieg: “In dieser Form noch nicht erlebt”

 

Der VfL Bochum hat endlich mal gewonnen, zum ersten Mal nach so vielen Spieltagen, das ist auch noch nie dagewesen in der Bundesliga, mit 2:0 gegen Heidenheim und hat Heidenheim damit natürlich unten, mehr oder weniger, etabliert. Die Bochumer können selber wieder hoffen, aber man muss mal abwarten, wie das Ergebnis im Bezug auf das Spiel gegen Union Berlin, beim 1:1, Ende Januar verläuft. Es wurde zu Ende gespielt, aber unter Protest.

Demzufolge unten natürlich ein unglaublich spannender Kampf. Ich glaube, trotz der Problematik bei Union Berlin, dass sie jetzt viele, viele Spiele nicht gewonnen oder gar verloren haben, dass Union nicht ganz unten reinrutschen. Die Gefahr ist natürlich da, aber die, die jetzt auf den letzten vier Plätzen stehenden Vereine werden den Abstieg, so glaube ich, untereinander ausmachen.

Überraschenderweise hat St. Pauli sich ein klein wenig entfernt. Entfernt deshalb, weil sie 1:0 in Stuttgart gewonnen haben. Das war natürlich wirklich eine Überraschung, denn die Stuttgarter haben dominant gespielt.

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Genau so bei einem Spiel, was ich persönlich in der Form noch nicht erlebt habe, bei Eintracht Frankfurt gegen Mainz 05. Mainz gewinnt ganz klar in Frankfurt, in Unterzahl. Wobei dieses Spiel ein Kuriosum war, die Frankfurter erspielten sich Chance über Chance und auf die Fragen der Mainzer gegenüber, wie sie das gemacht haben, gibt es mit Sicherheit die Antwort: „Wissen wir selber nicht.“

Gut zwei, drei Momente des jungen Nachwuchstorhüters von Eintracht Frankfurt, der Trapp vertreten hat, führten dann ganz schnell zum 1:0, zum 2:0 und dann eben auch zum 3:0. Da war dann auch mit dem Anschlusstreffer nicht mehr viel zu machen. Das Spiel ist so ausgegangen, da konnte keiner mit rechnen.

Bayern München geht also in die kurze Winterpause mit einem kleinen Vorsprung vor Leverkusen und was danach kommt, hat mit der Meisterschaft, das sage ich einfach mal so, nichts mehr zu tun.

 

 

Peter Neururer zu Leverkusen: “Wussten sich am Anfang selbst nicht einzuordnen”

 

Borussia Dortmund hat am letzten Spieltag noch mal gezeigt, dass sie doch durchaus das eine oder andere Potenzial frei haben. Sie gewannen aufgrund von fünf sehr, sehr starken Minuten in Wolfsburg und verteidigten dann mit zehn Mann den Vorsprung. 3:0 geführt, 3:1 gewonnen. Das letzte Spiel hat also im Prinzip wieder eine gewisse Art von Hoffnung gegeben, wieder zurückzukommen. Dass Dortmund zu Hause stark ist, ist klar. Der Tabellenplatz jetzt würde bedeuten, europäisch dabei zu sein. Und damit geht man zumindest mit einem leichten Durchatmen in die Winterpause.

Bemerkenswert in Bezug auf die Hinrunde war für mich die Verhaltensweise um den FC Bayern München herum. Der neue Trainer Vincent Kompany verkauft sich nach außen überragend, sympathisch und sehr, sehr kommunikativ. Die gesamte Mannschaft verhält sich dementsprechend. Aber, das ist kein Widerspruch, Bayern München hat auch nur zwei Punkte mehr geholt, als zum gleichen Zeitpunkt des letzten Jahres und ist eigentlich souveräner Tabellenführer.

Das hat damit zu tun und das ist eben auffällig, dass sich der Deutsche Meister Leverkusen, am Anfang der Saison, nicht selber einzuordnen wusste. Leverkusen hat zum Beispiel Punkte abgegeben beim 1:1 gegen den VfL Bochum, was mich persönlich gefreut hat, aber die sie im letzten Jahr mit Sicherheit nicht hätten liegen lassen.

Von daher ist bei punktemäßig gleicher Leistung der FC Bayern München Tabellenführer, klar noch mal unterstrichen, weil andere Mannschaften wie Leverkusen anfangs nicht gut dabei waren. Weil der VfB Stuttgart kurioserweise nach der Vizemeisterschaft rein punktemäßig auch ein klein wenig nachgelassen hat und nicht mehr auf einem Champions League-Platz steht.

Weil Eintracht Frankfurt mit vielen Hochs, aber auch einigen klaren Tiefs, nicht den Anschluss ganz nach oben geschafft hat und weil Borussia Dortmund wirklich eine eklatante Auswärtsschwäche gezeigt hat. Somit haben sich einige Konstellationen im oberen Bereich abgespielt, die schon besonders sind, keine Frage.

Im unteren Bereich war allerdings alles so wie man es erwarten konnte. So wurde es letztendlich umgesetzt. Bei dem einen oder anderen mit ein bisschen negativeren Nuancen, wie beim VfL Bochum zum Beispiel, so schlecht, damit konnte man nicht rechnen. Aber dass die Vereine, die jetzt unter den letzten vier stehen, da in dieser Positionierung vorzufinden sind, das ist keine Überraschung.

Ich wüsche euch schöne Feiertage

Euer Peter Neururer

 

 

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Karl-Heinz

Karl-Heinz

Seit seinem Abschluss in Information, Medien und Kommunikation im Jahr 2015 ist Karl-Heinz als freiberuflicher Journalist aktiv - mit besonderem Interesse für Sport. Diese Leidenschaft, sowie das umfangreiche Wissen rund um die Angebote und Perfomances der Wettanbieter, fließen als fixer Bestandteil in die Testredaktion von Wettfreunde.net ein.