Neururer redet Tacheles zu Trainerentlassungen: “Eigenartige Entwicklung”
Veröffentlicht am 1. Januar 2025
Bild: Peter Neururer sieht die Freistellungen in 1. und 2. Liga mit Bedenken. (© Wettfreunde)
Peter Neururers Kolumne zu Bundesliga und 2. Liga
Die Vereine der 1. und 2. Liga sind im wohlverdienten Winter-Urlaub und bereiten sich darauf vor, im neuen Jahr nochmal Alles zu geben. Besonders eng geht es in der 2. Liga zu, wo noch die halbe Liga um den Aufstieg spielt.
Im Laufe der noch jungen Saison gab es aber auch schon die eine oder andere Trainer-Beurlaubung, womit sich Peter Neururer nicht immer einverstanden zeigte.
Der 69-Jährige mahnt Kontinuität als Identifikationsfaktor an und erinnert an stabile Verhältnisse.
Peter Neururer über Svensson-Entlassung: “Werden interne Dinge sein”
Liebe Wettfreunde,
Union Berlin, dieser Traditionsverein, hat den Trainer gewechselt. Der Wechsel ist noch nicht vollständig, aber man hat Bo Svensson beurlaubt.
Mir persönlich tut es verdammt leid, zum einen um die Person, aber auch irgendwo um den Verein. Ich kenne nicht die Gründe, warum man sich gezwungen fühlte Svensson zu entlassen, oder zu beurlauben. Das werden interne Dinge sein.
Der Punktestand ist natürlich nicht so, wie man sich das vorgestellt hat, aber ist es schon ein Grund, einen Trainer, dieser Klasse vor allen Dingen, dieser menschlichen Art und auch der sportlichen Klasse, so früh zu beurlauben? Die Fragen können nur Horst Heldt und seine Mitarbeiter beantworten.
Man sollte sich aber daran erinnern, meine ich zumindest, die erfolgreichsten und die glorreichen Zeiten von Union in der Neuzeit, waren unter Uwe Neuhaus. Uwe Neuhaus war sieben Jahre bei diesem Verein und darüber hinaus Urs Fischer.
Urs Fischer hat auch etwas geprägt und das war irgendwo auch abhängig von dem Image, was entstanden ist um Union Berlin. Daran muss man weiterhin arbeiten.
Ich hoffe für Bo Svensson, dass er auch mal wieder zurückkommt. Und ich hoffe für Union Berlin, dass sie zurückfinden zu alter Qualität bzw. zur alten Ideologie.
Peter Neururer über Schalke: “Gutes Beispiel für die Entwicklung”
Die 2. Liga explodiert, allerdings nur in der Spitze. Man spricht immer wieder davon, attraktivste Liga aller Zeiten, Ja oder Nein? Ich sage attraktivste.
Vielleicht deshalb, weil der Aufstiegskampf schier unglaublich ist. Von Platz eins bis neun können alle Mannschaften, vielleicht der Zehnte und Elfte auch noch, noch aufsteigen. Aber in der Spitzengruppe ist Eigenartiges passiert.
Nehmen wir den HSV oder nehmen wir jetzt auch Hannover 96, da wurden bereits die Trainer gewechselt bzw. beurlaubt. Eine eigenartige Entwicklung, die in der 2. Liga immer wieder festzustellen ist.
Spitzengruppe gibt es nicht. Der Tabellenführer, der 1. FC Köln hat nach anfänglich riesigen Schwierigkeiten plötzlich die Tabellenspitze und damit die Winter-Meisterschaft errungen und ist für mich persönlich jetzt auch einer der großen Favoriten auf den Aufstieg.
Schalke 04 ist ein gutes Beispiel für die Entwicklung einer Mannschaft. Die letzten drei Spiele erfolgreich gestaltet und aus größten Abstiegssorgen plötzlich in Gefilde gekommen, die rein rechnerisch sogar noch anderes zulassen.
Zwei, drei Niederlagen in Folge oder zwei, drei Siege in folgen können alles, aber auch wirklich alles, verändert in dieser Liga.
Ich freue mich auf die Rückrunde und wünsche euch alles Gute im neuen Jahr.
Bleibt sportlich
Euer Peter Neururer
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Karl-Heinz
Seit seinem Abschluss in Information, Medien und Kommunikation im Jahr 2015 ist Karl-Heinz als freiberuflicher Journalist aktiv - mit besonderem Interesse für Sport. Diese Leidenschaft, sowie das umfangreiche Wissen rund um die Angebote und Perfomances der Wettanbieter, fließen als fixer Bestandteil in die Testredaktion von Wettfreunde.net ein.
