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Neururer redet Tacheles über Kompany: “Keine Erfahrung mit solchen Problematiken”

Veröffentlicht am 23. Juli 2024

Neururer redet Tacheles KW30 Bild: Peter Neururer blickt auf Transfers und Trainer der Bundesliga. (© Wettfreunde)

 

Peter Neururers Kolumne zum Großeinkauf der Bayern, dem Ausverkauf der Stuttgarter und dem Camp für vertragslose Fußballer.

 

Die Vorbereitungen auf die neue Saison laufen schon längst und es sind schon einige namhafte Transfers in der Bundesliga getätigt.

Doch könnte ein Überangebot an Stars, am Beispiel Bayern München, nicht auch zu Problemen führen? Peter Neururer schließt das nicht aus.

Außerdem spricht der 69-Jährige über den VfB der neuen Saison, Bayern-Trainer Kompany, der am besten einen guten Start hinlegen sollte, sowie das VDV-Proficamp in Duisburg, unter seiner Leitung.

 

Peter Neururer über Bayern-Transfers: “Kann für Riesenärger sorgen”

 

Liebe Wettfreunde,

die Transferperiode ist im heißen Gange. Ein Beispiel, der FC Bayern München hat bereits Spieler verpflichtet für 120 Millionen. Ich wiederhole 120 Millionen. Investiert in einen Kader, der ohnehin schon überragend besetzt war, bei dem aber das eine oder andere vielleicht nicht ganz funktionierte.

Stellen wir mal die Frage, was ist im Abwehrbereich? Upamecano, zweifelsfrei ein Riesenfußballer, allerdings mit durchaus vorhandenen Schwächen. Das eine oder andere Pünktchen wurde verloren durch persönliche Fehler, das kann passieren, aber man will ihn behalten.

De Ligt, der Einzige, der in verschiedenen Phasen, bei Bayern München im letzten Jahr als Innenverteidiger, wenn er mal gesund war, wirklich Stabilität ausgestrahlt hat, war er. Aber den will man abgeben, für 50 Millionen nach Manchester United, die großes Interesse zeigen, allerdings keine 50 Millionen bezahlen wollen.

Dann habe ich im Mittelfeld ein Problem. Palhinha ist endlich da. Im letzten Jahr, diese „Holding six“, die man unbedingt brauchte um erfolgreich zu sein, hat Thomas Tuchel nicht bekommen. Vincent Kompany hat ihn holen können.

Er kommt ja nicht irgendwo von einem großen Verein, von einem Verein, der internationalen Spitzenklasse verkörpert, sondern er kommt von Fulham.

Dafür so viel Geld auszugeben, wenn man Kimmich, Goretzka und ähnliche Spieler im Mittelfeld hat? Das kann natürlich ein Zuwachs werden, keine Frage, es kann aber auch für Riesenärger sorgen.

Wo spielt Kimmich? Auf welcher Position spielt Kimmich? Wie will ich überhaupt spielen? Kompany hat den Luxus, mit Sicherheit den großen Luxus, vier oder fünf Superstars auch auf der Tribüne sitzen zu haben.

 

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Neururer über Spielerverkäufe: “Sonst hat der Trainer ein großes Problem.”

 

Man hat sich auf dem Flügel noch mal verstärkt mit Olise, keine Frage. Aber vergessen wir nicht bitte, ein Tel ist auch noch da, ein Coman ist auch noch da, ein Gnabry kommt wieder. Man muss jetzt nicht alle Superstars von Bayern München aufzählen, denn das wäre im Prinzip nicht zielführend.

Zielführend muss ja sein, dass die Bayern bei den Neuverpflichtungen die sie getätigt haben, allerdings auch drei, vier oder fünf Spieler abgeben müssen, verkaufen müssen, um rein finanztechnisch die Sachen klar zu kriegen.

Gut, das sollte Bayern München eigentlich immer gelingen. Aber um einen gewissen Grad von Respekt bzw. Umgangsmodalitäten im eigenen Kader zu haben, mit der Mannschaft, mit dem Kader den sie im Augenblick haben.

Wenn da nicht drei, vier Hochkaräter verkauft werden, losgelöst von finanziellen Dingen, dann hat der Trainer, der noch nicht so große Erfahrung im Umgang mit Spielern dieser Güteklasse hat, denn er kommt auch nicht gerade von einem Riesenclub, ein großes Problem.

Ein Weltklasse-Fußballer zu früheren Zeiten, keine Frage. Aber als Trainer eben keine Erfahrung, nicht die große Erfahrung, um mit solchen Problematiken umzugehen.

Ich kann den Bayern, im Falle dass sie nichts mehr verkaufen, viel Glück beim Start wünschen. Es muss ein guter Start werden, sonst haben wir das Theater mit Sicherheit schneller als so mancher es glauben kann.

 

 

 

Neururer sieht ein schwieriges Jahr für den VfB: “Umbruch problematisch, denn Ziele stehen weiterhin hoch”

 

Im Augenblick sieht es beim VfB Stuttgart so aus, dass der Trainer Opfer seines eigenen Erfolges werden kann. Ob er die Abgänge von vielen, vielen Toren und von viel, viel Stabilität im Abwehr-Bereich, Anton und Ito sind weg, mit den Neuzugängen ausgleichen kann, das ist die große Frage.

Für Undav hat man viel, viel Geld ausgegeben, hat jetzt einen Stürmer aus Augsburg geholt, auch für sehr viel Geld, aber ob das alles so passt, das ist die große Frage.

Denn man wird mit Sicherheit bemessen an der Leistung des letzten Jahres, der letzten Saison. Vizemeister zu werden war mit Sicherheit großartig. Die Champions League zu erreichen war großartig, ist großartig. Nur, den kleinen Umbruch, vor allem im hinteren Bereich, sehe ich als problematisch an, denn die Ziele werden weiterhin hoch stehen.

Was Hoeneß bisher aufgebaut hat, ist überragend. Gut, die Abgänge muss man erst mal kompensieren. Es wird verdammt schwer, das alles umzusetzen und das Ziel Champions League zu erreichen.

Ich wünsche den Stuttgartern, bei dem Versuch eine ähnlich gute Saison zu spielen, alles, alles Gute. Es wird aber verdammt schwer.

 

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Neururer über Erfolgsquote beim VDV-Camp: “Mindestens 80 % stehen danach wieder in Lohn und Brot”

 

Im Augenblick bin ich auch endlich mal wieder im Trainingsbetrieb. Ich trainiere für die VDV all die Spieler, die keinen Vertrag mehr haben. Vertragslose Fußballer, zusammengezogen in einem Trainingslager an der Sportschule Wedau in Duisburg.

Unter professionellen Bedingungen haben wir, das heißt mein Trainerteam und die Mitarbeiter der VDV, die Möglichkeit, diesen Spielern Spielpraxis zu geben, aber sie eben auch vom Training her auf einen Zustand zu bringen, den jeder einzelne Profi jetzt in Deutschland im Auge hat.

Also sie haben die Möglichkeit, sich zu präsentieren in den Spielen. Wir haben ausgesuchte Gegner, wir haben regelmäßige Spiele, bei denen Späher kommen, bei denen Sportdirektoren kommen, die auf Aufkauf von Spielern unterwegs sind.

Nachfragen aus dem Inland, aus dem Ausland sind da. Ich gehe davon aus, dass von den Spielern, die wir im Augenblick im Trainingscamp der VDV haben, mindestens 80%, ich sage sogar noch mehr, im nächsten Jahr wieder in Lohn und Brot steht.

Eine tolle Aufgabe. Sie macht Spaß, vor allem dann, wenn man sieht, dass die jungen Burschen wieder einen neuen Verein bekommen.

Euer Peter Neururer.

 

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