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Neururer redet Tacheles in seinem EM-Fazit: “Welche Idioten verhalten sich so?”

Veröffentlicht am 22. Juli 2024

Philipp Stottan

Von Philipp Stottan

Sportwetten-Experte

Peter NeururerBild: Peter Neururer blickt positiv in die Zukunft des DFB-Teams. (© Wettfreunde)

 

Peter Neururers Kolumne zu EM-Finale & DFB-Team Zukunft

 

Die EM 2024 ist vorbei, Spanien konnte sich nach 2012 wieder zum Europameister küren und ist nun alleiniger Rekordhalter.

Doch auch Deutschland konnte für positive Schlagzeilen sorgen, sowohl auf dem Platz, als auch auf den Rängen – mit eienr Ausnahme, die Peter Neururer enorm verärgert.

Außerdem wirft der 69-Jährige einen Blick voraus in die Zukunft des DFB-Teams, liefert sein Fazit zum EM-Finale und erklärt, wieso er für England-Coach Gareth Southgate viel Lob übrig hat.

 

Peter Neururer nach EM: “Vor Southgate ziehe ich meinen Hut”

 

Liebe Wettfreunde,

das Finale ist gespielt. Ein verdienter Sieger für Spanien, 2:1 gegen die Engländer. Zwei Fußballwelten prallten im Endspiel aufeinander. Das, was man während der ganzen Europameisterschaft schon gesehen hat.

Die Spanier mit Spielfreude, mit großer Technik, mit großer Schnelligkeit, mit unglaublichen Nachwuchskünstlern, einer gestandenen Mannschaft, gut geführt. Gegen die Engländer, der krasse Widerspruch, pragmatischer Fußball, defensiv gut organisiert, lassen kaum etwas zu.

Nur der Weg nach vorne, trotz einiger großartiger Namen und damit in Verbindung auch großartiger Spieler, war mit Sicherheit nicht der Fußball, den man sehen will. Ein gerechtes Ergebnis auf die ganze Europameisterschaft bezogen, dieser Sieg der Spanier. Eine Mannschaft, die alle sieben Spiele gewinnt, auch wenn es mal mit Verlängerung war, steht außer Frage mit Berechtigung ganz, ganz oben. Campiones La Furia Roja. Verdientermaßen.

Die Art und Weise, wie England gespielt hat, nicht gerade attraktiv, aber erfolgreich. Zweimal hintereinander im Endspiel zu sein, muss man sagen, vor Southgate ziehe ich meinen Hut. Er hat das spielen lassen, was Erfolg gebracht hat. Nicht unbedingt die Art und Weise, die man schön finden muss, aber Pragmatismus war angesagt.

Zweimal im Endspiel einer Europameisterschaft ist eine großartige Leistung. Ich bin gespannt, wie die Association in England jetzt darüber nachdenkt, ob der Vertrag verlängert wird, oder er bald selber möglicherweise aufhört.

 

 

Neururer fordert DFB: “Weg von dieser Vermarktungs-Technik”

 

Fragen über Fragen natürlich auch in Bezug auf unsere Nationalmannschaft. Das Viertelfinale erreicht, übrigens die einzige Mannschaft, die nach 90 Minuten nicht gegen die Spanier verloren hat.

In einem denkwürdigen Spiel, in einem guten Spiel, 2:1 gegen Spanien verloren, demzufolge im Viertelfinale ausgeschieden, aber sie haben die Herzen der Fans wieder zurückgewonnen. Wir haben uns eine Perspektive wieder erspielt und wieder erarbeitet.

Mal schauen, wie sich jetzt die Abgänge auswirken, Kroos ist ja wie Müller sicher, vielleicht Gündogan. Vielleicht, was ich nicht glaube, was auch keinen großen Abbruch tun würde, da wir auf der Position weltklasse besetzt sind: Manuel Neuer.

Aber die Frage ist, wie schafft es Julian Nagelsmann, diese mit Sicherheit großen Lücken irgendwo auszufüllen und den Weg, den sie eingeschlagen haben, weiter zu verfolgen? Denn der Weg ist gut, weg von dieser Vermarktungs-Technik, hin zum Fußball und der Nähe zum Publikum. Großartig, wir sind auf einem guten Wege.

Die deutsche Mannschaft, bei der spielerischen Weiterentwicklung natürlich die große Frage: Ohne klassischen Neuner, bei diesem System, kann man da erfolgreich sein? Ja, man kann es. Man muss nur die entsprechende Person zur rechten Zeit wachrütteln bzw. einwechseln.

 

Gewinnt Deutschland die WM 2026?

 

Für mich persönlich ein Aufreger im Finale, einer der wenigen Aufreger negativer Art. Cucurella, ein spanischer Außenverteidiger, der natürlich beteiligt war mit seinem Handspiel, welches nicht als Handspiel gewertet wurde, da kann er übrigens nichts für, am Ausscheiden der deutschen Mannschaft. Dieser Spieler wird dann in den Spielen danach, also im Halbfinale und vor allem in einem stimmungsgeladenen, tollen, vom Zuschauer getragenen Endspiel, gnadenlos ausgepfiffen. Bei jedem Ballkontakt.

Ich sage es mal ganz krass, welche Idioten verhalten sich so und machen das, was die Deutschen aufgebaut haben, ein großartiger Gastgeber zu sein, dann möglicherweise kaputt? Traurig, traurig, traurig. Die Sportlichkeit ist total verloren gegangen bei diesen, ich sage bewusst, wenigen Aussetzern. Cucurella und der Fußball haben das alles nicht verdient.

Was bleibt haften, liebe Wettfreunde, nach dieser EM? Die Youngster. Auf der linken Seite ein zauberhafter Williams, auf der rechten Seite Yamal. Das sagen die Spanier zur Zukunft, großartig. Die Spieler haben Eindruck hinterlassen. Der Spieler des Turniers, Rodri, im zentralen, defensiven Mittelfeld, hat bereits bei Manchester City gezeigt, wie weltklasse er ist. Und bei diesem Turnier wieder einmal.

Die Gesamtentwicklung im Fußball war von der Tendenz her eigentlich nichts großartig anderes. Ein 4-3-3 oder ein 4-2-3-1 waren dominierend. So sind die Spanier ja auch Europameister geworden. Übrigens spielerisch überzeugend und zufriedenstellend.

Echte Neuigkeiten hat der Fußball, warum auch, nicht unbedingt ergeben. Das ist aber kein Widerspruch. Der VAR hat sich mal wieder des Öfteren eigenartig eingeschaltet, oder eben auch im Fall Cucurella, gar nicht eingeschaltet. Von daher bitte, bitte, bitte die Handhabung dieser Möglichkeit, um das Spiel ja angeblich noch gerechter zu machen, sollte man nochmal überprüfen und noch mal neu oder anders definieren.

Euer Peter Neururer.

 

 

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