Nottingham Forest: 7 verrückte Fakten zum Premier League Rückkehrer
Veröffentlicht am 16. Januar 2023
Bild: Nottingham Forest um Brennan Johnson spielt 2022/23 wieder Premier League. (© IMAGO / NurPhoto)
Nach dem Sieg im Championship Playoff Finale 2022 kehrt Nottingham Forest in die Premier League zurück. Erstmals seit der Saison 1998/99 ist man damit wieder erstklassig vertreten.
Wir haben sieben verrückte Fakten zum Premier League Aufsteiger herausgesucht, die einen großen Traditionsklub Englands etwas näher vorstellen.
1. Nottingham Forest in CL erfolgreicher als Chelsea und Juve
Die Jüngeren unter uns werden sich verwundert die Augen reiben, doch Nottingham Forest ist in der Geschichte von Europapokal der Landesmeister und Champions League tatsächlich der neunterfolgreichste Verein.
Denn zweimal stand man 1979 und 1980 im Finale des Landesmeister-Cups, und zweimal ging Forest als Sieger vom Platz. Zuerst schlugen die Engländer Malmö FF mit 1:0, dann den HSV mit dem gleichen Ergebnis.
Bei dieser 100% Erfolgsquote in Finals kann bei mehr als einem Finale nur der FC Porto mithalten (auch 2/2). Juventus Turin, Benfica Lissabon und Chelsea kommen ebenfalls alle auf zwei Titel, brauchten dafür aber neun, sieben, bzw. drei Spiele.
2. Öfter Europapokalsieger als englischer Meister
Wem Nottingham Forest als europäische Macht Anfang der 80-er Jahre seltsam vorkommt, der wird sich bestätigt sehen, wenn wir auf die Siegerliste der Premier League blicken.
Denn kurios, aber wahr: Nottingham Forest ist als einzige Mannschaft aller Zeiten öfter Europapokalsieger der Landesmeister als sie englischer Meister waren. Nur einmal wurde ihnen diese Ehre in der Heimat zuteil: 1978.
Dadurch schnappte sich die Mannschaft erst ihren Platz im Europapokal 1978/79. In der Folgesaison trat man als Titelverteidiger erneut im Wettbewerb an, ohne sich über die Liga qualifizieren zu müssen.
3. Kuriose Nottingham Forest Spitznamen
Die Spitznamen des Fußballklubs aus Englands Zentrum sind kurios und allemal einen Platz auf dieser Liste wert. Denn besonders gerne werden die Roten nicht nur “Tricky Trees” aufgrund ihres Logos, sondern ebenfalls “Garibaldi Reds” genannt.
Guiseppe Garibaldi war ein italienische Freiheitskämpfer und setzte sich zwischen 1820 und 1870 stark für die Einigung seines Landes ein. Seine Freiwilligenarmee trug auffällige rote Hemden und gewann auch außerhalb Italiens – etwa in Nottingham – viele Anhänger.
Als einige Amateurfußballer 1965 den Vorläufer des heutigen Nottingham Forest gründeten, bestellten sie als erste Amtshandlung rote Mützen, deren Farbe offiziell als “Garibaldi Red” bezeichnet wurde. Schnell sprangen die Medien darauf an und nennen Forest noch heute so.
4. Forest als Trendsetter der Fußball-Geschichte
Nicht nur mit eigenen Farben trat man bei den Reds als Trendsetter auf. Gleiches gilt für die Ausrüstung der Spieler, die damals noch recht spartanisch daherkam. Bis sich Nottingham Forest 1874 dazu entschied, mit Schienbeinschonern aufzulaufen.
Forest-Spieler Sam Weller Widdowson war neben dem Fußball auch im Cricket aktiv. Dort war er Schienbeinschoner bereits gewohnt und brachte sie eines Tages mit zum Fußball, wo er sie mit Lederbändern über die Socken band.
Auch wenn die Gegenspieler zuerst skeptisch waren: Am Ende setzte sich der Trend aus Nottingham im Fußball doch durch. Nur kleiner und leichter wurden die Produkte seitdem.
5. Deutscher Superfan mit Hall of Fame Ehren
Ausgerechnet ein Duisburger gilt als größte Legende der großen Forest-Fanschar. Denn Eberhard “Ebby” Kleinrensing reist seit mehr als 30 Jahren zu jedem Heimspiel von Nottingham Forest nach England.
Immer mit im Gepäck hat Ebby dabei seine eigene Zaunfahne. Kein Wunder, dass ihm bei so viel Leidenschaft die Sympathien in England nur so zufliegen. Die anderen Supporter des Klubs wählten ihn zum “Fan des Jahrhunderts”.
Selbst in der Hall of Fame des Fußballs in London ist Kleinrensing mittlerweile zu bestaunen. Dort ist ein in Bronze gegossener Handabdruck des Superfans ausgestellt.
Bild: Nicht nur für die englischen Fans ist Forest Leidenschaft pur. (© IMAGO / Pro Sports Images)
6. Letztes Europapokal-Spiel gegen die Bayern
Im Europapokal der Landesmeister bzw. in der Champions League war man seit dem Erstrunden-Aus gegen ZSKA Sofia 1980/81 nicht mehr dabei. Doch immerhin dreimal durfte man danach noch im UEFA-Cup mitspielen.
Letztmals war dies in der Spielzeit 1995/96 der Fall. Über Malmö, Auxerre und Lyon ging es bis ins Viertelfinale, doch dort war mit Bayern München ein deutscher Klub zu stark. Nach Hin- und Rückspiel steht ein 2:7 zubuche.
Bis heute ist das 1:5 im City Ground das letzte Europapokalspiel der Klubgeschichte. Immerhin: Nachdem Bayern im Anschluss noch Barca und Bordeaux aus dem Weg räumte, verlor Forest gegen den späteren Sieger.
7. Nottingham Forest auf Platz 15 der längsten Trainerstationen
Sehr lange Zeiten eines Trainers sind in Europa rar geworden; Christian Streich stellt beim SC Freiburg eine positive Ausnahme dar. So verwundert es nicht, dass Nottingham Forest mit Brian Clough in den Top-20 der Welt auftaucht.
Zwischen Januar 1975 und Mai 1993 kommt Clough auf insgesamt 18 Jahre, 4 Monate und 5 Tage bei seinem Herzensverein. Das reicht auf der Allzeit-Bestenliste für Platz 15.
Wohl auf alle Zeiten uneinholbar vorne liegt im Ranking der längstdienenden Trainer im Männer-Fußball derweil Guy Roux. Von 1964 bis 2000 war er insgesamt 36 Jahre, 5 Monate und 29 Tage Trainer von AJ Auxerre.