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Neururers Neue Woche: “Selten ein schlechteres Team als Bayern gesehen”

Veröffentlicht am 29. Mai 2023

Peter NeururerBild: Für Peter Neururer ist es unglaublich, dass der BVB einen zehn Punkte Rückstand aufgeholt hat. (© Wettfreunde)

 

Peter Neururers Kolumne zum Fußball-Wochenende

 

Bayern München verliert zu Hause gegen RB Leipzig, der BVB ist neuer Tabellenführer, mehr Spannung für den letzten Spieltag geht fast nicht. Am Tabellenende holt der VfB wichtige Punkte.

Emotion pur im Ruhrgebiet, sagt Wettfreunde-Experte und Kult-Trainer Peter Neururer, denn zwei Vereine kämpfen ums Überleben, einer um die Meisterschaft.

In “Neururers Neue Woche” bespricht der 67-Jährige die Themen des 33. Spieltags, darunter den schwachen Auftritt der Bayern, die starke Dortmunder Entwicklung, sowie letzte Rechenspiele im Keller.

 


 

Peter Neururer: “BVB verdientermaßen Tabellenführer”

 

Liebe Wettfreunde,

ein schier unglaubliches Wochenende ist zu Ende gegangen. Neue Perspektiven im Rennen um die Meisterschaft.

Borussia Dortmund plötzlich, ja, aber verdientermaßen, das müssen wir ganz eindeutig sagen, Tabellenführer der Bundesliga. Und wenn sie jetzt im nächsten Spiel gegen Mainz 05 das Spiel gewinnen sollten, kann Bayern machen, was sie wollen.

Selbst wenn sie in Köln gewinnen, wie hoch auch immer, dann wäre Borussia Dortmund nach 2012 erstmalig wieder Deutscher Meister.

Eine unglaubliche Geschichte letztendlich, denn Borussia Dortmund hatte mitunter zehn Punkte Rückstand auf Bayern München. Das sagt natürlich nicht nur darüber etwas aus, wie stark Dortmund sich entwickelt hat, sondern auch darüber, das muss man leider so sagen, wie schwach Bayern München geworden ist.

Jetzt am letzten Spieltag die Heimniederlage gegen Leipzig. Ohne das despektierlich den Leipzigern gegenüber darzustellen, muss ich sagen, ich habe selten eine taktisch, sowie spielerisch und auch technisch schlechtere Mannschaft als Bayern München gesehen.

Unvorstellbar, was da Spieler mit unglaublichen Qualitäten abgeliefert haben! Nicht immer ist der Trainer schuld. Natürlich gibt es große Diskussionen um den Trainerwechsel.

 

Wer gewinnt die Bundesliga 2023?

 

War er richtig, war er falsch? Gut, wenn man nur von den Ergebnissen ausgeht, dann war er mit Sicherheit nicht angebracht, das ist richtig.

Aber man soll sich jetzt nicht verstecken. Ein Spieltag ist noch da. Ich glaube persönlich allerdings, wenn Borussia Dortmund jetzt die Meisterschaft nicht gewinnt, dann gewinnen sie die Meisterschaft wahrscheinlich nie mehr.

Ja, und im Keller, was ist dadurch entstanden? Augsburg hätte sich heute mit einem Unentschieden gegen Borussia Dortmund verabschieden können, aus der Szene. Die hätten sich im Prinzip feiern lassen können für den Klassenerhalt, die sind jetzt aber dabei im Abstiegskampf.

Weil sich natürlich, bedingt durch den Sieg des VfB Stuttgart in Mainz (1:4), der VfB nach oben katapultiert hat. Sie sind im Augenblick auf einem Platz, der bedeutet, dass sie aus eigener Kraft im nächsten Spiel gegen Hoffenheim die Liga halten können.

Der VfL Bochum, auf dem Relegationsplatz, spielt zu Hause gegen Leverkusen. Da muss ein Sieg her oder zumindest ein Unentschieden, um möglicherweise doch noch irgendwas zu machen, in Richtung Augsburg.

 
Video: Wettfreunde-Experte Peter Neururer über Thomas Müller bei den Bayern. (Quelle: YouTube / Wettfreunde)
 

Für Schalke 04 natürlich ganz, ganz, ganz schlecht. Dieses 2:2 Unentschieden, was teilweise noch gefeiert wurde, denn die Schalker haben sich wirklich aufopferungsvoll gezeigt. Die haben gefightet wie selten zuvor, oder nein, wie in den letzten Wochen eigentlich immer, unterstützt von einem fantastischen Publikum.

Aber es hat nicht gereicht, das 2:2 bedeutet möglicherweise – denn man kann nicht davon ausgehen, dass man in Leipzig jetzt plötzlich gewinnt – den Abstieg.

Aber der letzte Spieltag gibt vielleicht doch noch ein klein wenig Hoffnung: Schalke muss in Leipzig gewinnen, vollkommen klar. Der VfL Bochum muss punkten gegen Leverkusen. Das ist möglich, ja, und dann schauen wir mal, wie es weitergeht.

Die besten Karten hat natürlich immer noch Augsburg, beziehungsweise der VfB Stuttgart, der sich mit diesem grandiosen Sieg in Mainz mehr oder weniger nach oben geschoben hat, in dieser Situation, in der alle Mannschaften unten eben sind.

Spannung am letzten Spieltag ist nochmal gegeben. Emotionen, die man kaum wiedergeben kann, gerade hier im Ruhrgebiet. Man kann es sich vorstellen: Zwei Mannschaften kämpfen ums Überleben, und eine Mannschaft kämpft darum, endlich wieder Meister zu werden. Liebe Grüße,

euer Peter Neururer!

 

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