Neururer redet Tacheles über Antonio Rüdiger: „Für die Nationalmannschaft sperren“
Aktualisiert am 28. April 2025
Bild: Peter Neururer fordert Sanktionen nach Rüdigers Ausraster. (© Wettfreunde)
Peter Neururers Kolumne zu Bundesliga, Trainerkarussell & Co.
Am vergangenen Samstag feierte Peter Neururer seinen 70. Geburtstag, das Finale der Copa del Rey entging dem ehemaligen Trainer aber dennoch nicht.
Der Aufreger des Spiels kam für ihn von einem deutschen Nationalspieler, der eigentlich gar nicht mehr auf dem Platz stand, aber mit einer versuchten Tätlichkeit negativ auffiel. Und das müsse Konsequenzen haben.
Darüber hinaus geht der Blick in die Bundesliga, wo es im Kampf gegen den Abstieg und um die Champions-League–Plätze immer enger wird.
Neururer über Antonio Rüdiger: „Einzig allein katastrophal und unsportlich“
Liebe Wettfreunde,
am Wochenende war einer der wesentlichen Bestandteile unserer Diskussion das Finale der Copa del Rey in Spanien. Barcelona schlägt Real Madrid. Das kann ja mal passieren, Barcelona ist im Augenblick das Nonplusultra der spanischen Liga.
Aber was da passiert ist, neben der Diskussion, ob jetzt möglicherweise Ancelotti geht oder nicht geht, war nur ein Spieler ganz, ganz groß im Bilde. Und das aus unserer Seite Antonio Rüdiger, der Anführer unserer Nationalmannschaft, der Chef unserer Abwehr unserer Nationalmannschaft, hat sich komplett daneben benommen.
Eine Art und Weise, wie er sich da gezeigt hat, nachdem er bereits vom Platz gegangen ist, kriegt er Rot. Tätlichkeit oder versuchte Tätlichkeit in Richtung Schiedsrichter und ein Gebaren, was eigentlich einem Profifußballer nicht passieren darf.
Er wird, davon bin ich überzeugt, in Spanien ganz knallhart dafür bestraft, berechtigterweise. Und die meisten Protagonisten verlangen auch, dass er als Deutscher Nationalspieler sanktioniert werden muss von Julian Nagelsmann. Ich kann mir das gut vorstellen.
Gut, ich persönlich bin kein Entscheidungsträger, aber ich würde den Spieler auf jeden Fall Minimum zwei Spiele für die Nationalmannschaft sperren, denn was er da in der Außendarstellung auch für den deutschen Fußball gemacht hat, das war einzig und allein katastrophal und unsportlich.
Peter Neururer über Bochum: „In der jetzigen Phase müssen Siege her“
Im Zeichen des Abstiegskampfes war das letzte Wochenende. Der VfL Bochum im eigenen Stadion gegen Union Berlin, die ja bereits gerettet sind. Aber da war doch mal was, da war doch mal was in der Hinrunde. Die Punkte sollen an Bochum gehen und die drei im eigenen Stadion, die müssen in Bochum bleiben, ansonsten wird es ganz, ganz böse.
Die Bochumer haben aufopferungsvoll gefightet, haben wirklich Chancen um Chance herausgespielt. Union, ein Vorstoß, ein Treffer. Die Bochumer rannten hinterher, haben alles rausgehauen, was drin ist. Auch das Lob nachher von Dieter Hecking in Bezug auf seine Mannschaft, aber nur ein 1:1.
Ob Glück oder nicht mit Glück spielt überhaupt keine Rolle. In der jetzigen Phase müssen Siege her und von daher hat der VfL Bochum ganz, ganz schlechte Karten. Ganz schlechte Karten, da unten noch mal rauszukommen. Das Ziel war ja eindeutig klar formuliert von Dieter Hecking, Relegation muss man erreichen.
Aber am nächsten Freitag ist es schon so weit, Bochum in Heidenheim, die plötzlich in Stuttgart gewonnen haben und einen großen Schritt Richtung Sicherung gemacht haben. Den Heidenheimern würde in Bezug auf Bochum ja schon ein Punkt reichen.
Darüber hinaus aber, was passiert da? Kiel gewinnt plötzlich auch mit 4:3 Toren gegen einen Aspiranten für die internationalen Plätze. Wie ist das möglich? Ja, das ist Abstiegskampf pur. Das ist halt möglich. Und nun ist der VfL Bochum Tabellenletzter.
Also es bleibt dabei, wir haben vor Wochen und Monaten schon gesagt, die letzten drei machen die Sache unter sich aus. Ich glaube immer noch, es wird sich nicht ändern. Nur die Chance für den VfL Bochum, die ist gering.
Drei Spiele bleiben noch, neun Punkte sind zu holen, zwei davon gegen Mitkonkurrenten, wenn man St. Pauli noch als selbigen bezeichnen möchte. Aber fast nicht machbar, das muss man ehrlich sagen.
Die Hoffnung schwindet zuletzt, ein saublöder Spruch in der Beziehung, aber ich kenne die Bochumer, ich kenne Dieter Hecking. Sie werden mit Sicherheit auch am Freitagabend in Heidenheim schon alles abrufen, was drin ist. In der Hoffnung dass es reicht, drücke ich den Bochumern meine Daumen.
Peter Neururer über Leipzig: „Trainerwechsel hat nichts gebracht“
Der Kampf um die Champions League Plätze ist brisant. Aber in einem Punkt ist das Ding erledigt, für mich persönlich. Eintracht Frankfurt schlägt Leipzig in einem direkten Duell mit 4:0.
Unvorstellbar, was da abgelaufen ist. Unvorstellbar für mich persönlich, da bin ich ganz ehrlich. Aber was da gespielt wurde von Seiten der Leipziger, weit weg von ihrem eigenen Leistungsvermögen, weit weg von den eigenen Zielen sowieso.
Der Trainerwechsel, das muss man eindeutig sagen, hat nichts gebracht. Das muss nicht unbedingt allein an der Schuld des Trainers, also von Zsolt Löw liegen, sondern schlicht am Gesamtkonstrukt.
Die Eintracht dagegen spielt einen grandiosen Fußball, sie sind auf den Punkt fit, haben die Europa League weggesteckt und sind unterwegs Richtung Champions League oder sie sind eigentlich schon sicher, mit einigen Punkten Vorsprung. In den letzten drei Spielen werden sie sich das nicht mehr nehmen lassen. Die Frankfurter können noch nicht feiern, aber sie sind dabei.
Neururer über Xabi Alonso: „Werden ihn Gentleman-like freigeben“
Immer wieder die große Frage. Ancelotti geht, das sollte eigentlich klar sein, Real Madrid und Xabi Alonso müsste sich eigentlich äußern. Es wird ja kurzfristig eine Entscheidung getroffen, aber inwiefern belastet das die Leverkusener?
Der zweite Platz, der Champions League Platz, sollte eigentlich sicher sein, der ist auch sicher, aber die Art und Weise wie sie spielen, hat nicht mehr viel mit dem überragenden Stil der Leverkusener des letzten Jahres zu tun. Aber wichtig für Leverkusen ist, dass man jetzt frühzeitig eine Entscheidung findet.
Ich rechne damit. Ich verstehe auch vollkommen Xabi Alonso. Es gibt ja einen Agreement zwischen Leverkusen und ihm, wenn ein großer Verein, bei dem er früher selber tätig war, anruft, dann werden sie Gentleman-like ihn freigeben.
Ich rechne damit, dass Xabi Alonso im nächsten Jahr leider nicht mehr in der Bundesliga, sondern bei Real Madrid ist.
Alles Gute, Peter Neururer
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Karl-Heinz
Seit seinem Abschluss in Information, Medien und Kommunikation im Jahr 2015 ist Karl-Heinz als freiberuflicher Journalist aktiv - mit besonderem Interesse für Sport. Diese Leidenschaft, sowie das umfangreiche Wissen rund um die Angebote und Perfomances der Wettanbieter, fließen als fixer Bestandteil in die Testredaktion von Wettfreunde.net ein.