Das ist der deutsche UFC-Star Nasrat Haqparast – Herkunft, Fights, Erfolge
Veröffentlicht am 15. März 2023
Bild: Deutschlands UFC-Star Nasrat Haqparast steigt bei UFC Paris am 3. September 2022 in den Käfig. (© IMAGO / Torsten Helmke)
Mit Nasrat Haqparast hat Deutschland auch einen Vertreter in der Ultimate Fighting Championship (UFC), der Königsklasse des Mixed Martial Arts.
Haqparast kämpft bei UFC Paris auf der Maincard gegen John Makdessi als zweiten Kampf des Abends. Bei den UFC Wettquoten ist Hasqparat diesmal der Favorit – dabei war er in seinem Leben schon oft der Underdog.
Wer ist Deutschlands bester MMA-Fighter, der nur zum Kampfsport gekommen ist, weil er als Kind zu dick war und jetzt in einer Liga mit Conor McGregor kämpft?
Nasrat Haqparast: Herkunft, Mutter, Bruder
Nasrat Haqparast wurde am 22. August 1995 im Hamburg geboren. Seine Eltern stammen aus Afghanistan und kamen als Flüchtlinge aus Kandahar nach Deutschland. Haqparast hat noch einen
Haqparast war schon früh am Kampfsport interessiert. Da er mit 14 Jahren zu dick für sein Alter war, durfte er Kickboxen lernen. Allerdings interessierte sich der damalige Teenie mehr für Mixed Martial Arts.
Da im selben Studio auch MMA-Kurse abgehalten wurden und Haqparast dabei zugesehen hatte, wollte er unbedingt Mixed Martial Arts machen.
Neben dem Kampfsport-Training machte er die Schule fertig und war danach Maschinenbaustudent an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg.
Nasrat Haqparast hat auch einen Bruder. Hejrat heißt er und er macht auch MMA. Er träumt von einer UFC-Karriere. Nasrat sagt über seinen Bruder: “Hejrat hat das größte Potenzial, das ich je gesehen habe.”
Hejrat sagt selbst: “Ich trainiere jeden Tag hart dafür, um die UFC zu kommen.”
2021 musste beiden einen schweren Schicksalsschlag verkraften. Hejrat und Nasrat Hasqparats Mutter ist gestorben. “Sie hat mich immer unterstützt”, weiß Nasrat, der von dem Todesfall in seinem Trainingscamp in Kanada erfahren hat.
Auch wegen seiner Mutter will er einmal UFC-Champion werden. Den Goldgürtel will er für sie holen.
Nasrat Hasqparat Steckbrief
| Name: | Nasrat Haqparast |
| Cage-Name: | - |
| Geburtstag: | 22. August 1995 |
| Geburtsort: | Kandahar (Afghanistan) |
| Nationalität: | Deutschland |
| Familienstand: | ledig |
| Größe: | 1,78 m |
| Gewichtsklasse: | Leichtgewicht |
| Instagram: | nasrat_mma |
Nasrat Haqparast: Stats & UFC-Karriere
Im Dezember 2012 bestritt er in Berlin seinen ersten professionellen MMA-Fight. Gegen Adrian Ruf verlor er in Runde 1 durch Submission.
Doch nach seiner Debüt-Niederlage knockte er acht Gegner hintereinander aus. Sein aggressiver Kampfstil mit Hang zu wilden Schlagwechseln und ein Riecher für den K.o. machte schnell die wichtigen Personen aus der weltweiten MMA-Szene auf ihn aufmerksam. Unter anderem die UFC.
Die Ultimate Fighting Championship – die Elite-Liga des Mixed Martial Arts – war seit jeher das große Ziel des Hamburgers.
Acht Jahre nach seinem ersten Kampfsporttraining hatte es Nasrat Hasqparat in die UFC geschafft. Acht Jahre voller harter Arbeit und Verzicht auf alles.
Bild: Nasrat Haqparast bei seinem UFC-Debüt im Oktober 2017 in Polen gegen Marcin Held. (© IMAGO / Newspix)
Am 21. Oktober 2017 in Gdansk gab er sein UFC-Debüt gegen Marci Held. Weil dessen eigentlicher Gegner kurzfristig abgesagt hatte, durfte Nasrat Hasqparat ran. Ohne Vorbereitung, ohne Trainingslager. “Aber ich habe mich bereit gefühlt.”
Hasqparat verlor zwar sein Debüt in der “Champions League des MMA”, er lieferte er als Neuling gegen den erfahrenen Polen aber eine starke Vorstellung ab.
Der Deutsch-Afghane erinnert sich: “Er hatte zwar dreimal so viele Kämpfe wie ich und da waren 15.000 Polen, die haben mich alle ausgebuht. Das hat mich aber gar nicht interessiert – ich habe einfach die Fight Week genossen, das Fotoshooting, die Interviews, alles. Als ich mein [Reebok] Fight Kit bekommen habe, das war ein Traum.“
Die zweite Niederlage seiner MMA-Karriere warf Hasqparat nicht aus der Bahn – im Gegenteil: Seine nächsten drei UFC-Fights hat er allesamt gewonnen. Damit war er in der Elite-Liga des MMA angekommen.
Mittlerweile gilt Nasrat Hasqparat als einer der großen Talente im UFC-Leichtgewicht. Sein Problem: Das Lightweight ist allerdings derzeit wohl die am härtesten besettze Division der UFC.
Hier tummeln sich Kampfsport-Größen wie Conor McGregor, Charles Oliveira, Justin Gaethje, Dustin Poirier und der aufstrebende Ismail Makhachev.
UFC-Ziel: “Weltmeister werden – für meine Mutter”
Auch wenn die Konkurrenz im UFC-Leichtgewicht sehr stark ist – Nasrat Hasqparat trainiert täglich beinhart, um alle hinter sich zu lassen.
Dafür bekommt er prominente Hilfe. Der Trainingspartner des gebürtigen Hamburgers ist kein Geringerer als der ehemalige UFC-Doppelchampion Georges St. Pierre – eine Legende im MMA-Sport. Mit St. Pierre trainiert Haqparast regelmäßig in dessen Privat-Gym in Montreal.
Von ihm hat er auch viel gelernt. Nicht nur in Bezug auf den Kampf selbst, sondern auch in mentaler Hinsicht.
Denn die Ziele von Nasrat Hasqparat haben sich nicht geändert. In der UFC zu sein, war zwar der große Traum, den er sich mittlerweile erfüllt hat – aber jetzt gilt es in der MMA-Champions League zu bleiben.
Und seine Ziele sind jetzt auch deutlich größer, als nur ein paar Kilos abspecken zu wollen. Er will Champion in der UFC werde, sagt er. “Dafür werde ich alles tun. Und auch für meine Mutter, die leider viel zu früh von uns gegangen ist.”
Doch dafür muss er wieder ein paar Mal hintereinander gewinnen.
