Nach Wettsteuer-Einführung: Betsafe Kombiwetten bleiben steuerfrei
Veröffentlicht am 21. Juni 2017
Rund dreieinhalb Jahre nach der Novelle zum deutschen Wettsteuergesetz sah sich der Wettanbieter Betsafe Anfang Februar 2016 gezwungen, ein Gebührenmodell einzuführen, das seine Kunden für die Finanzabgabe zur Kasse bittet. Vier Monate später gibt es wieder Positives zu berichten: Kombiwetten sind bei Betsafe seit Mai 2016 erneut „steuerfrei“!
Bet365, Bwin, Bet-at-home, Interwetten: die großen Namen der Wettbranche heben die deutsche Wettsteuer schon lange von ihren Kunden ein. Mittlerweile gibt es nur mehr eine kleine Bastion an Buchmachern, welche sich finanziell in der Lage sieht, die Kosten selbst zu tragen.
Mit Betsafe hat Anfang 2016 ein weiterer Wettanbieter die sprichwörtlichen Segel gestrichen und seine deutschen Kunden vor die vollendete Tatsache gestellt, dass ab sofort 5% von jedem Wetteinsatz für den deutschen Fiskus abgezweigt werden.
Dieser Umstand ist der einfachen Tatsache geschuldet, dass bei einem durchschnittlichen Auszahlungsschlüssel zwischen 93 bis 95 Prozent fast der komplette Umsatz aus dem Angebot am deutschen Markt an den Staat durchgereicht werden müsste. Dies ist wirtschaftlich selbstverständlich nicht tragbar, weshalb Betsafe diese Maßnahme ergriffen hat.
Damit die bittere Pille doch etwas besser rutscht, hat sich der Buchmacher bereits rund vier Monate später dazu entschlossen, eine Ausnahme zu machen und bietet Kombiwetten seither wieder steuerfrei an.
Kombiwetten bereits ab 2 Auswahlen steuerfrei!
Dabei zeigt sich der Buchmacher erstaunlich großzügig. Denn von der 5%-Gebühr auf Wetteinsätze sind bereits Kombiwetten mit nur zwei Auswahlen ausgenommen. Jeder einzelne der kombinierten Tipps muss eine Quote von zumindest 1,30 aufweisen, die Gesamtquote darf demgegenüber nicht unter 3,00 fallen.
Sofern diese Vorgaben erfüllt sind, wird deutschen Kunden im Wettschein keine Gebühr mehr in Rechnung gestellt. Dieses Angebot gilt selbstverständlich auch für Systemwetten, wobei ebenfalls zu bedenken ist, dass jede einzelne Kombiwette den Bedingungen entsprechen muss, damit sie als „steuerfrei“ abgerechnet wird.
>> zu den steuerfreien Wetten bei Betsafe <<
Der Hintergrund zum deutschen Wettsteuergesetz:
Entgegen der Annahme, bei der deutschen Wettsteuer handle es sich um eine „neue“ Laune des Gesetzgebers, hat die Vorschrift über die gesetzliche Abgabe schon einige Jahre auf dem Buckel. Analog zum Steuerrecht wie es im Handel bekannt ist, werden seit 1922 auf Basis des Rennwett- und Lotteriegesetz Steuern für das Anbieten von Sportwetten eingehoben.
Seit es das Internet gibt, entziehen sich aber Anbieter mit Niederlassung im Ausland der sachlichen Reichweite des Gesetzes, welche die Abgabepflicht am Firmenstandort festmacht. Erst mit der teilweisen Liberalisierung des Sportwettenmarktes auf Basis des Ersten Glücksspieländerungsstaatsvertrages am 1.7.2012 war es aber auch gerechtfertigt, von privaten Anbietern außerhalb des Staatsgebietes Steuern einzuheben.
Deshalb wurde die Novelle zum Rennwett- und Lotteriegesetz, das „Gesetz zur Besteuerung von Sportwetten“, etwa zeitgleich mit der Neuregelung des Glückspielmarktes verabschiedet. Diese legt als Besteuerungsgrundlage den Wetteinsatz und als Steuersatz 5% fest. Abgabepflichtig ist der Wettanbieter, und zwar für jede Wette, die von einem Spieler mit gewöhnlichem Aufenthalt oder Wohnsitz in Deutschland platziert wird.
Entgegen der Annahme, bei der deutschen Wettsteuer handle es sich um eine „neue“ Laune des Gesetzgebers, hat die Vorschrift über die gesetzliche Abgabe schon einige Jahre auf dem Buckel. Analog zum Steuerrecht wie es im Handel bekannt ist, werden seit 1922 auf Basis des Rennwett- und Lotteriegesetz Steuern für das Anbieten von Sportwetten eingehoben.
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