Die Gründe für die Man City Krise: Nur ein kurzes Tief oder der Anfang vom Ende einer Ära?
Aktualisiert am 26. November 2024
Bild: Man City-Coach Pep Guardiola wirkt ratlos. Wie kann er sein Team aus der Krise führen? (© PATRICIA DE MELO MOREIRA / AFP / picturedesk.com)
Pep Guardiola hat in seiner herausragenden Trainerkarriere viele Triumphe gefeiert und Bestmarken aufgestellt. Auch jetzt sorgt er in der Man City Krise für einen Rekord – diesmal aber erstmals negativ.
Fünf Pflichtspielniederlagen in Folge gab es für den Trainer-Maestro noch nie! Über den Skyblues in Manchester hängen dunkle Wolken.
Die Gründe für die Man City Krise sind zahlreich, aber einer sticht heraus. Und die Fußballwelt fragt sich: Ist das nur ein kurzes, wenn auf heftiges Tief und scheint für den erfolgsverwöhnten Scheichklub bald wieder die Sonne, ist dies gar der Anfang vom Ende der großen Guardiola-Ära?
Der Hauptgrund für die Man City Krise
Die 0:4-Heimniederlage gegen Tottenham am 23. November markiert den vorläufigen Tiefpunkt der Man City Krise.
Das war nicht nur die höchste Heimniederlage seit Guardiola als Trainer Citizens tätig ist (seit 2016), sondern zugleich die fünfte Pflichtspiel-Niederlage hintereinander.
So eine Serie erlebte Manchester City zuletzt im Jahr 2006, Guardiola in seiner City-Amtszeit noch nie. Demensprechend ratlos wirkt der Trainer-Maestro, der die Skyblues in den vergangenen vier Jahren zu vier Meistertiteln geführt hat und mit seinem Team noch immer auf Platz 2 der Premier League-Tabelle steht.
Er sagt: “Wir sind momentan sehr zerbrechlich und können nicht vernünftig verteidigen.”
Was sind die Gründe für die Man City Krise? Warum fällt eine Mannschaft die Ende Oktober noch Bestmarken aufgestellt hat (26 Champions League-Spiele in Folge ohne Niederlage und wettbewerbsübergreifend 52 Heimspiele hintereinander) plötzlich in sich zusammen?
Als Hauptgrund für die Man City Krise gilt der Ausfall von Rodri.
Der Mittelfeldstratege der Skyblues fehlt aufgrund seines Kreuzbandrisses seit Wochen und wird auch in dieser Saison nicht mehr spielen können. Wie wichtig Rodri für das Team und für Guardiola ist, zeigen diese Zahlen:
Man City Krise durch Rodri
| Mit Rodri | Ohne Rodri | |
| Spiele: | 78 | 28 |
| Siege: | 60 | 17 |
| Unentschieden: | 16 | 1 |
| Niederlagen: | 2 | 10 |
In diesem Kalenderjahr hat Manchester City mit Rodri von 78 Spielen nur zwei verloren. Von den 28 Partien ohne Rodri gingen für de Citizens in Summe zehn verloren. 35,7 Prozent der Spiele ohne Rodri hat Man City verloren. Wenn er dabei, lag der Prozentsatz an Niederlagen bei unter 3 Prozent!
Seit 2019 hat Manchester City mit Rodri nur 19 von 223 Spielen verloren. Mit ihm holte City in viereinhalb Jahren im Schnitt 2,37 Punkte pro Spiel, ohne ihn nur magere 1,79 Zähler.
Obwohl Guardiola eine Kader mit vielen hervorragenden Mittelfeldspielern hat – wie etwa Phil Foden, Kevin de Bruyne, Bernardo Silva – kann die Mannschaft den Ausfall von Rodri offensichtlich nicht kompensieren.
Zum einen, weil sie derzeit ein Schatten ihrer selbst sind (Foden ist noch ohne Liga-Treffer) und zum anderen, weil die Taktik voll auf Rodri ausgerichtet ist. Das rächt sich nun offenbar.
Bleibt die Frage: Wie will Guardiola die Man City Krise beenden?
Der Anfang vom Ende der Guardiola-Ära?
Vor gut vier Jahren hatte Guardiola schon mal ein etwas vergleichbares Tief in Manchester und veränderte vieles in Sachen taktischer Formation und spielerischer Herangehensweise. Darauf folgten dann 21 Siege in Serie. Krempelt er City nun also wieder um?
Die klare Antwort: Nein. “Wir müssen zu unseren Prinzipien zurückkehren. Wir dürfen nicht viel ändern, sondern weniger denn je”, sagte Guardiola.
Gewohnheiten sollen dem Team wieder Sicherheit geben. Das ist sein Ansatz für die Wende. Er vermittelt seinen Spielern das Selbstvertrauen, das ihnen momentan fehlt. “Wir müssen diese Phase durchbrechen, denn die Siege helfen uns, positiver und selbstbewusster zu sein, das müssen wir schaffen.”
Zum einen in der Champions League, um die K.o.-Phase nicht doch noch zu verpassen und zum anderen auch national. Titelchancen gibt es trotz der rekordträchtigen Pleitenserie noch immer.
In der Premier League sollte die Man City Krise allerdings schon am kommenden Sonntag (1.12.) beendet werden, denn da kommt es zum Kracher beim FC Liverpool. Bei einer weiteren Niederlage wäre die Meisterschaft wohl bereits außer Reichweite. Schließlich haben die Citizens jetzt schon acht Punkte Rückstand auf die Reds.
Liverpool - Man City
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Sollte das Spiel in Liverpool verloren werden, dürften sich die Kritiker vorerst bestätigt fühlen, die auf der Insel schon das Ende der himmelblauen Guardiola-Ära beschwören – oder vielleicht auch herbei sehnen.
Nicht wenige sind der Überzeugung, dass das Team neue (Trainer-)Impulse brauche bzw. auch eine Runderneuerung des Kaders wichtig wäre. Nach vier Meistertiteln in Folge wirken so manche Akteure auch satt.
Und vielleicht auch Guardiola selbst ein bisschen…
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Sportwetten-Experte
Thomas Haider
Seit rund 15 Jahren ist Thomas journalistisch im Sportbereich tätig, zunächst als Praktikant bei einem Online-Portal, danach bei einem großen österreichischen Sportverlag - der SportWoche - als fixer Redakteur. Dank der hier verdienten Sporen kann Thomas mittlerweile mit einem Erfahrungsschatz jonglieren, der selbst im Team der Wettfreunde seinesgleichen sucht. Neben dem obligatorischen Insider-Wissen in Sachen Fußball kennt er sich vor allem mit Tennis, Radsport und dem alpinen Skisport aus: Insbesondere mittels dieser Disziplinen hatte sich Thomas bereits bei seinen früheren publizistischen Stationen einen Namen gemacht. Bei den Wettfreunden als Herr des News-Geschehens tätig, wurde das Portfolio mittlerweile unter anderem um beachtliche Kenntnisse der Kampfkünste (Boxen, MMA) ergänzt. Da es bei den News allerdings nicht nur sportlich zur Sache geht, hat Thomas sein Ohr auch bei den Politik- und Showbiz-Wetten am Puls der Zeit.
