Formel 2-Sieger in der Formel 1: Nico Rosberg als Vorzeige-Pilot, viele gescheitert
Veröffentlicht am 13. März 2025
Bild: Nur ein ehemaliger F2-Sieger war jemals annähernd so erfolgreich wie Nico Rosberg (li.) und Lewis Hamilton (re.). (© Associated Press / Alamy Stock Photo)
Es ist die erste Rennwoche des Jahres 2025, die Formel 1-Saison beginnt in Melbourne. Es gibt viel, worauf man sich freuen kann – Lewis Hamiltons erste Saison in Scuderia-Rot, Max Verstappens Versuch für den fünften Weltmeistertitel in Folge und natürlich sechs Neulinge auf dem Grid.
Kimi Antonelli bei Mercedes, Ollie Bearman bei Haas, Jack Doohan bei Alpine, Isack Hadjar bei Racing Bulls, Liam Lawson bei Red Bull und Gabriel Bortoleto bei Sauber bilden die Rookie-Klasse von 2025 – die größte seit 2001, als es vier Neulinge im Feld gab.
Der Übergang zur Formel 1 ist eine schwierige Aufgabe, selbst wenn man in den unteren Rennklassen erfolgreich war. Das können Fahrer wie Logan Sargeant und Nyck de Vries bestätigen. Wir von den Wettfreunden analysieren für euch, wie sich die Formel-2-Champions in der Königsklasse des Motorsports geschlagen haben.
Formel 2-Sieger in der Formel 1: Die Weltmeister
Obwohl F2/GP2-Champions zu Größen und Fanlieblingen in der F1 wurden, ist eine interessante Statistik, dass nur drei F2/GP2-Champions später den Weltmeistertitel gewannen.
Jack Brabham gewann die erste F2-Meisterschaft und dreimal die Weltmeisterschaft in den Jahren 1959, 1960 und 1966.
Auch Nico Rosberg zählt zu den Vorzeige-Athleten der Formel 2 bzw. GP2, immerhin durfte er sich im Jahr 2016 zum Weltmeister in der Formel 1 küren. Ein elitärer Kreis, zu dem er sich zählen kann.
Der erfolgreichste von diesen Dreien ist jedoch ganz klar Lewis Hamilton, der sieben Weltmeister-Titel hält. Das ist nicht nur ein Rekord für ehemalige F2-Fahrer, sondern generell in der Formel 1.
In Zahlen ausgedrückt, sind das allerdings dennoch nur drei Weltmeister aus 43 Fahrern. Das heißt aber nicht, dass andere nicht nahe dran waren. Jacky Ickx, der 1967 die Formel-2-Meisterschaft gewann, belegte dreimal den zweiten Platz in der Weltmeisterschaft. Der verstorbene Ronnie Peterson belegte zweimal den zweiten Platz in der Weltmeisterschaft – 1971 und 1978.
Charles Leclerc, der die F2-Meisterschaft 2017 gewinnen konnte, belegte im Jahr 2022 den zweiten Platz in der Weltmeisterschaft. Er ist aber noch aktiv und könnte daher zum vierten Weltmeister avancieren.
F2-Champions, die F1-Grand-Prix gewonnen haben
Die Zahlen lesen sich besser, wenn wir F2/GP2-Champions betrachten, die mindestens einen Grand Prix gewonnen haben.
16 von 43 F2/GP2-Siegern haben einen Grand Prix in der F1 gewonnen. Nur vier von ihnen gewannen jedoch 10 oder mehr Grands Prix – Hamilton, Rosberg, Brabham und Peterson.
Jacky Ickx und Rene Arnoux kamen nahe an diese Zahl heran, mit acht bzw. sieben Grand-Prix-Siegen. Charles Leclerc kann definitiv die Grenze von 10 Siegen überschreiten, da er vor der Saison 2025 acht Grand-Prix-Siege in seiner Karriere aufweist.
In Bezug auf die totale Anzahl an Siegen kommt niemand an Hamiltons F1-Rekord von 105 Siegen heran, wobei Rosberg mit 23 Grand-Prix-Siegen Zweiter ist, gefolgt von Brabham (14) und Peterson (10).
F2/GP2-Sieger mit Formel 1-Podium
22 F2/GP2-Weltmeister standen mindestens einmal auf einem F1-Grand-Prix-Podium in ihrer Karriere, wobei der jüngste Oscar Piastri ist, der bereits auf 10 Podien stand.
Hamilton führt erwartungsgemäß diese Statistik mit 202 Podiumsplatzierungen (ein weiterer F1-Rekord) an, gefolgt von seinem (ehemaligen) Teamkollegen Rosberg (57), Leclerc (43), Jacques Laffite (32) und Brabham (31).
Mit Timo Glock gibt es einen weiteren Deutschen, der immerhin dreimal auf dem Podium landete. Nico Hülkenberg und Mick Schumacher, die beiden anderen deutschen F2-Piloten, brachten es nie so weit – Schumacher hat immerhin noch eine Karriere vor sich.
Es sollte auch beachtet werden, dass Hamilton, Rosberg und Leclerc in einer Ära antreten, in der es mehr als 20 Grands Prix pro Saison gibt, verglichen mit einer Zeit, in der die Anzahl unter 10 lag.
Von 43 F2-Champions bekamen 16 mindestens eine Pole-Position in ihrer F1-Karriere.
Formel 2-Champions, die es nie in die F1 schafften
Während die meisten F2-Champions halbwegs erfolgreiche Karrieren in der F1 hatten, gibt es einige, die nie den Sprung geschafft haben.
Zum Beispiel die F2-Champions von 2009 bis 2012 – nicht ein einziger von ihnen hatte einen F1-Einsatz, was auf das überlegene Talent zurückzuführen ist, das zu dieser Zeit aus der GP2-Serie hervorging – Nico Hülkenberg, Pastor Maldonado und Romain Grosjean – unter anderem.
Nicht alle GP2-Sieger hatten ebenfalls eine einfache Reise, da Davide Valsecchi und Fabio Leimer nie einen Formel 1-Eintrag erhielten. Leimer nahm in seiner Karriere an einer einzigen FP-Session teil. Valsecchi wurde stark mit einem Sitz bei Lotus in Verbindung gebracht, doch es hat sich nie ergeben, da sich das Team letztendlich für Heikki Kovalainen entschied.
Ein weiteres aktuelles Beispiel ist Felipe Drugovich, der derzeit als Ersatzfahrer für Aston Martin fungiert und in den Ersatzfahrer-Pools für McLaren war. Sein Landsmann Bortoleto hingegen wird in dieser Saison als Vollzeitfahrer für Sauber antreten.
Hinweis zur Formel-2-Klassifikation
Wir haben 31 verschiedene Saisons der Rennserie betrachtet, die heute als FIA-Formel-2-Meisterschaft bekannt ist. Die Serie war, anders als die Formel 11, nicht durchgängig und wurde aus einer Vielzahl von Gründen mehrfach aus der Klassifikation gestrichen.
Die von uns berücksichtigten Saisons sind 1960, 1967-1984, 2009-2012 und 2017-2024. Von 1967-1984 wurde die von der FIA eingeführte Europäische Formel-2-Meisterschaftsserie einbezogen.
Wir haben auch die GP2-Ergebnisse von 2005 bis 2016 berücksichtigt, bevor sie in das umbenannt wurde, was heute als FIA-Formel-2-Meisterschaft bekannt ist.
Methodik
Wir haben die Liste der F2-Champions von dieser Liste extrahiert: https://en.wikipedia.org/wiki/Formula_Two#Formula_Two_champions
Die Liste der GP2-Champions wurde aus dieser Quelle extrahiert: https://en.wikipedia.org/wiki/GP2_Series#Champions
Anschließend haben wir ihre Formel-1-Bilanzen überprüft und eine Tabelle erstellt, um die Karriereleistungen darzustellen, wobei die folgenden Datenpunkte berücksichtigt wurden:
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Sportwetten-Experte
Philipp Stottan
Für Philipp gibt es seit jeher nur ein Thema: Sport. Daher war der Weg zur journalistischen Arbeit bei u.a. Spox und Laola1 bereits früh geebnet. Speziell im Fußball kann er aufgrund seiner Leidenschaft für Statistiken und Hintergrund-Recherchen eine ideale Sportwetten-Expertise bieten. Doch auch in anderen Sportarten ist auf sein Wett-Knowhow Verlass.
