Emmanuel Petit spricht bei Artetas Arsenal von einem Wunder!
Veröffentlicht am 13. August 2023
Bild: Emmanuel Petit traut Arsenal den premier-League-Titel zu. (© IMAGO / PanoramiC)
Emmanuel Petit über Arsenals Titel & Chelseas Transfers
Mit AS Monaco, Arsenal, Barcelona und Chelsea hat Emmanuel Petit ausschließlich prominente Teams in seiner Vita stehen. Der Defensiv-Allrounder galt aber auch als einer der Besten seiner Zunft.
Wettfreunde hat mit dem Welt- und Europameister über Arsenals Titelchancen, deren Topspieler und die Neuzugängen vom FC Chelsea gesprochen.
Monsieur Petit, sind Sie überrascht, dass Arsenal in dieser Saison um den Titel in der Premier League mitspielt?
“Es war nicht unbedingt zu erwarten als die Saison gestartet ist. Eher Manchester City und Liverpool galten als die heißesten Titel-Aspiranten.
Aber die Gunners spielen eine hervorragende Saison. Sie sind gierig, fokussiert und erfolgreich. Sie stehen nicht umsonst seit mittlerweile vielen Wochen an der Tabellenspitze. ”
Welchen Blick werfen Sie nun auf die Auferstehung des FC Arsenal?
“Seit Mikel Arteta bei Arsenal angekommen ist, hat er sich gut entwickelt. Er hat noch viel zu tun, aber er hat schon viel Gutes getan. Er hat seine erste Elf gefunden, und die Spieler scheinen nun eine glückliche Gruppe zu sein.
Sie scheinen zu verstehen, was Arteta von ihnen verlangt. Er hat ein feines Gefühl für seinen Kader, was er genau noch braucht, um noch konkurrenzfähiger auf der internationalen Bühne zu werden.
Mit dieser Mannschaft hat Arteta eine gewisse Qualität und einen Kader beisammen, der oben bleiben kann. Ich hätte ehrlich gesagt nicht geglaubt, dass er so schnell soweit ist und er solche Wunder vollbringen kann.”
Jamie Redknapp hat Martin Ødegaard kürzlich als den besten Offensiven Mittelfeldspieler der Premier League bezeichnet – vor Kevin De Bruyne. Stimmen Sie da zu?
“Ødegaard ist mit Sicherheit auf einem richtig guten Weg. Allein in dieser Saison tritt er immer reifer auf, er ist auch konstanter in seinen Leistungen geworden.
Er ist in dieser Mannschaft nicht zu ersetzen. Aber ich sehe Kevin De Bruyne heute noch in puncto Erfahrung und Robustheit vorne.”
Wie sieht Arsenals stärkste Angriffsreihe aus, Ihrer Meinung nach?
“Das Wichtigste ist die Unberechenbarkeit. Hauptsache jeder kann jederzeit reinkommen ohne, dass man merkt, dass sich in dem Spiel etwas verändert.
Es ist egal, ob Bukayo Saka, Gabriel Martinelli und Leandro Trossard oder Reiss Nelson und Gabriel Jesus vorne agieren. Wichtig ist immer breit aufgestellt zu sein um jederzeit Verletzungen oder Sperren sofort kompensieren bzw. antizipieren zu können.”
Aaron Ramsdale hat vor kurzem gesagt sein Ziel ist es eine Arsenal Legende zu werden. Wie sehen Sie seine Chancen diesen Status zu erreichen?
“Er muss erst einmal weiterhin akribisch arbeiten. Dass er sich auf dieser Torhüter-Position dermaßen beeindruckend durchsetzen konnte, spricht klar für seine Klasse.
Er hat alle Voraussetzungen um noch einige Jahre in Arsenals Tor zu bleiben.”
Denken Sie Arsenal hat die Mentalität die Premier League zu gewinnen? Wenn nicht dieses Jahr, dann in den kommenden Saison?
“Ja, definitiv, denn der jetzige Erfolg ist kein Zufall. Man hat auch nicht den Eindruck, dass sie durchbrechen wird. Das Grundgerüst scheint mir stabil genug zu sein.”
Sollte Chelsea Joao Felix permanent verpflichten?
“Joao Felix hat sich zuletzt gesteigert. Er scheint auch bei den Blues glücklich zu sein.
Immer wieder den Klub zu wechseln hilft auch nicht um sich prächtig zu entwickeln. Stabilität ist der beste Rat.”
Wie beurteilen Sie Enzo Fernandez’ Start bei Chelsea und der Premier League bislang?
“Erst einmal sind Benfica Lissabons und Chelseas Spielweise komplett unterschiedlich, sodass Enzo eine gewisse Eingewöhnungszeit benötigte.
Nun kommt er immer besser zur Geltung. Die Variabilität in seinem Spiel kann nur zum Trumpf für die Blues werden, sowie seine Dynamik und sein Laufpensum.”
Chelseas überfüllter Kader wird im Sommer ausgelichtet werden. Wer wird Ihrer Meinung nach gehen müssen?
“Klar werden die Verantwortlichen versuchen einen ausgeglichenen Kader zu bringen, weil eine zu üppiger Gruppe auf Dauer nur für Unruhe sorgen kann. Ich tue mir aber schwer Namen zu nennen.
Klar gibt es einige Spieler, die schon länger keine große Rolle mehr spielen und die anderswo mehr Spielpraxis erhalten würden, wie etwa Pierre-Emerick Aubameyang, Hakim Ziyech oder Denis Zakaria.”
Das Emmanuel Petit Interview wurde geführt von Alexis Menuge.