Kein Champions League Finale in Russland: München lauert auf seine Chance!
Veröffentlicht am 25. Februar 2022
Bild: Kommt München bereits früher als geplant mit dem CL Finale an die Reihe? (© IMAGO / MIS)
Champions League Finale 2022 in Russland abgesagt
Das Champions League Finale am 28. Mai 2022 wird angesichts des Kriegszustands zwischen Russland und der Ukraine nun nicht mehr in der Gazprom-Arena in St. Petersburg stattfinden.
Während in nur wenigen Monaten die besten Teams Europas ihren Sieger im CL Endspiel ermitteln sollen, tobt im Osten der Ukraine ein großer Konflikt mit umfangreicher russischer Beteiligung.
Die UEFA wollte trotz eindeutiger politischer Lage vorerst noch auf Zeit spielen, wurde dann aber von der Realität eingeholt. Schon morgen soll offiziell bekanntgegeben werden, dass das CL Finale nicht mehr in Russland stattfindet.
Ab 10 Uhr berät am 25. Februar eine Sondersitzung des UEFA-Exekutivkomitees. In jener wird es vorrangig um Alternativen für St. Petersburg als Champions League Finalspielort gehen.
Bereits 2020 und 2021 musste die UEFA das Finale verlegen, damals sollte jeweils Istanbul Gastgeber sein. Diese Absagen gab es allerdings nicht aus politischen Gründen, sondern wegen der Covid-Pandemie.
Statt dem Atatürk-Olympiastadion wurden die Spielorte im Finale erst Lissabon und dann Porto.
Wird München Champions League Austragungsort für das Finale 2022?
Die UEFA scheint sich letztlich durchgerungen zu haben, St. Petersburg als Spielort des Champions League Finals abzusetzen. Somit beginnt die Suche nach einer Alternative.
Hierbei ist wichtig zu betonen, dass immer weniger Zeit zur Planung vorhanden wäre, je länger die Entscheidung hinausgezögert wird. Schließlich bedarf es Sicherheits- und Hygienekonzepten sowie Ticketverkäufen und Reise-Arrangements für Delegierte.
Automatisch rücken somit die Stadien in den Fokus, die von der UEFA bereits als geeignet eingeschätzt wurden, also jene Arenen, welche die CL Finals von 2023 bis 2025 austragen sollen:
Die kommenden Spielorte für das CL Finale:
2023: Atatürk-Olympiastadion in Istanbul (Türkei)
2024: Wembley in London (England)
2025: Allianz-Arena in München (Deutschland)
Insbesondere die Allianz-Arena im Münchner Norden wäre aus deutscher Sicht natürlich ein hochattraktiver Spielort für das Champions League Finale. Bereits 2023 sollte hier eigentlich das Endspiel der Königsklasse stattfinden.
Durch die zweimalige Verlegung rückte allerdings auch die bayerische Landeshauptstadt wieder nach hinten. Doch der UEFA wäre klar, dass das Münchner Stadion für ein CL Finale bereit wäre.
Schließlich stieg hier bereits 2012 das Finale des wichtigsten UEFA-Klubwettbewerbs. 2024 werden Spiele der Europameisterschaft in München ausgetragen, wie es bereits 2021 der Fall war.
Somit liegen der UEFA sämtliche zentralen Dokumente rund um die aktuelle Situation des Stadions bereits vor. Zu guter Letzt gab die NFL jüngst ein Gastspiel in der Arena bekannt.
Bei Interesse vonseiten der UEFA steht der DFB bereit, um mit München eine Alternative anzubieten. Das Europa League Finalturnier 2020 in NRW zeigt zudem, dass man von der UEFA in Notfallsituationen gerne auf seinen mitgliederstärksten Verband setzt.
Welche Stadien könnten ebenfalls Austragungsort werden?
Falls München nicht als Alternative für den Champions League Finalort St. Petersburg in Betracht gezogen würde, könnten Istanbul und London behilflich sein.
Doch will man Istanbul wirklich zum dritten Mal in Folge die Planung für ein Endspiel in der Königsklasse zerschießen? London war zudem gerade erst Austragungsort der Halbfinals und des Endspiels bei der EM 2021.
Alternativ könnte sich der Verband natürlich auch vollständig von den geplanten Finalorten entfernen und abermals einen Ausflug in Richtung Portugal wagen.
Lissabon und Porto stünden mit Estadio da Luz und Estadio Dragao bereit, um abermals einzuspringen – 2022 jedoch ausnahmsweise nicht pandemisch, sondern politisch bedingt.
Sponsoring & Namensrechte: Gazprom lässt UEFA zögern
Bedenkzeit erbittete sich die UEFA aktuell natürlich nicht aus humanitären, sondern rein monetären Gründen. Denn mit Gazprom stammt einer der wichtigsten Sponsoren der Champions League eben ausgerechnet aus St. Petersburg.
Auch rund um den FC Schalke wird das Sponsoring-Engagement des mehrheitlich in Besitz des russischen Staates befindlichen Konzerns aktuell heiß diskutiert.
Zudem unterhält der Ölgigant nicht nur diverse Sponsoringverträge, sondern ebenfalls die Namensrechte am Finalstadion in St. Petersburg.
Angesichts der großen finanziellen Zuwendungen tut man sich natürlich schwer, den wichtigen Partner vor den Kopf zu stoßen. Doch alleine angesichts des Faktors Staatsunternehmen blieb der UEFA letztlich nichts anderes übrig.
Der weitere Ausgang dieser Saga ist noch völlig offen.