Verwirrung um Regeländerung bei Hamburg Open – Altmaier: “Kann den Ball nicht sehen”
Veröffentlicht am 16. Juli 2024
Bild: Das ATP Hamburg Publikum darf sich neuerdings bewegen, zum Leidwesen der Spieler? (© ZUMA Press, Inc. / Alamy Stock Photo)
Daniel Altmaier verlor in der ersten Runde des ATP Hamburg 2024 Hauptfeldes gegen Flavio Cobolli.
Nach dem Spiel war der Deutsche sichtlich frustriert, was auch deutlich zu sehen war, als er den Ball über die Tribüne geschlagen hatte. Im Interview danach ließ er seinen Frust auch an einer für ihn unverständlichen Regeländerung des Turniers aus.
Doch Altmaier hatte gegenüber den Wettfreunden auch einige gute Dinge über das Turnier zu sagen, vor allem für die Veranstalter und das junge Publikum hatte er sehr viel Lob übrig.
Altmaier schwärmt von jungem Publikum: “Genau, was sich Spieler wünschen”
Die Hamburg Open gehören zu Altmaiers Lieblingswochen auf der Tour, was ihn zu Beginn sichtlich ein wenig nervös machte:
“Ich glaube, der Start war nicht gut, ich war ein bisschen nervös. Ich glaube, ich bin am Anfang nicht so gut ins Spiel gekommen.”
Zuerst wehrte er sich stark, schlussendlich aber vergebens: “Im zweiten Satz habe ich mich ganz gut zurückgekämpft, und dann im dritten Satz, ich glaube zu Beginn des dritten Satzes, habe ich den Schwung von 0-30 nicht mitgenommen. Dann ein paar einfache Fehler.”
“Ich habe schon von Anfang an gesagt, dass Hamburg für mich meine Lieblingswoche in Deutschland ist. Das ist schon so, seit ich ein Kind bin. Ich fühle mich sehr wohl hier in der Stadt. Ich habe hier auch schon viele schöne Momente erlebt. Nicht unbedingt die erfolgreichsten Wochen meiner Karriere, aber sehr schöne Momente abseits des Platzes”, so der 25-Jährige.
Und Altmaier weiter: “Ich habe also auf persönlicher Ebene eine besondere Verbindung zu diesem Turnier. Wenn man weiß, dass man zu einem Turnier fährt und sich darauf freut, dann tut das sehr gut.”
Trotz seiner Leistung und der Niederlage, äußerte er sich sehr positiv über das Turnier und die Zuschauer. “Ich denke auch, dass das Publikum hier sehr engagiert ist. Und ich finde, dass das Publikum hier sehr jung ist, was in Deutschland eigentlich nicht üblich ist.”
“Wenn man in München oder Halle spielt, ist das ein bisschen anders. Wenn man hier Bälle für gefühlte 300 Kinder unterschreibt, dann merkt man das natürlich schon. Ich finde es sehr wichtig, dass wir Tennisfans in der nächsten Generation haben, und das spüre ich hier in Hamburg”, zeigte er sich begeistert.
“Ich freue mich, wenn das Stadion voll ist, vor allem mit jungen Leuten, denn das ist genau das, was ich mir als Spieler wünsche. Ich habe heute mit den Kindern gesprochen und ihnen gesagt, dass ich nicht gut gespielt habe. Ich war genervt auf dem Platz, aber ich habe trotzdem versucht, das Spiel irgendwie zu gewinnen.”
Diese Message wollte er hinüber bekommen: “Ich denke, das war die Botschaft, die ich heute vermitteln konnte: Gib niemals auf, egal wie unwohl du dich fühlst oder wie sehr du weißt, welches Potenzial du hast.”
“Ich denke, das ist es, was ich auf dem Platz zeigen konnte, und ich denke, die Kinder wussten das zu schätzen und haben gesagt: ‘Gut gekämpft’. Ich auch auch einige Kommentare gehört, die mich motiviert haben. Das war es, was ich zumindest erreichen wollte, auch wenn ich es als Spieler nicht wirklich zeigen konnte.”
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Altmaier über Regeländerung: “War seltsam”
Seit diesem Jahr haben die Hamburg Open neue Organisatoren, da mittlerweile Tennium die Veranstaltung ausrichtet, aber Daniel Altmaier war mit der Organisation des Turniers sehr zufrieden.
“Für mich als Spieler hat sich nicht viel geändert (mit den neuen Veranstaltern, Anm.). Ich finde, Tenium macht einen unglaublich guten Job bei der Turnierorganisation, wie man in Barcelona, wo ich dieses Jahr gespielt habe, und auch in Buenos Aires gesehen hat. Um ehrlich zu sein, ist es ein sehr erfahrenes Team, was die Organisation angeht.”
Es gibt allerdings eine Sache, die bei diesem Turnier für besondere Aufmerksamkeit gesorgt hat. Die Zuschauer bewegen sich während des Spiels sehr viel, aber nach den neuen Regeln ist das jetzt erlaubt – eher ungewöhnlich im Tennis.
Etwas, das Daniel Altmaier auch aufgefallen ist und was er während des Spiels ein wenig seltsam fand: “Ich denke ja, auf jeden Fall. Ich finde es ein bisschen ungewohnt, vor allem als Servierer, dass sich die Leute vor einem bewegen oder stehen.”
Das ist aufgrund eines anderen Umstandes noch störender: “Es macht schon einen Unterschied, weil es keine Kleiderordnung gibt. Wenn alle schwarz gekleidet wären, würde man es nicht sehen, aber es gibt Leute mit orangenen oder weißen T-Shirts, und dadurch kann man den Ball auch nicht gut sehen.”
Definitiv eine Umstellung: “Das ist anders. Man muss sich daran gewöhnen, aber weil es das erste Mal war, hat man es mehr bemerkt als vorher, was mir nicht bewusst war. Ich glaube, Cobolli würde das Gleiche sagen, dass es am Anfang ein bisschen seltsam war.”