Krise bei bwin.party: Umsatzwarnung und Verkaufsgerüchte
Veröffentlicht am 5. April 2017
Keinen guten Start ins neue Jahr verzeichnete der weltweit größte börsennotierte Glücksspielkonzern bwin.party. Schlechte Umsatzzahlen im letzten Quartal 2014 sorgten dafür, dass das Unternehmen eine Umsatzwarnung herausgeben musste. Zudem machen Verkaufsgerüchte die Runde.
Die “bwin.party digital entertainment” wurde im März 2011 als Zusammenschluss von Bwin und PartyGaming gegründet und ist an der Londoner Börse notiert. Nicht einmal vier Jahre später hat die Erfolgsgeschichte des Unternehmens jedoch einige Risse abbekommen.
Während sich fast alle Sportwettenanbieter im Jahr 2014 – nicht zuletzt aufgrund der Fußball-WM in Brasilien – über gute Geschäftszahlen freuen dürfen, ist das gerade bei jenem Unternehmen, das jahrelang die Marktführerschaft inne hatte, nicht der Fall.
Anstelle der erwarteten 618 bis 630 Millionen Euro erwartet bwin.party im Gesamtjahr 2014 nur noch einen Umsatz von 608 bis 612 Millionen Euro. Die Hauptursache dafür soll vor allem im vierten Quartal zu finden sein, als die Gewinnmargen im Sportwettenbereich deutlich schwächer ausgefallen sind.
Gerade in den letzten Monaten des Jahres seien Fußballspiele in zahlreichen europäischen Ligen zu Ungunsten von bwin.party ausgegangen, wird dazu verlautbart.
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Aber nicht nur im Bereich der Sportwetten gibt es Grund zur Sorge. Der unter der Marke “win” betriebene Social Gaming Sektor schreibt ebenfalls Verluste. Allein im US-Bundesstaat New Jersey hat das Unternehmen einer Aussendung zufolge im Vorjahr etwa zehn Millionen Euro mit Online-Gaming verloren.
Das veranlasst die Konzernführung nun dazu, sich über eine Trennung von diesem defizitären Geschäftszweig Gedanken zu machen. Aber auch über eine Fusion oder einen Verkauf wird spekuliert. Näheres will das Unternehmen demnächst bekannt geben.
Das Management von bwin.party sieht sich inzwischen bereits harter Kritik ausgesetzt. Vielfach werden Stimmen laut, dass etwas in der Führung nicht stimmen könne, wenn sich die meisten Mitbewerber über Gewinne freuen dürfen, während es beim Branchen-Riesen immer mehr bergab geht.