FIFA Weltfußballer 2014: Welcher Superstar erhält den Ballon d`Or?
Veröffentlicht am 8. Januar 2017
Am 12. Januar 2015 ist es wieder soweit: mit der Verleihung des Ballon d´Or („Goldener Ball“) kürt die FIFA gemeinsam mit der französischen Fachzeitschrift France Football den weltbesten Fußballspieler des abgelaufenen Kalenderjahres. Die diesjährige Preisverleihung dürfte besonders deutsche Fußballfans in ihren Bann ziehen. Denn nach seiner Aufnahme in die Shortlist (= Liste der drei verbliebenen Kandidaten) erhebt mit Manuel Neuer erstmals seit 2002 (Oliver Kahn) wieder ein Adlerträger Anspruch auf die bedeutendste Individual-Auszeichnung dieser Fußball-Welt. An den zahlreichen Spekulationen rund um Neuers Chancen gegen Titelverteidiger Cristiano Ronaldo und Seriensieger Lionel Messi beteiligen sich selbstverständlich auch die Buchmacher:
Unter ihnen herrscht jedoch große Einigkeit darüber, dass „CR7“ diesen fußballerischen Ritterschlag im Januar 2015 erneut und damit bereits zum dritten Mal in Empfang nehmen wird. Aus Sicht der Wettanbieter kommen die Wahlberechtigten (Trainer und Kapitäne der FIFA-Nationalverbände sowie Medienvertreter) nämlich auch im Rückblick auf das WM-Jahr 2014 nicht um den Portugiesen herum:
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Neben der abermaligen Pulverisierung bedeutender Torrekorde (u.a. meiste Champions League-Tore binnen einer Saison und eines einzigen Kalenderjahres; meiste Hattricks in der Primera División), führte Ronaldo seinen Klub Real Madrid im vergangenen Mai schließlich auch zur langersehnten „Decima“ (10. Champions League-Titel in der Vereinshistorie).
Durch seine „außerirdischen“ Leistungen schaffte es der Real-Superstar von der Blumeninsel Madeira sogar, den „Ballon d`Or-Dauerabonnenten“ Lionel Messi von der Topfavoriten-Position bei den Buchmachern zu verdrängen. Obwohl sich dieser seit Kurzem erfolgreichster Champions League-Torjäger aller Zeiten nennen darf und er erst im Juli zum besten WM-Spieler gekürt wurde, deutet nicht zuletzt die eindeutige Quotenlage darauf hin, dass der vierfache Triumphator aus Argentinien im Januar erneut hinter seinem Erzrivalen landen wird. Auch die Tatsache, dass „La Pulga“ im Spieljahr 2013/14 nur einen einzigen Titel (span. Supercup) einheimsen konnte, spricht gegen eine neuerliche Auszeichnung.
Ohnehin deutet seit Veröffentlichung der Shortlist alles darauf hin, dass einzig Welttorhüter Manuel Neuer die Titelverteidigung des portugiesischen Buchmacherfavoriten vereiteln könnte. Auf die Karte „Neuer“ scheinen auch die Wettanbieter mehr und mehr zu setzen. Denn aus deren Sicht läuft wohl alles auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Cristiano Ronaldo und dem gebürtigen Gelsenkirchener hinaus.
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| Ballon d`Or 2014 | ||||||
| Cristiano Ronaldo | 1,18 | 1,16 | 1,20 | 1,125 | 1,22 | 1,142 |
| Manuel Neuer | 3,80 | 4,75 | 4,00 | 5,50 | 3,60 | 5,50 |
| Lionel Messi | 25,0 | 41,0 | 10,0 | 41,0 | 45,0 | 21,0 |
Zurückzuführen ist dies in erster Linie auf Neuers bärenstarke WM-Leistungen, mit denen er der DFB-Elf als personifizierte „Lebensversicherung“ zum vierten Titelgewinn im Maracana-Stadion verhalf. Dank seiner revolutionären Spielweise spielte er sich jedoch schon lange vor der brasilianischen Endrunde in die Herzen der Fußballwelt.
Mit seiner ebenso offensiven wie partizipativen Interpretation der Torhüter-Position ist der Bayern-Keeper seiner Zeit schließlich um Lichtjahre voraus. Längst sind Experten deshalb einhellig der Meinung, Neuer verkörpere das „Torwart-Spiel der Zukunft“. Freilich reicht Spektakel allein aber nicht aus, um „Weltfußballer des Jahres” zu werden.
Ungleich bedeutender ist doch der Erfolg, den dieses mit sich bringt. Mit Blick auf den vierten WM-Titel und Neuers unzählige Triumphe im Bayern-Dress (Triple und Weltpokalsieg 2013, Double 2014), stellt der spielfreudige Münchener aber auch diesbezüglich berechtigte Ansprüche, als erster Schlussmann der Geschichte den Ballon d´Or in Empfang zu nehmen. Ein ähnliches Kunststück gelang bis dato lediglich der russischen Keeper-Legende Lew Jaschin (Europas Fußballer des Jahres 1963).
Rückblickend auf die Ballon d`Or-Verleihung 2006, bei der sich Fabio Cannavaro (Kapitän der italienischen Weltmeister-Mannschaft) dank eines bahnbrechenden WM-Erfolgs als erster Verteieidger den Titel holte, scheint eine neuerliche Entscheidung mit Symbolcharakter keineswegs ausgeschlossen. Zumal mit der Wahl Neuers – angesichts der mittlerweile 23-jährigen DFB-Flaute – gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen würden. Nach Lothar Matthäus (1991) wäre der Münchener Schlussmann überhaupt erst der zweite deutsche Fußballer, dem diese Riesenehre zuteil wird.
