EM-Achtelfinale: 3 Gründe, warum Österreich gegen Italien gewinnen kann
Veröffentlicht am 28. Juni 2021
Bild: Wenn Österreich gegen Italien im EM Achtelfinale antritt, dann ruhen die rotweißroten Hoffnungen auf David Alaba. (© IMAGO / GEPA pictures)
Die Österreich Chancen gegen Italien im EM Achtelfinale 2021
Für Österreich ist das Achtelfinale bei der EM 2021 das erste K.o.-Spiel bei einer Europameisterschaft überhaupt.
Italien hat die letzten 30 Spiele nicht verloren – 25 Siege, 5 Unentschieden – und ist seit 11 Partien am Stück sogar ohne Gegentreffer. Dazu hat die Squadra Azzurra in 13 Spielen seit 1960 nicht mehr gegen Österreich verloren.
Die Ausgangslage scheint mehr als klar. Das macht sich auch bei den Wettquoten für Österreich – Italien bemerkbar, bei denen die Squadra als klarer Favorit geführt wird.
Darum gewinnt Österreich vs Italien im EM-Achtelfinale
Aber trotzdem: Ganz so chancenlos, wie es die EM Quoten und Prognosen der Buchmacher zeigen, sind die rotweißroten Kicker um Superstar David Alaba vor dem Achtelfinal-Duell gegen die Squadra Azzurra (Sa., 26. Juni, 21 Uhr) nicht.
Drei Gründe, warum Österreich gegen Italien gewinnen kann.
1. Die Italien-Serie täuscht
Italien hat seit dem 10. September 2018 insgesamt 30 Spiele am Stück nicht verloren – 25 (!) davon wurden gewonnen, davon drei ohne Gegentor in der Vorrunde der EM 2021.
Die 25 Siege gelangen gegen: Polen, USA, Finnland, Liechtenstein, Griechenland, Bosnien, Armenien, Finnland, Griechenland, Liechtenstein, Bosnien, Armenien, Niederlande, Moldau, Estland, Polen, Bosnien-Herzegowina, Nordirland, Bulgarien, Litauen, San Marino, Tschechien und dazu bei der EM 2021 gegen Türkei, Schweiz, Wales.
Klingt beeindruckend, aber: Die Niederlande ist mit Rang 16 (!) das beste Team der aktuellen FIFA-Weltrangliste, gegen das Italien in diesem Zeitraum gewonnen hat. Wales als Nummer 17 der Welt das zweitbeste.
Die fünf Unentschieden in dieser Zeitspanne gab es gegen die Ukraine, Portugal, Bosnien-Herzegowina, Polen und Niederlande.
Das soll den Erfolgslauf und die Stärke der italienischen Nationalmannschaft nicht schmälern. Aber die Kehrseite der Medaille ist nun einmal, dass die 25 Siege allesamt gegen die europäische B-, C- und D-Riege gelangen.
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Heißt: Italiens Siegesserie mit 1055 Minuten ohne Gegentor klingt auf den ersten Blick viel besser und furchteinflößender als sie vielleicht tatsächlich ist.
Auf den zweiten Blick öffnet sie Österreich durchaus Chancen auf eine Überraschung.
Zwar gehört Österreich als Nummer 23 der FIFA-Weltrangliste selbst in die C-Kategorie, da Italien allerdings in diesen drei Jahren auch gegen Teams nicht gewonnen hat, die in der österreichischen Preisklasse liegen – unter anderem gegen Polen und die Ukraine – darf rotweißrot durchaus vom großen Coup träumen.
Zumal in einem Spiel bekanntlich alles möglich ist. Das weiß auch Marko Arnautovic.
“Wir kommen nicht, um Urlaub zu machen oder um das Stadion zu besuchen. Wir wollen ein Spiel gewinnen, dafür sind wir da. Sag niemals nie, mein Freund.”
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Österreich kommt weiter
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2. Alaba als Erfolgs-Faktor bei Österreich – Italien
David Alaba ist Österreichs erfolgreichster und auch bester Spieler. Das ist unbestritten.
Sah sich der 29-Jährige lange Zeit im Nationalteam als defensiver Mittelfeldspieler und Taktgeber, wurde er im ersten EM-Spiel auf die Position gesetzt, auf der er bei Bayern München in den letzten Jahren zur Weltklasse gehört: In der Innenverteidigung.
Und von dort führte er Österreich nicht nur zum Sieg gegen Nordmazedonien – es war Österreichs erste Sieg bei einer EURO überhaupt, sondern er überzeugte in allen drei Spielen der Gruppenphase.
Das zeigt diese Statistik: David Alaba erspielte sich in der Gruppenphase neun Chancen – mindestens vier mehr (!) als jeder andere österreichische Spieler. Vier davon im letzten Gruppenspiel gegen die Ukraine.
Sein Assist auf Christoph Baumgartner brachte das 1:0 und zugleich das Siegtor gegen die Ukraine und Österreich den Aufstieg ins Achtelfinale.
Nun sollen Alabas Qualitäten auch gegen Italien zur Geltung kommen. Sei es als Ballverteiler aus der Abwehr, als “Chancen-Produzent” oder als motivierender Antreiber.
Oder, womöglich auch als Freistoß-Spezialist. Dass Alaba aus Standards treffen kann, ist bekannt. Ebenso wäre er auch ein sicherer Elfmeterschütze. Sei es im Spiel und vielleicht auch in einem etwaigen Elfmeterschießen.
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3. Österreichs Taktik kann Italien weh tun
Der Erfolg der österreichischen Nationalmannschaft – bester Gruppenzweiter (!) – bei dieser EURO schlägt sich auch in einigen Statistiken nieder.
So hatte das ÖFB-Team in der Gruppenphase die zweitmeisten Balleroberungen aller 24 Mannschaften. Insgesamt 152 Mal wurde der Ball vom Gegner zurückgewonnen. Nur Gruppengegner Niederlande weist mit 155 einen höheren Wert auf.
Auch in der Wertung der erfolgreichen Zweikämpfen liegt Österreich mit 26 als Zweitplatzierter im Spitzenfeld. Zum Vergleich: Die drei Gruppengegner von Italien kommen in diesem Ranking nur (weit) dahinter: Die Schweiz kann 22 vorweisen, Wales lediglich 12 und die Türkei gar nur 11.
Das bedeutet: Aus dieser Sicht wartet auf die Italiener der wohl schwerste und “bissigste” Gegner im bisherigen Turnierverlauf.
Das zeigt auch diese Statisitk: 13 Torschüsse in einer Halbzeit gegen die zähen Ukrainer werden nur von den Italien (14 im Türkei-Spiel) übertroffen. In einer Österreich Italien Wette für “Beide Teams treffen” winken Quoten von etwa 2,20.
Auf der anderen Seite ist Österreichs Teamchef Franco Foda auch dafür bekannt (und in der Heimat auch berüchtigt), auf eine eher konservative und defensive Spielweise zu setzen, wenn es der Gegner erfordert. Diese könnte es den Italienern eventuell sehr schwer machen.
Fun Fact: Zwischen Italien und dem Einzug ins Viertelfinale steht der Wembley-Fluch: Nur 2 von 13 Länderspielen konnte die Squadra Azzurra hier gewinnen.
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