EM 2016: Wie weit kommt Irland? – Quoten & Wetten
Veröffentlicht am 27. Juni 2016
Wie verzückten sie nicht bei der vergangenen Fußball-Europameisterschaft die Massen mit ihren gänsehauterzeugenden Gesängen beim 0:4 gegen Spanien. Unbekümmert schmetterten die irischen Fußball-Anhänger noch im Angesicht der zweiten Niederlage und des sicheren Ausscheidens in der Vorrunde ‚Fields of Athenry‘ und wollten damit auch nach dem Schlusspfiff gar nicht mehr aufhören.
Bei dieser EM-Endrunde wollen die Iren nun endlich nicht nur mit ihren Fans begeistern, sondern durch ebenso ansprechende Leistungen auf dem Platz wie auf den Rängen. Bei den zwei bisherigen Teilnahmen reichte es noch nie für den Aufstieg in die K.O.-Runde.
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Während es in Polen und der Ukraine drei Niederlagen und ein Torverhältnis von 1:9 setzte, gelang bei den Titelkämpfen 1988 in der Vorrunde sogar ein Sieg gegen den Erzrivalen England. Wegen der Pleite im entscheidenden Match gegen den späteren Titelträger aus den Niederlanden endete der Ausflug nach Deutschland ebenfalls mit der vorzeitigen Heimreise.
Die aktuellen Wettquoten für Irland bei der EM 2016:
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Erfreulicher verliefen die Auftritte bei Weltmeisterschaften. Bei allen drei Teilnahmen (1990, 1994 und 2002) glückte der Aufstieg in die Hauptphase des Wettbewerbs. 1994 unterlag sogar der spätere WM-Finalist Italien in den Gruppenspielen den Boys in Green mit 0:1.
Auch im Vorfeld der Europameisterschaft in Frankreich gelang schon eine handfeste Überraschung. Mit einem 0:1, durch ein Tor von Shane Long, wurde im Oktober vergangenen Jahres der regierende Weltmeister Deutschland nach Hause geschickt.
Nur die Niederlage im abschließenden Entscheidungsspiel gegen den direkten Konkurrenten aus Polen verhinderte die Eroberung des zweiten Gruppenrangs hinter Deutschland und die damit verbundene direkte Qualifikation für die EM-Endrunde 2016.
So führte der Weg, wie bereits vier Jahre zuvor, über die Relegation, in der diesmal Bosnien-Herzegowina wartete. Nach einem 1:1 im Auswärtsspiel sorgte das 2:0, umstrittener Elfmeter inbegriffen, im heimischen Aviva Stadion in Dublin für die Entscheidung.
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Irland scheidet nach der Gruppenphase aus |
Dass die Erwartungen für die Iren in diesem Jahr nicht gerade in den Himmel wachsen hängt vor allem mit der, gelinde gesagt, herausfordernden Gruppenkonstellation zusammen. Mit Belgien und Italien warten dort zwei absolute Spitzenteams, die fast immer (Italien) oder zumindest diesmal (Belgien) zum Favoritenkreis für den EM Titel zu zählen sind.
Die Spiele von Irland in der Gruppe E:
- Irland – Schweden am 13. Juni (18:00 Uhr) in Paris
- Belgien – Irland am 18. Juni (15:00 Uhr) in Bordeaux
- Italien – Irland am 22. Juni (21:00 Uhr) in Villeneuve-d’Ascq (Lille)
Und die ausbaufähigen Leistungen der Schweden in der Qualifikationsphase müssen noch lange nicht bedeuten, dass mit ihnen überhaupt nicht zu rechnen ist. Ohne wirkliche Stars müssen die Iren ihr Heil sicherlich in einer geschlossenen und disziplinierten Mannschaftsleistung suchen.
Dass damit einiges möglich ist haben sie in der Vergangenheit bereits eindrucksvoll bewiesen. So schafften sie es beispielsweise die Deutschen zu biegen.
Video: Zumindest den irischen Fußball-Fans mangelt es nicht an Zuversicht, wie man am irischen EM-Song ‘The Greatest Football Team’ erkennen kann. (Quelle: YouTube/itwasajokemgmt)
In der Qualifikation zeigte Coach Martin O’Neill bereits, dass er bereit ist tief in die taktische Trickkiste zu greifen, um die, im Vergleich zu einigen Gegnern, individuell fehlende Klasse der Männer von der grünen Insel wettzumachen. So legte er sich bereits in der Qualifikation verschiedene Spielsysteme zurecht.
Die Qualität von Irlands Sturmidol und Rekordtorjäger Robbie Keane war lange Zeit unbestritten. Ob er bei diesem Turnier noch zu seinen Einsätzen kommt, hängt wohl eher von der Form seiner Konkurrenten in der Offensive ab.
Agiert haben die Iren bereits im modernen 4-2-3-1, im klassischen 4-4-2 oder mit einer sehr defensiven Auslegung des 4-3-3. Die Standard-Variante stellt dabei zweifellos jene mit zwei Sechsern, drei offensiveren Mittelfeld-Spielern und einer Solo-Spitze dar.
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Im Sturm-Zentrum war dabei jahrelang der nunmehrige USA-Legionär und erfolgreichste aktive Torschütze im Dress eines Nationalteams Robbie Keane gesetzt. Doch in den vergangenen Monaten geriet der 35-Jährige, auch ob seines Alters, immer mehr ins Hintertreffen.
Die Länderspielbilanz zwischen Deutschland und Irland
Infografik: Mit dem 1:0-Sieg in der EM-Qualifikation konnten die Iren ihren sechsten Erfolg gegen Deutschland verbuchen und damit die immer noch negative Bilanz zumindest etwas aufpolieren.
Den Vorzug als Einzelspitze dürfte so sein deutlich jüngerer Kollege Shane Long, der den Siegtreffer gegen Deutschland erzielt hat, bekommen. In der Doppel-Variante könnte ihm Daryl Murphy zur Seite stehen.
Als Star-Truppe kann man die Mannschaft von Martin O’Neill wirklich nicht gerade bezeichnen. Die Iren werden ihr Heil daher auch diesmal vor allem in einer geschlossenen Gemeinschaftsleistung suchen.
Als Star-Truppe kann man die Mannschaft von Martin O’Neill wirklich nicht gerade bezeichnen. Die Iren werden ihr Heil daher auch diesmal vor allem in einer geschlossenen Gemeinschaftsleistung suchen.
Den defensiven Part auf den Sechser-Positionen übernehmen üblicherweise Glenn Whelan und James McCarthy. Sie machen die Räume eng und sichern für ihre offensiver orientierten Team-Kameraden ab.
Als ständiger Unruhe-Pol hat sich dabei bereits gegen Deutschland Wesley Hoolahan von Norwich City erwiesen. Er füllt zumeist die Rolle als Spielgestalter im Zentrum aus.
Einen Platz auf der rechten Außenbahn konnte sich in der EM-Qualifikation Jeff Hendrik erspielen und damit den Routinier Aiden McGeady aus der Stammformation kegeln. Hendrik schaffte es leider nicht seine starken Leistungen zu Beginn der Qualifikation ganz bis zum Schluss durchzuhalten.
Links konnte sich spätestens mit seinen beiden Toren im Rückspiel gegen Bosnien Jon Walters etablieren. Als Backup steht hier West Bromwichs James McClean zur Verfügung.
Wettfreunde-Infografik: bisherige Erfolge von Irland bei Europameisterschaften
In der Innenverteidigung von Irland regiert in der Person von Kapitän John O’Shea ganz klar die Erfahrung. Mit seinen 1,89 Metern werden er und Ciaran Clarke (1,88 Meter) ein Bollwerk in der Zentrale bilden. Als Ersatz für Clarke bietet sich darüber hinaus noch Richard Keogh an, der O’Shea während dessen verletzungsbedingter Abwesenheit einwandfrei vertreten hat.
Dem schwedischen Sturmtank Zlatan Ibrahimovic können die Iren gleich im ersten Match mit den Abwehrhünen John O’Shea und Ciaran Clarke zumindest körperlich ebenbürtige Gegner entgegensetzen.
Seine Qualitäten als Spieleröffner durfte der etatmäßige Linksverteidiger Robbie Brady in der Vergangenheit bereits einige Male unter Beweis stellen. Nicht selten endeten die von ihm initiierten Angriffe mit Toren. Mit einem Stammplatz beim Premier League Club FC Everton empfiehlt sich Seamus Coleman als Rechtsverteidiger.
Im Tor der Iren hat bereits ein Generationen-Wechsel stattgefunden. Der knapp 40-jährige Rekordtorhüter Shay Given musste dort seinen Posten für Darren Randolph von West Ham United räumen. Doch Rudolph ist bei den Londonern nicht einmal Stammkeeper, weshalb es hier durchaus noch zu Veränderungen kommen könnte.
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Entscheidend für die Irlands Abschneiden bei der Europameisterschaft in Frankreich dürfte bereits das erste Spiel sein. Dabei treffen die Boys in Green auf ihre Konkurrenten aus Schweden, rund um deren Star Zlatan Ibrahimovic.
Die Bedeutung dieses Matches betont auch Irland-Trainer Martin O’Neill: „Die Partie gegen Schweden ist ein wirklich großes Spiel für uns. Wir müssen dort etwas holen, besonders nachdem sich einige der besseren drittplatzierten Teams für die nächste Runde qualifizieren.“
Die Qualifikation der Iren für die Europameisterschaftsendrunde ist bereits ein großer Erfolg. Dass sie dabei wirklich weit kommen werden glauben weder Wettanbieter noch Experten sondern wohl nur die eigenen Fans.
Gegen Italien und Belgien wird auf dieser Mission wohl weniger zu holen sein. Zu stark zeigten sich beiden anderen Mannschaften in Gruppe E im Vorfeld des Turniers. Dass mit einer guten Leistung im Auftakt-Match ein erfolgreicheres Gastspiel als vor vier Jahren möglich ist glauben die Wettfreunde durchaus.
Mit einem Aufstieg in das Achtelfinale der EM 2016 dürfte es nach unserer Meinung jedoch auch als Gruppen-Dritter nichts werden.
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