Montag, 13. Juni 2016 um 15:00 Uhr in Toulouse – EM 2016 Vorrunde Gruppe D – Vorschau, Prognose und Wett Tipp
Mit Kroatien, der Türkei, Tschechien und Spanien ist die Gruppe D nicht nur eine der attraktivsten Gruppen bei der Europameisterschaft in Frankreich, sondern auch eine der ausgeglichensten.
Lediglich die Spanier ragen aus dem Kollektiv hervor und werden folgerichtig als klarer Favorit auf den Gruppensieg gehandelt.
Kein Wunder, haben es sich die Iberer doch das ambitionierte Ziel gesetzt, die Coupe Henri-Delaunay – wie der EM-Pokal genannt wird – nach 2008 und 2012 zum bereits dritten Mal in Folge in die Heimat mitzubringen. Die Erwartungen an die Furia Roja sind jedenfalls groß.
Die besten Wettquoten zu Spanien – Tschechien im Überblick:
Im besonderen Maße gilt dies für den EM-Auftakt gegen Tschechien, bei dem alles andere als ein Sieg bereits einer mittleren Katastrophe gleichkäme. Dabei wäre es partout nicht das erste Mal, dass Spanien sieglos in ein Großereignis startet.
Im Gegenteil: Nachdem die Südeuropäer sowohl bei der WM vor zwei Jahren in Brasilien (1:5 gegen die Niederlande) als auch bei den beiden vorangegangenen Großereignissen in Polen und der Ukraine (1:1 gegen Italien) sowie in Südafrika (0:2 gegen die Schweiz) zum Start ohne Sieg geblieben waren, kann schon beinahe von einer Art traditionellen Auftaktschwäche beim dreifachen Europameister die Rede sein.
Spanien gewinnt gegen Tschechien |
All das ändert jedoch nichts daran, dass die Elf von Vicente del Bosque gegen Tschechien von den Wettanbietern deutlich favorisiert wird. Wirft man einen Blick auf die abgelaufene EM-Qualifikation, erübrigt sich auch die Frage nach dem Warum.
Mit neun Siegen aus zehn Spielen und einem Vorsprung von fünf Punkten auf Verfolger Slowakei schlossen die Iberer ihre Gruppe souverän auf Platz eins ab. Abgerundet wurde Spaniens Quali-Auftritt dann noch zusätzlich von einem überragenden Torverhältnis (23:3).
Zwischen 2008 und 2012 dominierte Spaniens Nationalmannschaft den Weltfußball nach Belieben. Wahrend dieser Zeit heimsten die Iberer zwei EM- sowie einen WM-Titel ein. (Quelle: Youtube/Samuel Guerrero)
Den einzigen Schönheitsfleck stellte die überraschende 1:2-Niederlage in der Slowakei dar, welche die Spanier am zweiten Spieltag erlitten haben. Diese diente der Del-Bosque-Elf allerdings als Weckruf zur rechten Zeit.
Nicht nur, dass die Furia Roja im Anschluss alle acht verbliebenen Spiele für sich entscheiden konnte, auch hatte sie danach keinen einzigen Gegentreffer mehr zugelassen.
Womit schlussendlich wohl auch der letzte Skeptiker überzeugt werden konnte, dass Spanien den personellen Umbruch, zu dem man sich nach der blamablen WM in Brasilien durchgerungen hatte, mit Bravour gemeistert hat.
Spanien – Tschechien: Wie viele Tore fallen?
Zwar bilden nach wie vor Spieler wie Sergio Busquets, Jordi Alba oder Sergio Ramos das Herzstück der Mannschaft, inzwischen haben sich allerdings auch andere Profis beim Nationalteam in den Vordergrund gespielt. Namentlich etwa die beiden Atletico-Stars Juanfran und Koke, der in der Qualifikation auf drei Torvorlagen kam und fünf Mal in der Startelf stand.
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Den endgültigen Beweis, auch bei einem Großereignis überzeugen zu können, muss das umgeformte spanische Nationalteam aber freilich erst noch liefern.
Beim Auftakt sollten dem Rekordeuropameister (zusammen mit Deutschland) unangenehme Überraschungen jedoch erspart bleiben. Zumindest die Buchmacher gehen davon aus, bei denen die Iberer als haushoher Favorit gehandelt werden.
Während ein voller Erfolg der Spanier beim Top-Bookie Tipico etwa bloß für 1,45-fache Gewinnbeträge gut ist, erwarten wagemutige Tschechien-Tipper im Gegenzug attraktive Multiplikatoren von bis zu 8,50.
Spanien – Tschechien mit Handicap 0:1
Begründen lässt sich dieser eklatante Quoten-Unterschied aber nicht nur damit, dass sich der spanische Kader aus weit prominenteren Namen zusammensetzt als jener Tschechiens, auch der Rückblick auf die Ergebnisse vorangegangener Duelle gibt den Wetthäusern bezüglich der klaren Rollenverteilung Recht.
Seit die Tschechen nämlich als eigenständige Nation antreten, wurde keiner der insgesamt vier Vergleiche mit den Südeuropäern gewonnen. Stattdessen steht eine höchst ernüchternde Bilanz von drei Niederlagen sowie einem Remis zu Buche.
Gerade bei einem Großereignis wie der EM wäre es allerdings äußerst vermessen, den Underdog schon im Vorfeld jedwede Chancen auf eine Überraschung abzusprechen. Erst recht, nachdem es Nároďák (zu Deutsch: das Nationalteam) erst in der Qualifikation zur Europameisterschaft vermochte, sämtliche Prognosen auf den Kopf zu stellen.
Obwohl den Tschechen in der Gruppe A bestenfalls die Qualifikation über das Play-off zugetraut worden war, schloss man das Ausleseverfahren völlig überraschend auf Rang eins ab und sicherte sich damit nicht nur einen Direkt-Startplatz für die EM Spiele in Frankreich, sondern ließ im Klassement zugleich Top-Nationen wie den WM-Dritten Niederlande oder die Türkei hinter sich.
Am Ende verbuchte die Elf von Pavel Vrba stolze sieben Siege, bei nur zwei Niederlagen sowie einem Remis.
Die Top 10 Spieler der Nationalmannschaften gegenübergestellt:
Spanien |
Tschechien |
||
Spieler | Marktwert (in €) | Spieler | Marktwert (in €) |
Sergio Busquets | 60 Millionen | Petr Cech | 12 Millionen |
Koke | 50 Millionen | Vladimír Darida | 7,0 Millionen |
Cesc Fàbregas | 45 Millionen | Marek Suchy | 4,5 Millionen |
Gerard Piqué | 40 Millionen | Tomas Necid | 4,5 Millionen |
Sergio Ramos | 40 Millionen | Tomas Vaclik | 4,0 Millionen |
David Silva | 38 Millionen | Ladislav Krejcí | 3,75 Millionen |
Andrés Iniesta | 35 Millionen | Pavel Kaderábek | 3,5 Millionen |
Jordi Alba | 35 Millionen | Theodor Gebre Selassie | 3,0 Millionen |
David de Gea | 35 Millionen | Borek Dockal | 3,0 Millionen |
Alvaro Morata | 30 Millionen | Tomas Sivok | 2,0 Millionen |
* Stand: Juni 2016, Quelle: transfermarkt
Die starke Quali-Performance ließ allerdings auch die Erwartungen der tschechischen Fans emporsteigen, weshalb ein Vorrunden-Aus ungeachtet der schweren Gruppenzusammensetzung in der Heimat wohl letztlich als enttäuschend empfunden würde und daher ein Platz im EM Achtelfinale als Minimalziel ausgegeben wird.
Kein Wunder, sehnen sich viele Fans doch nach den alten Zeiten, in denen das tschechische Nationalteam zur europäischen Elite gehörte. So stieß Tschechien gleich bei der ersten EM-Teilnahme 1996 als eigenständige Nation bis ins Finale vor, in dem man sich dann aber der Deutschen Nationalelf geschlagen geben musste.
Die Spiele in der EM-Qualifikation:
Spanien |
Tschechien |
||
Begegnung | Ergebnis | Begegnung | Ergebnis |
Ukraine – Spanien | 0:1 | Niederlande – Tschechien | 2:3 |
Spanien – Luxemburg | 4:0 | Tschechien – Türkei | 0:2 |
Mazedonien – Spanien | 0:1 | Lettland – Tschechien | 1:2 |
Spanien – Slowakei | 2:0 | Tschechien – Kasachstan | 2:1 |
Weißrussland – Spanien | 0:1 | Island – Tschechien | 2:1 |
Spanien – Ukraine | 1:0 | Tschechien – Lettland | 1:1 |
Spanien – Weißrussland | 3:0 | Tschechien – Island | 2:1 |
Luxemburg – Spanien | 0:4 | Kasachstan – Tschechien | 2:4 |
Slowakei – Spanien | 2:1 | Türkei – Tschechien | 1:2 |
Spanien – Mazedonien | 5:1 | Tschechien – Niederlande | 2:1 |
Auch acht Jahre später, bei der EURO in Portugal, sollte Nároďák am späteren EM-Triumphator scheitern, diesmal allerdings bereits im Semifinale.
Seit dem Zerfall der Tschechoslowakei konnte sich das Nationalteam für jede EM-Endrunde qualifizieren.
Dabei galt die damals von Karel Brückner betreute Elf vor dem bitteren Aus gegen Griechenland schon als der heiße Anwärter auf die Coupe Henri-Delaunay, nachdem man die Vorrunde mit Deutschland und den Niederlanden ohne einen einzigen Verlustpunkt auf Platz eins abgeschlossen hatte.
Die Spieltermine von Spanien & Tschechien in Gruppe D:
13.06. 15:00 | in Toulouse | Spanien – Tschechien | |
17.06. 18:00 | in Saint-Etienne | Tschechien – Kroatien | |
17.06. 21:00 | in Nizza | Spanien – Türkei | |
21.06. 21:00 | in Bordeaux | Kroatien – Spanien | |
21.06. 21:00 | in Lens | Tschechien – Türkei |
Derlei Großtaten sind von den Tschechen in Frankreich freilich nicht zu erwarten. Zwar befinden sich im Kader nach wie vor Urgesteine wie Tomáš Rosický oder Petr Čech, die Nostalgiker mit der Zunge schnalzen lassen, ansonsten war’s das allerdings mit den prominenten Namen in der tschechischen Auswahl.
Beim 6:0-Testspielsieg gegen Malta am 27. Mai gab Tomas Rosicky nach knapp einem Jahr sein Comeback (nach vielen Verletzungsrückschlägen) im Nationalteam. Nun ist er auch wieder Kapitän der tschechischen Auswahl.
Nichtsdestotrotz sind die Tschechen bei dieser EURO ein ernst zu nehmender Konkurrent, gegen den selbst für ein Spitzenteam wie Spanien keinesfalls im Vorbeigehen drei Punkte mitzunehmen sind. Umso mehr gilt dies, nachdem Nároďák beim Auftakt gegen Spanien nichts zu verlieren hat und dementsprechend befreit aufspielen kann.
Das Auftaktspiel gegen Spanien bestreitet Tschechien in Toulouse. Rein statistisch gesehen stellt dies schon mal ein gutes Omen dar. Denn: Mit Sparta Prag bestritt schon einmal eine tschechische Fußball-Mannschaft im Stadium Municipal ein Pflichtspiel, welches der Hauptstadtklub damals mit 3:2 für sich entscheiden konnte.
Mehr noch: Gelingt es dem Außenseiter, gegen die Spanier in Führung zu gehen, gehen selbst die Wettanbieter davon aus, dass es für die Iberer knüppeldick kommt. Nicht umsonst werden den Tschechen im Falle eines fiktiven 0:1-Vorsprunges (Handicap-Wetten) ähnlich gute Erfolgschancen in Aussicht gestellt wie dem favorisierten Titelverteidiger.
Schlussendlich glauben die Wettfreunde allerdings, dass sich die individuelle Klasse der Spanier durchsetzen wird. Auch, weil die Formkurve der Vrba-Elf seit der vollzogenen EM-Qualifikation nach unten zeigt.
Unser Tipp lautet somit: Spanien bezwingt Tschechien mit 2:0.
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