Montag, 20. Juni 2016 um 21:00 Uhr in Toulouse – EM 2016 Vorrunde Gruppe B – Vorschau, Prognose und Wett Tipp
In der Vorrundengruppe B ist vor dem letzten Spieltag (fast) noch alles offen: Unumstößlich steht hier allerdings schon fest, dass nach dem Vergleich zwischen Russland und Wales in jedem Falle eine Mannschaft ihre Koffer packt.
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Als erster Kandidat für die umgehende Heimreise hat sich die Sbornaja in den Vordergrund gespielt. Nachdem es zum Auftakt gegen die Three Lions gerade noch zu einem Zähler reichte, ist der WM-Gastgeber von 2018 beim 1:2 gegen die Slowaken nicht so glimpflich davongekommen.
Weil für die Russen somit nicht viel zusammengeht, passt es auch ins Bild, dass das walisische 1:2 in der “Battle of Britain” in erster Linie den eigenen Ambitionen geschadet hat: Der englische Last-Minute-Sieg hat die Lage vor allem für das Schlusslicht unübersichtlich gemacht.
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Nunmehr kann sich die Mannschaft von Leonid Sluzki nicht einmal mehr sicher sein, dass ein abschließender Dreier zur Eroberung des zweiten Tabellenplatzes reicht: Bei einem Remis im Parallelspiel schieben sich die Osteuropäer im Erfolgsfall lediglich an den Dragons vorbei.
Dem EM-Neuling würde der zweite Vorrundensieg dagegen natürlich reichen, um zumindest den aktuell belegten zweiten Platz ins Ziel zu bringen. Hierfür genügt zudem auch ein Unentschieden, sofern die Slowakei nicht zeitgleich gegen die an der Spitze thronenden Engländer gewinnt.
Ist somit insbesondere der Einlauf auf den Rängen zwei und drei derzeit mit sehr vielen „Hätte, Wenn und Aber“ versehen, gibt es in Sachen Ausscheiden kein Vertun: So sind die Russen in jedem Falle draußen, wenn es am Montag nicht zu einem vollen Dreier reicht.
Wales gewinnt gegen Russland |
Auch die so hervorragend gestarteten Waliser sind vor der Übernahme der roten Laterne noch nicht gänzlich gefeit: Geht das letzte Spiel der Vorrunde verloren, vermag dann allenfalls noch die Schützenhilfe der Three Lions das Schlimmste zu verhindern.
Nach all diesen mathematischen Verrenkungen könnte sich in Toulouse allerdings schnell zeigen, dass es zur Taxierung der tatsächlichen Erfolgsaussichten keinen Rechenschieber braucht: Bisher machte die Sbornaja schließlich nicht den Eindruck, übermäßig am Weiterkommen interessiert zu sein.
In ihrer Schaurigkeit knüpfen die bisherigen Auftritte unmittelbar an die letzten beiden Turniere an: Schon bei der EM 2012 und der WM 2014 hatte der eingeschlafene Riese mit dem jeweiligen Ausscheiden in der Vorrunde hoffnungslos enttäuscht.
Video: Russland wartet bei der EM noch immer auf den ersten Sieg. (Quelle: YouTube/SPOX)
Nachdem die Truppe bei der Endrunde in Polen und der Ukraine immerhin noch im Auftaktspiel brillierte, sammelten sich mittlerweile etliche Rückschläge an: Bei den einschlägigen internationalen Meisterschaften gelang in den letzten sieben Spielen kein einziger Erfolg.
Diese notorische Erfolgslosigkeit lässt sich insbesondere mit Blick auf die jeweiligen Gegner kaum erklären; im besagten Zeitraum mühten sich die Russen unter anderem gegen leichtgewichtige Teams wie Griechenland, Algerien, Südkorea und eben die Slowakei vergeblich um den Sieg.
Dabei stellt sich allerdings die Frage, ob das Wort “Mühe” tatsächlich passenderweise das Engagement auf dem Rasen beschreibt; die allgemeine Passivität auf dem grünen Geläuf lässt sich schließlich verblüffend leicht mit purer Lustlosigkeit verwechseln.
Russland – Wales: Wie viele Tore fallen?
Weil es jedoch sicherlich auch im Falle der Russen nicht ganz stimmig ist, die orientierungslos wirkende Spielweise mit Motivationsmängeln zu erklären, kann dann nur noch die Schlussfolgerung gezogen werden, dass der Fußball im östlichen Riesenreich offenbar am Boden liegt.
Diese Erkenntnis ist schon allein deshalb verblüffend, weil man rund um die Nationalmannschaft bereits seit Jahren mit der Vorbereitung der Heim-WM beschäftigt ist: Jeder hier investierte Rubel scheint angesichts des traurigen Status quo hoffnungslos vergeudet gewesen zu sein.
Nachdem sich der jahrelange Rückgriff auf ausländische Trainer als Irrweg erwies, wirkt derzeit selbst die Allzweckwaffe Leonid Sluzki mit den Aufräumarbeiten überfordert: Der jüngste aller EM-Trainer ist gerade drauf und dran, in Frankreich seinen guten Namen zu ruinieren.
Die bisherigen Turnier-Auftritte lassen es verständlich erscheinen, warum man den mehrfachen Meistermacher von ZSKA Moskau in der Heimat bereits seit Monaten harsch kritisiert – immerhin gelang es auch Sluzki nicht, der Sbornaja eine klare Handschrift zu verpassen.
In Frankreich wird somit nur vor der Weltöffentlichkeit entrollt, was schon in der Vorbereitung gegen Teams wie Kroatien, Tschechien und Serbien nicht funktionierte: Nicht von ungefähr ist der Mannschaft in den letzten sieben Spielen lediglich gegen Litauen ein Sieg geglückt.
Bild: Die Russen liegen nach der 1:2-Niederlage gegen die Slowakei auf dem Boden. Können sie sich im abschließenden Gruppenspiel gegen Wales noch einmal aufrappeln? (Photo-Credit: JOE KLAMAR / AFP / picturedesk.com)
Dass wir trotz der noch vorhandenen Aufstiegschance bereits jetzt mit dem Abgesang auf die Russen beginnen, hat jedoch in erster Linie mit dem jüngsten Auftritt gegen die Slowakei zu tun, der den nun zwingend benötigten Sieg gegen Wales als ziemlich unrealistisch erscheinen lässt.
Diese Prognose ist weniger der Tatsache geschuldet, dass Russland mit den forschen EM-Debütanten offenbar so seine Probleme hat – vielmehr noch droht das Team von der auf Stabilität bauenden Lebensart der Dragons überfordert sein.
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Gegen den slowakischen Underdog zeigte sich schließlich selbst in den seltenen Drangperioden, dass es der „Auswahl“ nahezu unmöglich ist, ein halbwegs druckvolles Angriffsspiel aufzuziehen – erst nach dem späten Anschlusstreffer machten die Stürmer erkennbaren Betrieb.
Warum es der Offensive an schlüssigen Konzepten fehlt, ließ ausgerechnet der umtriebige Matchwinner Hamsik erahnen; derweil bereits das russische Zusammenspiel nicht funktioniert, mangelt es auch den „Einzelteilen“ an individueller Qualität.
Ein Stürmer, der praktisch aus dem Nichts für die Entscheidung sorgen kann, ist nun auch im anstehenden Spiel nur in den gegnerischen Reihen zu finden: Selbst an einem eher durchwachsenen Tag lässt ein Gareth Bale sämtliche Angreifer der Sbornaja alt aussehen.
Bild: Wales-Superstar Gareth Bale schoss bei der 1:2-Niederlage gegen England bereits sein zweites Freistoßtor des Turniers. (Photo-Credit: DENIS CHARLET / AFP / picturedesk.com)
Allerdings wird es den Torjägern oft auch allzu leicht gemacht, gegen die russische Mannschaft zu glänzen: In der überforderten Defensive passen sich schließlich auch hoffnungsvolle „Neuzugänge“ umgehend dem überschaubaren Niveau ihrer Mitspieler an.
Dass sich jüngst Hamsik mit einem Treffer und einer Vorlage zum Helden kürte, hatte nicht zuletzt auch mit dessen schlafmützigem Bewacher zu tun: Der „Neu-Russe“ Roman Neustädter machte bis zu seiner Auswechslung nach 45 Minuten eine ziemlich unglückliche Figur.
Folgerichtig wurde die Leistung des Gelsenkircheners auch von der einheimischen Presse nur wenig schmeichelhaft eingeordnet: “Neustädter hat kein Charisma und keine Kreativität”, fasste etwa die “Sowezkij Sport” ihre Generalkritik prägnant zusammen.
Vielleicht bedeutet es für Neustädter einen kleinen Trost, dass er mit solchen Zuschreibungen ausgesprochen gut in seine neue Mannschaft passt – dennoch wäre es ein mittleres Wunder, wenn der Neuankömmling auch noch bei der WM 2018 im Kader der Sbornaja zu finden ist.
Russland – Wales mit Handicap 0:1
Nach unserer Prognose läutet schließlich bereits die Partie gegen Wales ein gewaltiges Stühlerücken ein, dem keineswegs nur so mancher Verteidiger zum Opfer fallen dürfte: Zwei Jahre vor dem absoluten Ernstfall macht sich noch einmal ein totaler Cut erforderlich.
Deutlich besser ist es dagegen um die Dragons bestellt, die sich vermutlich gleich bei ihrer ersten EM-Teilnahme mit dem Sprung in die K.o.-Runde belohnen: In der in spielerischer Hinsicht unter den Erwartungen gebliebenen Gruppe B stellt sich die walisische Robustheit genau als das richtige Mittel der Wahl heraus.
Dass die Elf von Chris Coleman mit ihrer berechenbaren Spielweise selbst die vorab so hochgehandelten Engländer in die Nähe einer kleinen Blamage brachte, weist die Dragons zudem als eine zu einhundert Prozent funktionierende Truppe aus.
Gegen die diesbezüglich eher zersplittert wirkenden Russen wird dies wohl schon genügen, um den bereit liegenden Matchball zu verwandeln: Nach unserer Vermutung bricht bereits nach der ersten gelungenen Einzelaktion des EM-Neulings der gegnerische Widerstand zusammen.
Die zu erwartenden Auflösungserscheinungen in der russischen Defensive machen hier sogar eine Handicapwette interessant – im allgemeinen Überschwang werden sämtliche Dragons darauf brennen, sich an diesem historischen Abend in der Torschützenliste zu vermerken.
Wenn sich Schwermut und kaum gedämpfte Euphorie begegnen, kann nach allen Regeln der Wahrscheinlichkeit nur das lebensbejahende Element gewinnen; entsprechend wagen wir die Prognose, dass sich Wales mit einem 2:0-Erfolg sogar noch einmal um den Gruppensieg bewirbt.
Die Wettfreunde tippen auf einen Sieg von Wales!
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