Montag, 13. Juni 2016 um 18:00 Uhr in Saint-Denis – EM 2016 Vorrunde Gruppe E – Vorschau, Prognose und Wett Tipp
Das heimliche Prinzip von Auftaktspielen wird in der Gruppe E ad absurdum geführt: In Saint-Denis können sich am 13. Juni schließlich weder Irland noch die Schweden die gemeinhin als üblich geltende Abtastphase erlauben.
Weil die Top-Teams aus Italien und Belgien das Vorrunden-Quartett komplettieren, dürfte der Verlierer des Duells praktisch schon nach den ersten 90 Turnier-Minuten K.o. gegangen sein – eine anfängliche Pleite lässt sich in den folgenden Partien kaum noch reparieren.
Die besten Wettquoten zu Irland – Schweden im Überblick:
Mit dem drohenden frühen Ausscheiden befindet sich das Duo aber ohnehin auf einem bestens vertrauten Terrain. Hatten die Iren bei beiden bisherigen EM-Teilnahmen die K.-o.-Phase verpasst, ging es auch für die Skandinavier in drei von fünf Fällen schon nach den ersten drei Auftritten wieder nach Hause.
Lediglich beim Heim-Turnier anno 1992 (Halbfinale) als auch 2004 (Viertelfinale) kosteten die Blagult die Endrunden-Teilnahme in etwas volleren Zügen aus; vor vier Jahren stand das Ausscheiden dagegen bereits nach den ersten beiden Niederlagen gegen die Ukraine und England fest.
Irland – Schweden: Unentschieden |
Während die Schweden dann wenigstens das bedeutungslos gewordene Gruppenfinale gegen Frankreich gewannen, hatten sich die Iren in der Ukraine in einer noch desolateren Verfassung präsentiert – in einer zugegebenermaßen undankbaren Gruppe wurde das Team gnadenlos auseinandergenommen.
Nach den Partien gegen Kroatien, Italien und Spanien galt es folglich, drei Niederlagen und ein katastrophales Torverhältnis von 1:9 zu konstatieren. Selbst die vielfach gerühmte Defensivstärke hatte bei der EM 2012 bockig ihren Dienst versagt.
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Da beide Kontrahenten die Weltmeisterschaft in Brasilien verpassten, bietet das Turnier in Frankreich nun die erstbeste Gelegenheit, den vor vier Jahren entstandenen Eindruck zu korrigieren: Zumindest im Achtelfinale wären sowohl die grünen Jungs als auch die Schweden dann schon ziemlich gern dabei.
Allerdings scheint der Spruch hier nicht so recht zu passen, dass es für das Duo in diesem Sommer eigentlich nur besser werden kann; immerhin haben sich in der EM-Qualifikation beide Mannschaften einmal mehr als Streichkandidaten empfohlen.
Da jeweils die Relegation benötigt wurde, um das Ticket für das Saison-Highlight zu lösen, machen die Teams nur dank des veränderten Turnier-Modus an der Seine Station – von der großzügigen Aufstockung des Teilnehmerfeldes haben also mitnichten nur die Fußball-Zwerge profitiert.
Ernüchternd sind die letzten beiden Jahre insbesondere für die Schweden über die Bühne gegangen, denen in der Qualifikationsgruppe G ursprünglich sogar der Gruppensieg zuzutrauen gewesen war.
Irland – Schweden: Wie viele Tore fallen?
Im Verlauf der Ausscheidung fiel das Team dann allerdings nicht nur hinter das erstaunlich groß aufspielende Österreich zurück; auch die nach wie vor in einem langwierigen Selbstfindungsprozess feststeckenden Russen zeigten sich zu guter Letzt als überlegen.
Aus Sicht der Skandinavier hatten sich insbesondere die direkten Duelle gegen die beiden Gruppensieger als fatal erwiesen: Da den vier Partien lediglich zwei Unentschieden entsprangen, nahm stets die Konkurrenz die entscheidenden Big-Points in Empfang.
Steckbrief zur schwedischen Nationalmannschaft:
Als nervenstark stellte sich die Truppe von Erik Hamren somit erst in der Relegation heraus; im skandinavischen Bruderkampf mit den Dänen hatte die Mannschaft vor allem dank des einmal mehr groß aufspielenden Zlatan Ibrahimovic das bessere Ende für sich.
Zum Gesamtscore von 4:3 steuerte der schillernde Superstar der Schweden mal eben drei Treffer bei – insbesondere beim Rückspiel in Kopenhagen trat „Ibracadabra“ mit einem Doppelpack als entscheidender Faktor in Erscheinung.
Bild: Zlatan Ibrahimovic spielt bei den Schweden ganz klar die erste Geige. (Photo-Credit: JONATHAN NACKSTRAND / AFP / picturedesk.com )
Derweil sich die Schweden erst in der Relegation entschlossen in die Kurve legten, wartete der Herausforderer von der grünen Insel bereits in den Gruppenspielen mit so mancher Überraschung auf – die bedauerlicherweise fast immer zu Lasten des amtierenden Weltmeisters gingen.
Gegen das zum Gruppensieg taumelnde DFB-Team heimsten die Iren starke vier Zähler ein; nach einem glücklichen Remis auf Schalke wurde die natürlich hochfavorisierte deutsche Mannschaft dann beim Rückspiel in Dublin sogar mit einem 1:0-Erfolg zur Strecke gebracht.
Die sich hier andeutende Heimstärke spielten die „Boys in Green“ in der gesamten Quali konsequent aus: In dem zur Festung erklärten Aviva Stadium liegt die letzte Niederlage der Hausherren mittlerweile schon über zwei Jahre zurück.
Irland – Schweden mit Handicap 1:0:
Auch in der Relegation wurde der entscheidende Schritt auf der heimischen Insel absolviert: Nachdem das Hinspiel in Bosnien-Herzegowina eine solide Grundlage schuf (1:1), setzten sich die Iren im Rückspiel relativ souverän (2:0) über den zunächst favorisierten Balkan-Staat hinweg.
Unter dem Strich darf man der Truppe von Martin O`Neill somit zu einer so nicht unbedingt zu erwartenden EM-Teilnahme gratulieren; für die qualitativ limitierten Iren mutete die unter anderem mit Deutschland, Polen und Schottland bestückte Quali-Gruppe schließlich wie ein Haifischbecken an.
Nachdem Irland zudem bereits bei der EM 2012 in einer Hammer-Gruppe versagte, brachte nun die Auslosung der diesjährigen Endrunde den finalen Beweis, dass den nordeuropäischen Kickern unweigerlich das Pech an den Hacken klebt, sobald eine Lostrommel zum Einsatz kommt.
Steckbrief zur irischen Nationalmannschaft:
Vor den kaum zu bewältigenden Prüfungen gegen Belgien und Italien steht es um die Erfolgsaussichten schließlich schon zum Auftakt nicht zum Besten, zumindest die Wettanbieter schätzen die blau-gelbe Konkurrenz im Endspiel um Platz 3 als das entscheidende Bisschen stärker ein.
Dieses Urteil dürfte nicht zuletzt der Tatsache geschuldet sein, dass sich nur bei den Schweden ein halbwegs schlüssiges Offensivkonzept erkennen lässt – wenngleich sich dieses ganz und ausschließlich auf den unverzichtbaren Zlatan Ibrahimovic bezieht.
Die Top 10 Spieler der Nationalmannschaften gegenübergestellt:
Irland |
Schweden |
||
Spieler | Marktwert (in €) | Spieler | Marktwert (in €) |
S. Coleman | 19 Millionen | Z. Ibrahimovic | 15 Millionen |
J. McCarthy | 17 Millionen | P. Wernbloom | 10 Millionen |
S. Long | 10 Millionen | A. Granqvist | 8 Millionen |
R. Brady | 6 Millionen | M. Berg | 5 Millionen |
A. McGeady | 4,5 Millionen | A. Ekdal | 4,5 Millionen |
C. Clark | 4,5 Millionen | M. Olsson | 4 Millionen |
J. Walters | 3,5 Millionen | J. Guidetti | 4 Millionen |
J. McClean | 3 Millionen | E. Forsberg | 4 Millionen |
G. Whelan | 3 Millionen | J. Durmaz | 3,75 Millionen |
D. Meyler | 2,5 Millionen | S. Larsson | 3,5 Millionen |
* Stand: Juni 2016, Quelle: transfermarkt
Da der sich in Paris bestens auskennende Ausnahmekönner immer für entscheidende Momente zu haben ist, zielt praktisch die gesamte taktische Ausrichtung der schwedischen Auswahl darauf ab, dem 34-Jährigen so oft wie nur irgend möglich das Spielgerät zu überlassen.
Wenngleich diese Spielweise in Sachen Originalität sicherlich keinen Hauptpreis verdient, ist die Sonderstellung von Ibrahimovic innerhalb der Mannschaft doch in jedem Falle schlüssig: Als Dreh- und Angelpunkt fast aller Aktionen kann der Torjäger bei der EM 2016 das gesamte Team an guten Tagen um zwei bis drei Nummern besser machen.
Die Spieltermine von Irland & Schweden in Gruppe E:
13.06. 18:00 | in St.-Denis | Irland – Schweden | |
17.06. 15:00 | in Toulouse | Italien – Schweden | |
18.06. 15:00 | in Bordeaux | Belgien – Irland | |
22.06. 21:00 | in Lille | Italien – Irland | |
22.06. 21:00 | in Nizza | Schweden – Belgien |
Im Auftaktspiel kommt es nun vielleicht sogar noch etwas mehr als üblich auf die Qualitäten des schwedischen Rekordtorschützen an; mit seinen 1,95 Metern lässt der Goalgetter schließlich selbst die gefürchteten Hünen in der irischen Abwehr mit einem Male ganz klein aussehen.
Zwar haben die angestammten Innenverteidiger O`Shea (1,89 m) und Clarke (1,88 m) prinzipiell durchaus Türsteher-Qualitäten; gegen den vielleicht robustesten Mittelstürmer der Welt ist das Duo dann aber besser doch konsequent auf Zehenspitzen unterwegs.
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Allerdings dürfte kaum damit zu rechnen sein, dass das defensive Zentrum mit der Betreuung von Ibrahimovic allein gelassen wird. Im Gegensatz zur schwedischen One-Man-Show wird von den „Boys in Green“ schließlich auf eine geschlossene Mannschaftsleistung gesetzt.
Obwohl die Iren – auch dank der enormen Dichte an Premier-League-Kickern – durchaus befähigtes fußballerisches Personal in ihren Reihen wissen, wird in Ermangelung eines überragenden Strippenziehers notwendigerweise der Team-Gedanke groß geschrieben.
Zur klassischen Spielweise der Mannschaft würde es aber ohnehin nicht passen, alles auf einen feingeistigen Alleinunterhalter abzustellen; leuchtende Augen bekommen die „Boys in Green“ bekanntlich insbesondere dann, wenn es nach Herzenslust zu Fighten und zu Grätschen gilt.
Mit dieser fest in der DNA verankerten Giftigkeit ist es dem nominellen Außenseiter durchaus zuzutrauen, selbst einen Ibrahimovic gründlich auf die Nerven zu gehen – und gänzlich abwegig dürfte gar der Gedanke sein, dass das Team im Angesicht des Gegners möglicherweise komplett auseinanderbricht.
Nachdem Irland nur in einem der letzten 13 Pflichtspiele mehr als einen Gegentreffer kassierte (nämlich beim 1:2 in Polen), dürfte nun vielmehr auch beim Auftaktspiel in Frankreich nur mit einer äußerst überschaubaren Anzahl an Einschlägen zu rechnen sein.
Das Spiel zwischen Irland und Schweden findet im Stade de France im Pariser Vorort Saint Denis statt. Mit über 81.000 Plätzen ist es das größte unter den EM Stadien. Neben dem Eröffnungsspiel und drei weiteren Gruppenspielen werden dort ein Achtel- und Viertelfinale, sowie das EM 2016 Endspiel ausgetragen.
Diese Prognose drängt sich zudem deshalb auf, weil es auch Schweden – Ibra hin, Ibra her – mit dem Toreschießen zuletzt meist nicht übertrieben hat. Die 15 in der regulären Qualifikation erzielten Treffer scheinen allenfalls auf den ersten Blick für eine nennenswerte Gefährlichkeit zu sprechen.
Dafür, dass es die Blagult in der Ausscheidung auch mit reichlich Kanonenfutter (Liechtenstein, Moldawien) zu tun bekommen hatte, ist der sich ergebende Schnitt von 1,5 Toren pro Partie in Wahrheit alles andere als berühmt.
Die Spiele in der EM-Qualifikation:
Irland |
Schweden |
||
Begegnung | Ergebnis | Begegnung | Ergebnis |
Polen – Irland | 2:1 | Schweden – Moldawien | 2:0 |
Irland – Deutschland | 1:0 | Liechtenstein – Schweden | 0:2 |
Irland – Georgien | 1:0 | Schweden – Österreich | 1:4 |
Gibraltar – Irland | 0:4 | Russland – Schweden | 1:0 |
Irland – Schottland | 1:1 | Schweden – Montenegro | 3:1 |
Irland – Polen | 1:1 | Moldawien – Schweden | 0:2 |
Schottland – Irland | 1:0 | Montenegro – Schweden | 1:1 |
Deutschland – Irland | 1:1 | Schweden – Liechtenstein | 2:0 |
Irland – Gibraltar | 7:0 | Schweden – Russland | 1:1 |
Georgien – Irland | 1:2 | Österreich – Schweden | 1:1 |
Bei aller verständlichen Vorfreude auf die EM dürfte es sich für Tipper deshalb lohnen, bei der Abgabe einer Torwette eine gewisse Vorsicht walten zu lassen: Geht es etwa um die Über-Unter-Wette, wird von uns der Tipp auf ein Ergebnis mit höchstens zwei Treffern favorisiert.
Da es den Wettfreunden nach der nur wenig überzeugenden Qualifikation zudem schwer fällt, der von den Wettanbietern angenommenen schwedischen Favoritenstellung zu folgen, gehen wir in Saint-Denis von einer fairen Verteilung der Tore aus.
Zwar wird der mit Sicherheit hochmotivierte Ibrahimovic letztlich nicht zur Gänze auszuschalten sein; weil aber auch die Boys in Green in dieser Partie fraglos zu einem Treffer in der Lage sind, könnte sich nach 90 Minuten ein 1:1 als richtige Wahl bei der Ergebniswette erweisen.
Die Wettfreunde tippen auf ein Unentschieden!
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