Mittwoch, 15. Juni 2016 um 21:00 Uhr in Marseille – EM 2016 Vorrunde Gruppe A – Vorschau, Prognose und Wett Tipp
Die Weisheit, dass man sich immer zwei Mal im Leben trifft, ist zwar oft beruhigend, wenn man gerade eine Blamage hinnehmen musste, jedoch richtig ist sie nicht immer. Denn für Frankreich und Albanien ist dieses Match am zweiten Spieltag in Gruppe A nicht die zweite, sondern bereits die dritte Begegnung innerhalb von recht kurzer Zeit.
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Und obwohl wahrscheinlich jeder einigermaßen interessierte Fußballfan im Duell zwischen dem einmaligen Welt- und zweimaligen Europameister und dem Underdog vom Balkan die besseren Chancen auf der französischen Seite vermutet, schienen diese Axiome des Fußball-Universums in den vergangenen zwei Jahren doch zumindest teilweise außer Kraft gewesen zu sein.
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Fast genau ein Jahr vor dem Aufeinandertreffen beim EM-Turnier, am 15. Juni, standen sich die beiden Gegner schon einmal gegenüber – damals jedoch nicht im Lande der Blauen, sondern im zentralalbanischen Elbasan.
Das damalige Spiel der ungleichen Opponenten am 13. Juni 2015 hatte rein freundschaftlichen Charakter, da Frankreich als Gastgeber der anstehenden Fußball-Europameisterschaft 20016 bereits fix dafür qualifiziert war.
Doch nach dem Anpfiff wurde schnell klar, dass es sich diesmal um keine leichte Übung für die französischen Stars handeln sollte, sondern die Skipetaren hielten unbekümmert dagegen. Das machte sich in einer Reihe von Chancen bemerkbar, die sie mit einer konzentrierten Leistung zu kreieren vermochten.
Frankreich gewinnt gegen Albanien |
In der 43. Minute wurden diese Bemühungen dann belohnt, als Ergys Kaçe von PAOK Thessaloniki den Ball mit einem gefühlvollen Freistoß, unhaltbar für den französischen Keeper und Kapitän Hugo Lloris, zum 1:0- Endstand genau in den linken Torwinkel streichelte.
Auf der anderen Seite zeichnete sich Tormann Etrit Berisha mit einigen tollen Paraden aus und hielt den ersten Sieg der Kuq e zinjtë (dt. Die Rot-Schwarzen) gegen die Grande Nation endgültig fest.
Mit einer kleineren Überraschung war schon die vorherige Begegnung in einem Freundschaftsspiel Ende 2014 zu Ende gegangen, als die Albaner es schafften, sich in Rennes ein 1:1 zu erkämpfen, kurz nachdem sie aus dem portugiesischen Aveiro, nach einem 1:0-Sieg in der Qualifikation gegen die Hausherren, mit 3 Punkten im Gepäck wieder heimwärts gereist waren.
Nun muss fast schon ein ähnlicher Triumph her, denn die Albaner mussten sich zum Auftakt nach einem aufopferungsvollen Kampf der Schweiz mit 0:1 geschlagen geben. Dabei ging nicht nur das erste EM-Spiel in der Geschichte verloren, sondern auch Kapitän Lorik Cana, dem die zweifelhafte Ehre des ersten Platzverweises beder EURO 2016 zugekommen ist.
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In den vier direkten Vergleichen mit den Franzosen vor dem Unentschieden in Rennes setzte es für die Skipetaren ebenso viele Niederlagen, bei einem Torverhältnis von 1:11. Ein Aufwärtstrend ist hier durchaus erkennbar.
Dieser Höhenflug im albanischen Fußball hängt vor allem mit einem Mann zusammen: Trainer Giovanni ‚Gianni‘ de Biasi.
Der Italiener, und seit vergangenem Jahr ehrenhalber Albaner, hat aus einem Winzling des europäischen Fußballs, der bis zur Qualifikation für die EM 2000 in Belgien und den Niederlanden bei jedem vorherigen Versuch den letzten Platz in seiner jeweiligen Gruppe belegt hatte, ein schlagkräftige Truppe geformt, die sich vor den Großen dieses Sports nicht zu verstecken braucht und nun endlich einmal bei einem sportlichen Großereignis auftreten darf.
Frankreich – Albanien: Wie viele Tore fallen?
An dieser Aufgabe waren zuvor bereits einige andere Übungsleiter mit durchaus prominenten Namen gescheitert. Darunter befanden sich etwa die Ajax Amsterdam-Legende Arie Haan, der ehemalige österreichische Team-Chef und siebenmalige Meister-Trainer in der Alpenrepublik Otto Barić, sowie zwischen 2002 und 2006 der deutsche Europameister von 1980 Hans-Peter Briegel.
Albaniens Platzierungen in den Qualifikationen für die letzen fünf Europameisterschaften:
- 2000 Belgien/Niederlande: 5. Gruppe 2 (nicht qualifiziert)
- 2004 Portugal: 4. Gruppe 10 (nicht qualifiziert)
- 2008 Österreich/Schweiz: 5. Gruppe G (nicht qualifiziert)
- 2012 Polen/Ukraine: 5. Gruppe D (nicht qualifiziert)
- 2016 Frankreich: 2. Gruppe I (qualifiziert)
Die wohl entscheidenden Matches für die Albaner auf dem Weg zur Qualifikation für die Titelkämpfe in Frankreich waren das 1:0 auswärts gegen Portugal und das mit 3:0 strafverifizierte Spiel gegen Serbien in Belgrad, das wegen Tumulten abgebrochen werden musste.
Seine aktuelle Truppe hat de Biasi aus insgesamt 13 Ländern zusammengetrommelt. Dabei spielen nur zwei Kadermitglieder, die beiden Ersatztorleute nämlich, in der heimischen Kategoria Superiore.
Kein Platz im Aufgebot für die Titelkämpfe in Frankreich war dagegen für den Torschützenkönig der Liga Hamdi Salihi – und das obwohl das albanische Team nicht gerade als Torfabrik gilt.
Die Teilnahme an der Europameisterschaft in Frankreich stellt für Albanien den größten Erfolg seit dem Sieg beim Balkan-Cup 1946 dar, als man sich gegen Bulgarien, Rumänien und Jugoslawien durchsetzen konnte.
Die in der Qualifikation erreichten zehn Tore stellen den Negativ-Rekord unter der allen Teilnehmern der EURO 2016 dar.
Zwar hatten sie dafür mit acht Spielen zwei weniger zur Verfügung als die meisten anderen Teams, doch entfallen drei Tore auf die Strafverifizierung des Matches gegen Serbien und der Armene Kamo Hovhannisyan war so freundlich, die 3:0-Niederlage seiner Equipe gegen Albanien mit einem Eigentor einzuläuten.
Frankreich – Albanien mit Handicap 0:1:
Insider-Informationen über den französischen Fußball dürfen sich die Shqiptarët vor allem von Kapitän Lorik Cana erwarten, der beim FC Nantes, Mittelständler in der Ligue 1, engagiert ist.
Ursprünglich wäre Cana, der neben dem albanischen noch den schweizerischen und französischen Pass besitzt, sogar für das Land seines Arbeitgebers spielberechtigt gewesen. Als Leihspieler von Stade Rennes ist auch Team-Kollege Ermir Lenjani derzeit beim FC Nantes aktiv.
Weder von den Canaris (dt. Kanarienvögel, wegen der gelben Spielkleidung) aus Nantes, noch von den Rouges et Noirs (dt. Rote und Schwarze) aus Rennes schaffte es dagegen auch nur ein einziger Crack ins Aufgebot von Didier Deschamps.
Steckbrief zur französischen Nationalmannschaft:
Der französische National-Coach hatte die Qual der Wahl bei der Zusammenstellung seines Kaders für die Heim-Europameisterschaft. Da konnte er es durchaus verschmerzen, dass ihm mit Karim Benzema ein Mittelstürmer von Weltklasseformat nicht zur Verfügung steht.
Der wurde wegen seiner Verwicklung in eine Erpressungsaffäre rund um Nationalmannschaftskollegen Mathieu Valbuena vom Verband aus dem Team geworfen. Glück brachte die Causa Valbuena ebenso wenig. War er in der Vergangenheit noch eine der Stützen des Teams in Blau, verzichtet Trainer Deschamps diesmal vollkommen auf ihn.
Die Top 10 Spieler der Nationalmannschaften gegenübergestellt:
Frankreich |
Albanien |
||
Spieler | Marktwert (in €) | Spieler | Marktwert (in €) |
P. Pogba | 65 Millionen | E. Hysaj | 9 Millionen |
A. Griezmann | 60 Millionen | E. Berisha | 4 Millionen |
A. Martial | 30 Millionen | T. Xhaka | 4 Millionen |
B. Matuidi | 30 Millionen | E. Kace | 3 Millionen |
O. Giroud | 27 Millionen | S. Gashi | 2,75 Millionen |
E. Mangala | 26 Millionen | S. Cikalleshi | 2,30 Millionen |
L. Koscielny | 22 Millionen | A. Abrashi | 2,25 Millionen |
H. Lloris | 22 Millionen | B. Balaj | 2 Millionen |
Y. Cabaye | 18 Millionen | M. Rashica | 2 Millionen |
D. Payet | 18 Millionen | M. Mavraj | 1,5 Millionen |
* Stand: 2015/2016, Quelle: transfermarkt
Eine Rückkehr von Bayern-Star Franck Ribery war für den Teamchef nie ein Thema, wie er bei der Präsentation seines 23-Mann starken Kaders erklärt hat: „Ich habe keine Sekunde daran gedacht, ihn zurückzuholen. Er ist zurückgetreten, andere Spieler haben mir das Vertrauen gegeben, und das gebe ich zurück.“
Die Spieltermine von Frankreich & Albanien in Gruppe A:
10.06. 21:00 | in St. Denis | Frankreich – Rumänien | |
11.06. 15:00 | in Lens | Albanien – Schweiz | |
15.06. 21:00 | in Marseille | Frankreich – Albanien | |
19.06. 21:00 | in Villeneuve-d’Ascq | Schweiz – Frankreich | |
19.06. 21:00 | in Décines-Charpieu | Rumänien – Albanien |
Etwas mehr Sorgenfalten auf die Stirn des ehemaligen Welt- und Europameisters Deschamps dürften dagegen die Ausfälle in seiner Abwehrreihe zaubern, die sich in den vergangenen Wochen angesammelt haben.
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Erst erwischte es Jérémy Mathieu vom FC Barcelona, für den der 22-jährige Samuel Umtiti nachrückte, dann musste Real Madrid-Verteidiger Raphael Varane absagen, der sich einen Muskel im Oberschenkel gerissen hatte und von Adil Rami vom Europa League-Sieger FC Sevilla ersetzt wird.
Ebenfalls wegen einer Oberschenkelverletzung konnte Außenverteidiger Mathieu Debuchy seinen Sommerurlaub ohne EM-Stress planen.
Dafür dürften die Ergebnisse, die in der Vorbereitung auf das große Turnier erreicht wurden, durchaus Mut machen. Als erklärter EM-Favorit können die wirklichen Prüfsteine für die Grande Nation nämlich nicht die Vorrundengegner Rumänien, Albanien und die Schweiz sein.
Den ersten Schritt zum so ersehnten Titelgewinn haben “Les Bleus” im Eröffnungsspiel geschafft. Allerdings wäre die Deschamps-Truppe fast gegen die Rumänen gestolpert. Dimitri Payet musste schon einen ganz besonderen Hammer auspacken, um Frankreich zum knappen 2:1-Sieg zu schießen.
Für einen Erfolg bei der EURO im eigenen Land gilt es gegen die ganz Großen des europäischen Fußballs zu überzeugen. Und dabei haben sich die Franzosen in den vergangenen Monaten sehr beachtlich geschlagen, als sie Deutschland, die Niederlande und Portugal bezwungen haben. Einzig gegen den Konkurrenten von jenseits des Kanals, England, setzte es eine Niederlage.
Das berühmte Stade Vélodrome in Marseille, in dem die Partie Frankreich gegen Albanien stattfindet, ist das zweitgrößte Stadion bei dieser Europameisterschaft hinter dem Pariser Stade de France und beherbergt das restliche Jahr über den örtlichen Fußball-Verein Olympique Marseille. Die Radrennbahn, die der Arena ursprünglich den Namen gegeben hatte, musste bereits bei den Modernisierungsarbeiten im Vorfeld der Weltmeisterschaft 1998 weichen.
Ein Aufeinandertreffen mit England ist jedoch für die Franzosen wegen des Turnierplans erst frühestens im Viertelfinale möglich und die Gegenwart heißt Albanien. Diesen Gegner gilt es erst einmal abzuhaken, um sich eine gute Ausgangsposition für die K.O.-Runde zu sichern.
Trotz der Ergebnisse in den vergangenen beiden Spielen scheint ein abermaliger Triumph der Albaner sehr unwahrscheinlich. Die Franzosen werden bis in die Haarspitzen motiviert sein, den vorzeitigen Aufstieg in die K.O.-Phase perfekt zu machen und die Balkan-Kicker keinesfalls unterschätzen.
Aus diesem Grund sind Les Bleus als haushoher Favorit auf den Quotentafeln der Wettanbieter vermerkt. Wegen der klaren Vorzeichen bietet sich in diesem Fall sogar eine Handicap-Wette mit einem kleinen Nachteil für den Gastgeber an.
Anders als die Wettanbieter sehen die Wettfreunde die Ausgangssituation in diesem Spiel auch nicht. Ein französischer Sieg im Ausmaß von 2:0 erscheint als die wahrscheinlichste Variante.
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