Donnerstag, 16. Juni 2016 um 15:00 Uhr in Lens – EM 2016 Vorrunde Gruppe B – Vorschau, Prognose und Wett Tipp
Historiker werden sich bei der Stadt Lens an die „Schlacht von Lens“ von 1648 erinnern. Nicht weniger martialisch wird in Großbritannien das EM-Spiel zwischen England und Wales als „Battle of Britain“ tituliert, die in der nordfranzösischen Kleinstadt am zweiten Spieltag der Gruppe B in Szene gehen wird.
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Dieses Duell zwischen den britischen Nachbarn versprüht nicht nur aufgrund seiner geographischen Begebenheiten Spannung und Dramatik, sondern auch aufgrund der Ergebnisse des ersten Spieltages.
Die besten Wettquoten zu England – Wales im Überblick:
Nach 90 Minuten hatte England schon mit drei Punkten zum Auftakt gerechnet, doch zwei Minuten später war alles anders. Den schwachen Russen gelang in der zweiten Minute der Nachspielzeit doch noch der 1:1-Ausgleich und so gehen die Briten nur mit einem Punkt in den zweiten Spieltag.
Dabei setzten sie auch ihre Negativ-Serie fort: Auch bei der neunten EM-Teilnahme ist den Engländern kein Sieg im ersten Spiel gelungen.
Anders die Waliser. Im ersten EM-Spiel ihrer langen Fußball-Geschichte feierten sie auch gleich den ersten Sieg – mit 2:1 gegen die Slowakei.
England gewinnt gegen Wales |
Dabei sorgte Superstar Gareth Bale nicht nur für das erste walisische EM-Tor, sondern auch für ein weiteres Novum: Sein Treffer zum 1:0 war das erste Freistoßtor eines Briten in der EM-Historie.
Wenige Stunden später folgte dann gleich das zweite, denn Englands 1:0 gegen Russland durch Eric Dier resultierte ebenfalls aus einem direkt verwandelten Freistoß.
“Damit sah es sehr gut für uns aus”, sagte Englands Nationaltrainer Roy Hodgson nach dem Spiel, aber der Ausgleich änderte seine Stimmungslage abrupt: “Es fühlt sich eher wie eine Niederlage, als wie ein Unentschieden an.”
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Dass sie damit nun 23 EM-Spiele in Folge (Endrunde und Qualifikation) über 90 bzw. 120 Minuten unbesiegt sind, ist dabei nur ein schwacher Trost. Denn die “Three Lions” stehen nun unter Zugzwang.
Immerhin gingen sie nach einer makellosen EM-Qualifikation mit zehn Siegen aus zehn Spielen in das Turnier. Aufgrund dessen und der Tatsache zwischen Juni 2014 und dem EM-Start von 22 Länderspielen nur zwei verloren zu haben, wurden die Kicker ihrer Majestät bereits wieder als potentielle Titel-Kandidaten gehandelt.
Ob sie diesen vielen Vorschusslorbeeren auch wirklich gerecht werden, wird sich nun im Duell gegen Wales zeigen.
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102 Mal trafen die beiden Insel-Teams in der Vergangenheit bislang aufeinander.
Das erste Mal war 1879 und England gewann mit 2:1. Es folgten weitere 66 englische Siege, und auch die letzten vier Begegnungen haben allesamt die Engländer für sich entschieden – alle vier sogar ohne Gegentor.
Die letzten vier Duelle zwischen England und Wales:
- 06.09.2011: England – Wales 1:0 (1:0)
- 26.03.2011: Wales – England 0:2 (0:2)
- 03.09.2005: Wales – England 0:1 (0:0)
- 09.10.2004: England – Wales 2:0 (1:0)
Doch mittlerweile hat sich einiges geändert. Die Waliser haben in ihrer Entwicklung einen enormen Sprung nach vorne gemacht, wie die erstmalige Qualifikation für eine EM-Endrunde belegt.
In dieser gab es in zehn Spielen nur eine einzige Niederlage – und das am vorletzten Spieltag. Das bedeutet im Umkehrschluss: Acht Quali-Partien in Folge blieben die „Drachen“ unbezwungen. Dabei feierten sie fünf Siege und drei Remis.
Selbst gegen die zwischenzeitliche Nummer 1 der FIFA-Weltrangliste und EM-Titelanwärter Belgien haben die Waliser in ihren Quali-Spielen nicht verloren – nach dem 0:0 in Belgien wurde das Rückspiel mit 1:0 gewonnen.
Ein Zeichen, dass den Walisern mittlerweile sehr viel zuzutrauen ist – auch gegen den großen Nachbarn aus England, den sie in den 102 Duellen erst 14 Mal besiegen konnten. Der letzte Erfolg datiert aus dem Jahr 1984. Im damaliFreundschaftsspiel feierten die Waliser einen 1:0-Heimsieg.
England – Wales: Wie viele Tore fallen?
Nichts wäre dem kleinsten Landesteil von Großbritannien lieber, als diesen Erfolg jetzt bei der EM zu wiederholen.
Vor allem, da 22 der 23 walisischen EM-Kicker bei Klubs auf der Insel unter Vertrag stehen – bevorzugt bei Teams aus der Premier League oder auch aus der zweithöchsten Spielklasse, der Championship.
Einer der das möglich machen soll und auch kann, ist Superstar Gareth Bale. Der Stürmer von Real Madrid (der einzige Spieler im Kader, der nicht bei einem britischen Klub unter Vertrag steht), sorgte bereits in der Qualifikation dafür, dass Wales nun überhaupt auf der großen EM-Bühne auftreten darf.
In seiner Rolle als offensiver Freigeist erzielte Bale die Siegtreffer gegen Andorra, Belgien und Zypern und schoss in Summe 7 der insgesamt nur 11 Quali-Tore der Waliser. Nur Andorra traf noch seltener in dieser Quali-Gruppe als Wales.
Die restlichen vier Treffer verteilten sich auf drei andere Spieler – zwei davon auf Aaron Ramsey, der zweite Spieler mit Weltklasse-Format im walisischem Nationalteam, und je eines steuerten die Angreifer David Cotterill und Hal Robson-Kanu, bei. Letzterer erzielte im Auftaktspiel gegen die Slowakei auch den Siegtreffer zum 2:1.
Bild: Gareth Bale schoss das erste EM-Tor für Wales und stichelt vor dem “Derby” gegen England in Richtung des großen Nachbarn: “Sie machen sich groß, bevor sie irgendwas erreicht haben.” (Photo-Credit: NICOLAS TUCAT / AFP / picturedesk.com)
In der Qualifikation hat das gereicht, denn die Waliser bauen auf eine kompakte Defensive – nur vier Gegentore kassierten sie in den zehn Quali-Spielen. Wenn dieses Abwehrbollwerk jemand knacken kann, dann ja wohl eine erstklassige Offensive – und über diese verfügen die Engländer.
Sie schossen in der Qualifikation die zweitmeisten Tore und haben die wohl hochkarätigste Sturmreihe aller EM-Teilnehmer in ihrem Aufgebot.
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Angeführt von Wayne Rooney, der in der Quali 7 Tore erzielte, kommen noch Harry Kane, seines Zeichens Torschützenkönig der abgelaufenen Premier-League-Saison, und Senkrechtstarter Jamie Vardy (immerhin Zweiter in Englands Torschützenliste) dazu.
Nicht zu vergessen: Auch Wunderkind Marcus Rashford ist immer für einen Treffer gut, wie er des Öfteren schon unter Beweis gestellt hat.
Somit kommt auf die walisische Defensive – die ja die englischen Kicker, die ausnahmslos alle in der Premier League spielen, bestens kennt – wohl eine Menge Arbeit zu. Das bedeutet aber auch: Englands Stürmer sind mit den Stärken und Schwächen der walisischen Abwehrspieler bestens vertraut.
England – Wales mit Handicap 0:1:
Für England spricht zudem noch die Vergangenheit. Seit 1996 waren sie – mit Ausnahme von 2008 – vier Mal bei einer EM dabei und alle vier Mal haben sie das zweite Gruppenspiel gewonnen:
- EM 2012: 3:2 gegen Schweden
- EM 2004: 3:0 gegen die Schweiz
- EM 2000: 1:0 gegen Deutschland
- EM 1996: 2:0 gegen Schottland
Nur im Jahr 2000 gelang damit nicht der Aufstieg in die K.o.-Runde – vor vier Jahren wurden sie aufgrund des Sieges am 2. Spieltag sogar Gruppensieger. Das soll auch diesmal gelingen.
Die Wettanbieter sind davon auch überzeugt, wie die Quoten zeigen. Auch das Last-Minute-Unentschiedens gegen die Russen kann nichts daran ändern, im Gegenteil: Die Quoten auf einen Sieg England sind sogar noch gefallen.
Das
in Lens, in dem die Partie Engalnd gegen Wales aausgetragen wird, hat ein Fassungsvermögien von 45.000 Zuschauern und das sechstgrößte der zehn EM-Stadien. Das Stadion verdankt seinen Namen Felix Bollaert, der als Vorsitzender der örtlichen Minengesellschaft 1931 den Bau des Stadions in Auftrag gegeben hat.
Offenbar hat der Aufritt der “Three Lions” in der EM-Manege von Marseille nicht nur die Experten, sondern auch die Buchmacher überzeugt.
Trotz des ärgerlichen Puntkeverlustes sei erwähnt, dass die Engländer spielerisch voll überzeugen konnten und durchaus auch mit einem 3:0- oder gar 4:0-Sieg in die EM starten hätten können, wenn sie ihre zahlreichen Chancen besser genützt hätten.
Unbeeindruckt davon zeigte sich davon Gareth Bale. “Jetzt muss England was zeigen. Wir haben unseren ersten Teil erledigt, jetzt sind sie dran”, stichelte er.
Die Spieltermine von England & Wales in Gruppe B:
11.06. 18:00 | in Bordeaux | Wales – Slowakei | |
11.06. 21:00 | in Marseille | England – Russland | |
16.06. 15:00 | in Lens | England – Wales | |
20.06. 21:00 | in Saint-Etienne | Slowakei – England | |
20.06. 21:00 | in Toulouse | Russland – Wales |
Zusätzlich bezichtigte er den britischen Erz-Rivalen der Überheblichkeit. “Sie machen sich groß, bevor sie irgendwas erreicht haben. Deshalb werden wir da sein und daran glauben, dass wir sie schlagen können.”
Auch wenn es ein harter Kampf wird, der aufgrund der langen (gemeinsame) Fußball-Historie und der Tatsache, dass fast alle walisischen EM-Kicker in englischen Ligen unter Vertrag stehen, ein echtes „Insel-Derby“ ist, glauben die Wettfreunde an einen hart umkämpften 1:0-Sieg Englands.
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