Samstag, 11. Juni 2016 um 21:00 Uhr in Marseille – EM 2016 Vorrunde Gruppe B – Vorschau, Prognose und Wett Tipp
Vom grünen Tisch wurde das Duell zwischen England und Russland bei dieser Europameisterschaft auf den grünen Rasen verlegt. Noch hat man im Mutterland des modernen Fußballs nicht vergessen, dass angeblich nicht alles mit rechen Dingen zugegangen sein soll, 2010 bei der Vergabe der Fußball-WM 2018 an Mütterchen Russland.
In England wird vermutet, dass die Entscheidung über den Austragungsort bereits im Vorhinein feststand und deshalb wurden bereits Boykott-Pläne für die anstehende Weltmeisterschaft geschmiedet.
Ganz im Stile der ‚eisernen Lady‘ Margaret Thatcher, die sich schon in den 1980ern recht nonchalant im EU-Budget bedienen wollte, schallte es von der Insel: „I want my money back.“ Um jene 30 Millionen Euro ging es dabei, die für die vermeintlich aussichtslose Kandidatur bei der WM-Vergabe aufgewendet worden waren.
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Nun haben die Engländer die Chance, sich auf dem Platz für die Niederlage bei der Abstimmung in Zürich zu revanchieren. Das Auftaktspiel in der Gruppe B der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich verspricht deshalb ordentlich Zündstoff.
Ganz nebenbei ist es noch die Auseinandersetzung der Favoriten auf den Sieg in dieser Vorrundengruppe. Mehr Spannung geht also nicht, wenn sich die Three Lions und die Sbornaja im berühmten Stade Vélodrome zu Marseille, in dem sich heute keine Spur mehr von der namensgebenden Radrennbahn befindet, gegenüberstehen.
England gegen Russland: Unentschieden |
Um England ist es bedenklich still geworden im Vorfeld des Turniers. Keine Spur mehr davon, sich selbst zum Favoriten auf jeden möglichen Titel im höchstselbst erfundenen Sport zu erklären. Viele schmerzliche Niederlagen bei Welt- und Europameisterschaften haben etwas Demut einkehren lassen bei Medien und Öffentlichkeit.
Englands Abschneiden bei den letzten fünf WM- und EM-Turnieren:
- WM 2006: Aus im Viertelfinale
- EM 2008: nicht qualifiziert
- WM 2010: Aus im Achtelfinale
- EM 2012: Aus im Viertelfinale
- WM 2014: Vorrunden-Aus
Doch dieses Mal hätten die Three Lions alle Berechtigung, ordentlich zu brüllen. Als einziges Team in ganz Europa preschten sie mit zehn Siegen in ebenso vielen Spielen durch die Qualifikation.
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Dabei erzielte man ganze 31 Treffer, nur zwei weniger als die Polen mit ihrer Tormaschine Robert Lewandowski. Mit sieben bzw. sechs Stück hatten Kapitän Wayne Rooney und sein ehemaliger Club-Kollege bei Manchester United, Danny Welbeck, daran ganz besonderen Anteil.
Im Duell gegen die Schweiz gelang es Rooney mit seinem 50. Treffer im Team-Trikot noch dazu Fußball-Legende und Weltmeister Bobby Charlton als englischen Rekordschützen abzulösen.
Bei der Europameisterschaft in Frankreich könnte es Rooney auch schaffen, Alan Shearer den Rekord für die meisten EM-Tore im englischen Team-Dress abzuluchsen. Mit seinen fünf Treffern fehlen im dazu nur noch zwei.
Darüber hinaus leistete die Abwehr mit nur drei zugelassenen Gegentoren hervorragende Arbeit. Ihre Erfolgsserie von zehn Quali-Siegen in Folge starteten die Engländer gleich nach der so enttäuschend verlaufenen Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien.
England – Russland: Wie viele Tore fallen?
Nur ein einziger Punkt aus drei Spielen bedeutete das frühe Aus bereits in der Vorrunde – als Gruppenletzter. Im Laufe von zwei Jahren hat es Roy Hodgson, der als Trainer trotz der Blamage am Zuckerhut im Amt bleiben durfte, geschafft, seinem Team ein völlig neues Gesicht zu geben und es auf Erfolg zu trimmen.
Video: Vor allem das wunderschöne Tor von Jamie Vardy zum 2:2-Ausgleich beim Sieg von England gegen Deutschland wird Fußball-Fans wohl noch länger in Erinnerung bleiben. (Quelle: YouTube/FRsportmotion)
Dafür startete er nach dem letzten Match in Südamerika einen großen Umbruch, der von dem Rücktritt zweier langjähriger Stützen des Teams begünstigt wurde. Sowohl Kapitän Steven Gerrard als auch Chelsea-Legende Frank Lampard legten das Trikot mit den drei Löwen für immer ab.
Seither konnten sich andere wie Arsenal-Stürmer Welbeck und Premier-League-Torschützenkönig Harry Kane in den Vordergrund spielen. Umso schmerzhafter ist deshalb die schwere Knieverletzung von Welbeck, die ihn um seine zweite EM-Teilnahme nach 2012 bringt.
England – Russland mit Handicap 0:1:
Doch auch ohne Welbeck hat Trainer Hodgson mit Rooney, Kane und dem spätberufenen Jamie Vardy von Überraschungsmeister Leicester City eine ganze Reihe treffsicherer Stürmer in seinen Reihen. Hinzu kommt der 18-jährige Shooting-Star Marcus Rashford von Rekord-Champion Manchester United, der sich in der zweiten Saisonhälfte zum Stammspieler bei den Red Devils entwickelt hat.
Als kleine Überraschungen bei Hodgsons Kaderzusammenstellung gelten sein Verzicht auf Arsenal-Routinier Theo Walcott und die Nominierung von dessen Team-Kollegen Jack Wilshere, der wegen eines Haarrisses im Wadenbein monatelang kein Spiel bestreiten konnte und erst im letzten Saisonspiel der Gunners gegen Aston Villa wieder auf den Rasen zurückgekehrt ist.
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Insgesamt reist England mit einer äußerst jungen Truppe über den Kanal, die nur wenig mit den Staraufgeboten rund um Lampard, Gerrard, Terry oder Cole vergangener Turniere gemein hat. Im ersten Spiel gegen Russland hat sie nun die Möglichkeit, ihre Klasseleistung aus der Qualifikation zu bestätigen.
Kapitän Wayne Rooney glaubt nach dem Testspielsieg gegen Portugal an die EM-Tauglichkeit der jungen englischen Mannschaft.
Dort konnten die Russen nicht unbedingt glänzen. Erst mit einer Siegesserie von vier Erfolgen in den letzten vier Matches hintereinander gelang es, sich den zweiten Platz, hinter den einsam ihre Kreise ziehenden Österreichern, und damit die direkte Fahrkarte nach Frankreich zu sichern. Das Nachsehen hatte dabei Schweden, das als Dritter in die Relegation musste.
Die zwischenzeitliche Schwächeperiode mit zwei Niederlagen gegen Österreich und mehreren Unentschieden kostete Star-Trainer Fabio Capello den Job und brachte den Russen Leonid Sluzki in Amt und Würden.
Sluzki, der ehemalige Trainer von ZSKA Moskau, konnte seine ersten vier Spiele in der Qualifikation als Trainer des russischen Nationalteams allesamt gewinnen.
Nach der überstandenen Pflichtaufgabe folgte als Kür im ersten Freundschaftsspiel anschließend noch ein Erfolg über die starken Portugiesen um Zauberkünstler Cristiano Ronaldo.
Die Probleme blieben jedoch die selben wie unter dem Italiener Capello. Vom Spitzen-Team, das vor allem bei der Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz für Furore sorgte und erst im Halbfinale vom späteren Titelträger Spanien gestoppt wurde, ist man heute weit entfernt.
Die Spieltermine von England & Russland in Gruppe B:
Zwar setzt Sluzki wiederum fast ausschließlich auf Akteure, die bei russischen Klubs engagiert sind, doch ist das Niveau in der heimischen Premjer Liga nicht mehr dasselbe wie zu Zeiten der beiden UEFA-Cup Triumphe von ZSKA Moskau (2005) oder Zenit St. Petersburg (2008).
Beim russischen Bären sitzt das Geld nicht mehr so locker wie noch vor einigen Jahren und den nationalen Fußballverband brachten Gehalt und Entschädigung für die Vertragsauflösung von Coach Capello an den Rande des Ruins.
Um die angeblich sieben Millionen Euro jährlich betragende Gage des italienischen Maestro Capello bezahlen zu können, musste sich der russische Verband Geld von dem Oligarchen Alischer Usmanow leihen.
Trotzdem ist gerade im Vorfeld der Weltmeisterschaft in zwei Jahren im eigenen Land ein erfolgreiches Abschneiden der Sbornaja in den Augen der russischen Politik und Bevölkerung Pflicht.
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Zumindest zeigt das Leistungsbarometer seit dem Trainerwechsel nach oben und mit Alexander Kokorin und Artjom Dsjuba stehen zwei treffsichere Stürmer im Aufgebot, die in Frankreich sicherlich ihre Chancen vorfinden werden.
Video: Der Russe Artjom Dsjuba war zusammen mit Zlatan Ibrahimovic der erfolgreichste Goalgetter in der Qualifikationsgruppe G. (Quelle: YouTube/I Need Football)
Ein positives Omen könnte auch der Austragungsort sein. In Frankreich feierte die damals noch gesamt-sowjetische Fußball-Nationalmannschaft ihren größten Triumph und gewann 1960 die erste Europameisterschaft. Die hieß zu dieser Zeit noch Europapokal der Nationen und anstatt 24 versammelten sich nur vier Teams im Austragungsland.
Dementsprechend kurz zeigte sich die Veranstaltung. Nach fünf Tagen und vier Spielen war alles zu Ende und die UdSSR hatte den europäischen Fußballthron erklommen. Während im Halbfinale die Tschechoslowakei noch klar mit 3:0 überrollt wurde, fiel das erlösende 2:1 zum Sieg über Jugoslawien im Finale erst in der zweiten Halbzeit der Verlängerung.
Schenkt man den Experten der besten Wettanbieter Glauben, dann dürfte so viel Spannung in der Partie zwischen der russischen Nachfolgemannschaft und der englischen Auswahl nicht aufkommen. Die Insulaner laufen in diesem Spiel nämlich als Favorit auf.
Zwei Siege in der Vorbereitung gegen die beiden Top-Favoriten auf den EM-Titel Deutschland (3:2 in Berlin) und Frankreich (2:0 in London), beweisen, dass die Three Lions diesmal nicht gewillt sind, schon nach den Gruppenspielen wieder heimwärts zu segeln.
Die Spiele in der EM-Qualifikation:
England |
Russland |
||
Begegnung | Ergebnis | Begegnung | Ergebnis |
Litauen – England | 0:3 | Russland – Montenegro | 2:0 |
England – Estland | 2:0 | Moldawien – Russland | 1:2 |
England – Schweiz | 2:0 | Liechtenstein – Russland | 0:7 |
San Marino – England | 0:6 | Russland – Schweden | 1:0 |
Slowenien – England | 2:3 | Russland – Österreich | 0:1 |
England – Litauen | 4:0 | Montenegro – Russland | 0:3 gewertet |
England – Slowenien | 3:1 | Österreich – Russland | 1:0 |
Estland – England | 0:1 | Russland – Moldawien | 1:1 |
England – San Marino | 5:0 | Schweden – Russland | 1:1 |
Schweiz – England | 0:2 | Russland – Liechtenstein | 4:0 |
Obwohl Russland als aussichtsreichster Herausforderer auf den Sieg in der Vorrunden-Gruppe B gilt, bedarf es einer besonderen Leistung der Sbornaja, um England Paroli bezwingen zu können. Vor allem in der russischen Abwehr könnten die englischen Offensiv-Wirbler mit ihren Scharfschützen Wayne Rooney und Harry Kane für einige Unruhe sorgen.
Die bisherige Bilanz zwischen den beiden Ländern zeigt sich vollkommen ausgeglichen. Im Rahmen der Qualifikation für den EM-Titelkampf in Österreich und der Schweiz konnten beide Teams jeweils ihre Heimspiele gewinnen. In Marseille werden die Karten nun neu gemischt und man darf gespannt sein, ob es die Russen schaffen, den Engländern Paroli zu bieten.
Die Wettfreunde können sich das durchaus vorstellen und erwarten ein Unentschieden zwischen England und Russland.
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