Sonntag, 12. Juni 2016 um 21:00 Uhr in Lille – EM 2016 Vorrunde Gruppe C – Vorschau, Prognose und Wett Tipp
Am dritten Turniertag greift endlich auch das DFB-Team in das europameisterliche Geschehen ein: Auf dem beschwerlichen Weg zum ersehnten Titel bekommt es die Mannschaft von Jogi Löw am Premieren-Spieltag der Gruppe C zunächst einmal mit einem etwas kleineren Fisch zu tun.
Während die Titelsammlung des Weltmeisters auch auf dem europäischen Parkett manierlich ist – bekanntlich konnte der Cup 1972, 1980 und 1996 erobert werden –, gibt die Ukraine überhaupt erst zum zweiten Mal ihre Visitenkarte bei einer kontinentalen Endrunde ab.
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Da den Gelben-Blauen das Startrecht vor vier Jahren als Gastgeber zudem automatisch zugefallen ist, wurde im letzten Herbst erstmals auf sportlichem Weg die Quali gewuppt: Als Play-off-Sieger gehörte die Ukraine dabei zu jenen Nationen, die von der Aufstockung des Turniers auf 24 Mannschaften profitierten.
Obwohl die Elf von Michail Fomenko in der Qualifikation neben Spanien auch der Slowakei den Vortritt lassen musste, konnte das Team mit zwei souveränen Auftritten in der Relegation (2:0 und 1:1 gegen Slowenien) am Ende doch noch halbwegs problemlos ein EM-Ticket ergattern.
Deutschland gewinnt gegen die Ukraine |
Die nur über Umwege gerettete Quali hat dennoch zur Folge, dass man bei den Wettanbietern keine großen Stücke auf die Ukraine hält: Da neben der DFB-Auswahl auch Polen einen Vertrauensvorschuss genießt, werden dem WM-Viertelfinalisten von 2006 nur gegen Nordirland brauchbare Siegchancen eingeräumt.
Demnach sollte es „der Mannschaft“ eigentlich möglich sein, im Auftaktspiel erst einmal ganz gefahrlos die eigene Betriebstemperatur auszutesten – in den folgenden Spielen wird schließlich noch manch deutlich größerer Brocken auf den Titelaspiranten warten.
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Mit Blick auf die Formschwankungen der letzten Monate dürfte Jogi Löw die kleine Schonfrist ausgesprochen gelegen kommen: Seit sich dessen Truppe vor zwei Jahren zum Weltmeister krönte, laufen die meisten Spieler vergeblich der großartigen Form von Brasilien hinterher.
Nachdem sich die deutsche Mannschaft nach der Rückkehr vom Zuckerhut gleich einmal eine freundschaftliche Niederlage gegen Argentinien gönnte (2:4), ist auch die im Anschluss absolvierte Qualifikation als ausgesprochen holprig in Erinnerung geblieben.
Hatte sich der Bundestrainer in den vorherigen Ausscheidungen noch den Ruf als „Qualifikations-Weltmeister“ erworben, musste sich sein Team in den jüngst zu absolvierenden zehn Runden gleich in zwei Pflichtspiel-Niederlagen fügen.
Ging zunächst zum allerersten Mal in der Geschichte ein Nachbarschafts-Duell gegen Polen verloren, trugen die deutschen Mannen dann im Oktober 2015 mit dem weiteren Ausrutscher in Dublin obendrein einen gewichtigen Anteil zur EM-Teilnahme der irischen Auswahl bei.
Deutschland – Ukraine: Wie viele Tore fallen?
Da zuvor auch schon das Hinspiel gegen Irland mit einem Remis beendet wurde, konnten die „Boys in Green“ in den vermeintlich so undankbaren Duellen gegen den späteren Gruppensieger ziemlich unglaublich anmutende vier Zähler einfahren.
Auffällig war zudem, dass selbst die Form bei den sieben siegreich gestalteten Auftritten oftmals zu wünschen übrigließ: Beispielhaft sei hier nur an das 2:1 gegen Georgien am letzten Spieltag erinnert, als kurzzeitig sogar der Absturz auf den dritten Tabellenplatz denkbar schien.
Der Eindruck der fehlenden Balance hat sich auch in so manchem Testspiel in unangenehmer Weise bestätigt: So war insbesondere in den Heimspielen gegen England (2:3), die Vereinigten Staaten (1:2) oder Australien (2:2) ein zwischenzeitlicher Kontrollverlust nicht zu übersehen.
Video: Man kann sich einfach nicht daran sattsehen: Mario Götzes Tor, das Deutschland den Weltmeistertitel gebracht hat. Nun soll auch der EM-Titel her. (Quelle: YouTube/KidShey)
Dennoch gelang es dem DFB-Team immer wieder, den enttäuschenden Auftritten überzeugende Erfolgserlebnisse entgegenzusetzen; so hatte sich die Mannschaft etwa im März beim 4:1 gegen den „Angstgegner“ aus Italien in wahrlich weltmeisterlicher Verfassung präsentiert.
Dass ein großer Wurf in Frankreich nach wie vor als realistisch erscheint, ist jedoch noch ungleich stärker auf die Erfahrungen von 2014 zurückzuführen: Damals hatte der deutsche Trainerstab dem Team in Südtirol innerhalb kürzester Zeit den Feinschliff für den denkwürdigen Trip an den Zuckerhut verpasst.
Mit dem WM-Triumph wurde der Beweis erbracht, dass Jogi Löw in der Vorbereitung zum Bedienen der entscheidenden Hebel in der Lage ist – entsprechend groß ist die Hoffnung, dass seine Mannen nun auch nach dem Trainingslager in Ascona wie aus einem Guss agieren.
Deutschland – Ukraine mit Handicap 0:1:
Hierfür könnte es sich als vorteilhaft erweisen, dass der FC Bayern einmal mehr das Finale um die Champions League verpasste: Aufgrund der vorzeitig beendeten Saison stieg auch das Münchener Personal früher als zunächst erwartet in die WM-Vorbereitung ein.
Nach den durchdurchwachsenen Tests mit Siegen gegen Italien und Ungarn sowie Niederlagen gegen England und die kleine Slowakei dürfte nun aber erstmals in Lille konkreter Aufschluss darüber zu erwarten sein, ob das Trainingslager tatsächlich wunschgemäß gefruchtet hat.
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Diesbezüglich scheinen allzu große Sorgen allerdings unbegründet zu sein: Bei den letzten Turnier-Teilnahmen war es Löw schließlich noch immer gelungen, seine Jungs auf den Punkt genau fit zu bekommen.
Namentlich bei den Weltmeisterschaften 2010 und 2014 kam die deutsche Mannschaft wie ein Torpedo aus den Startblöcken geschossen; gegen Australien (4:0) und Portugal (3:0) war von den vorab befürchteten Anlaufschwierigkeiten überhaupt nichts zu bemerken.
Dagegen ließ der deutliche mühsamere Auftaktsieg gegen die Seleccao bei der EM 2012 (1:0) wissen, dass im Fall der Fälle auch richtig harte Arbeit verrichtet werden kann: In Lwiw gingen die deutschen Farben gleich zum Turnierstart siegreich aus einem erbarmungslosen Abnutzungskampf hervor.
Da zudem auch bei der EM 2008 mit einem Dreier gegen Polen (2:0) in die Endrunde gestartet wurde, ist die Auftakt-Weste des Bundes-Jogis noch immer gänzlich unbefleckt – ohnehin sind erfolgreiche Kaltstarts bei großen Turnieren seit jeher zu den deutschen Spezialitäten zu zählen.
Für einen standesgemäßen Start der DFB-Auswahl dürfte ebenso die Tatsache sprechen, dass die Ukraine nicht als ein klassischer Favoriten-Killer gilt: So taten sich die Gelb-Blauen dann auch in der Qualifikation lediglich mit stumpfer Pflichterfüllung positiv hervor.
Die Top 9 Spieler der Nationalmannschaften gegenübergestellt:
Deutschland |
Ukraine |
||
Spieler | Marktwert (in €) | Spieler | Marktwert (in €) |
Thomas Müller | 75 Millionen | A. Yarmolenko | 25 Millionen |
Toni Kroos | 50 Millionen | E. Khacheridi | 8,5 Millionen |
Mesut Özil | 50 Millionen | T. Stepanenko | 8 Millionen |
Manuel Neuer | 45 Millionen | Andriy Pyatov | 5 Millionen |
Mario Götze | 35 Millionen | D. Garmash | 5 Millionen |
Mats Hummels | 32 Millionen | Denys Boyko | 4,75 Millionen |
Shkodran Mustafi | 20 Millionen | A. Fedetsky | 4 Millionen |
Andre Schürrle | 18 Millionen | S. Sydorchuk | 4 Millionen |
Sami Khedira | 18 Millionen | A. Kravets | 4 Millionen |
* Stand: Mai 2016, Quelle: Transfermarkt.de
Die in der Gruppe C verbuchten sechs Siege wurden allesamt gegen die Nachzügler aus Weißrussland, Luxemburg und Mazedonien eingefahren; gegen die besser platzierten Teams aus Spanien und der Slowakei kam dagegen nur einer von zwölf möglichen Zählern herum.
Dazu passt es ins Bild, dass die Gelb-Blauen zwei Jahre zuvor auf dem Weg nach Brasilien nacheinander an England und Frankreich scheiterten – und auch bei der Heim-EM 2012 war nach Niederlagen gegen dieses Duo schon nach der Vorrunde enttäuschend früh Schluss.
Trotz der schwachen Ausbeute bleibt jedoch festzuhalten, dass sich die Mannschaft auch in den Spitzenspielen der jüngsten Quali in aller Regel achtbar verkaufte – so bekamen die Duelle gegen „La Furia Roja“ sowie das Heimspiel gegen die Slowaken jeweils nur knappe 0:1-Niederlagen zu sehen.
Die Spieltermine von Deutschland & der Ukraine in Gruppe C:
12.06. 21:00 | in Lille | Deutschland – Ukraine | |
16.06. 18:00 | in Lyon | Ukraine – Nordirland | |
16.06. 21:00 | in St. Denis | Deutschland – Polen | |
21.06. 18:00 | in Paris | Nordirland – Deutschland | |
21.06. 18:00 | in Marseille | Ukraine – Polen |
Da das Rückspiel in Zilina sogar gänzlich ohne Treffer blieb, ist es aber auch kein Geheimnis, dass die Ukraine das Zielwasser mit dem ganz kleinen Löffel zu sich nimmt: Gegen die beiden anderen EM-Fahrer hat sich die Offensive in 360 Minuten vergeblich um einen Torerfolg bemüht.
Allerdings ist es keineswegs nur in den Topspielen auffällig, dass Andriy Yarmolenko oftmals allein auf weiter Flur tätig werden muss: eine undankbare Aufgabe, die dann selbst das prominenteste Mitglied einer ansonsten bisweilen namenlosen ukrainischen Auswahl überfordert.
Diese Harmlosigkeit sollte Deutschland natürlich in die Karten spielen, die bekanntlich ja so ihre Probleme mit klug umschaltenden Gegnern hat: Derartige überfallsartige Attacken werden nun im ersten Gruppenspiel der Endrunde vermutlich kaum einmal zu beobachten sein.
Somit darf sich der Gruppenfavorit von Beginn an mit seiner Paradedisziplin beschäftigen: Immerhin wird es die große Aufgabe des Eröffnungsspiels sein, sich den konsequent auf Defensive geeichten Gegner mit einer Engelsgeduld zurechtzulegen.
Dass die Ukrainer in der EM-Qualifikation lediglich vier Gegentreffer kassierten, weist die Abwehr schließlich als das Prunkstück der Osteuropäer aus – weshalb es keine Überraschung wäre, wenn in Lille ein bisschen länger auf den deutschen Führungstreffer gewartet werden muss.
Andererseits war es dem DFB-Team bereits bei früheren Turnieren vorzüglich gelungen, unter Bollwerk-Verdacht stehende Gegner schwindelig zu spielen: So hatte man sich etwa vor dem erwähnten 4:0 gegen Australien völlig umsonst vor den als widerspenstig erwarteten Socceroos gefürchtet.
Der schönen Tradition von starken Premieren-Auftritten folgend, gehen die Wettanbieter deshalb nun auch bei der Europameisterschaft von einer ersten Darbietung des Weltmeisters aus, mit der der Anspruch auf die kontinentale Krone gleich einmal entschieden untermauert werden kann.
Nicht zuletzt die enorme Erfahrung sollte dafür bürgen, dass sich das DFB-Team ohne einen langen Anlauf an die französische Turnier-Luft gewöhnt – wohingegen dem eher unbeleckten Gegner der große Druck sehr viel mehr zu schaffen machen dürfte.
Auch die Wettfreunde gehen deshalb davon aus, dass die deutsche Mannschaft zum Auftakt keine halben Sachen macht: Folglich sollte es sich als ein überschaubares Risiko erweisen, die Gewinne mit einer Handicapwette spürbar aufzustocken.
Die Spiele in der EM-Qualifikation:
Deutschland |
Ukraine |
||
Begegnung | Ergebnis | Begegnung | Ergebnis |
Deutschland – Georgien | 2:1 (0:0) | Ukraine – Spanien | 0:1 (0:1) |
Irland – Deutschland | 1:0 (0:0) | Mazedonien – Ukraine | 0:2 (0:0) |
Schottland – Deutschland | 2:3 (2:2) | Slowakei – Ukraine | 0:0 (0:0) |
Deutschland – Polen | 3:1 (2:1) | Ukraine – Weißrussland | 3:1 (3:0) |
Gibraltar – Deutschland | 0:7 (0:1) | Ukraine – Luxemburg | 3:0 (0:0) |
Georgien – Deutschland | 0:2 (0:2) | Spanien – Ukraine | 1:0 (1:0) |
Deutschland – Gibraltar | 4:0 (3:0) | Luxemburg – Ukraine | 0:3 (0:1) |
Deutschland – Irland | 1:1 (0:0) | Ukraine – Mazedonien | 1:0 (1:0) |
Polen – Deutschland | 2:0 (0:0) | Weißrussland – Ukraine | 0:2 (0:0) |
Deutschland – Schottland | 2:1 (1:0) | Ukraine – Slowakei | 0:1 (0:1) |
Ein glatter 3:0-Erfolg könnte das zu erwartende Leistungsgefälle nach unserer Prognose beispielsweise durchaus angemessen widerspiegeln. Kein wirklich origineller Tipp, mit dem sich bei den Ergebniswetten aber dennoch mühelose eine zweistellige Quote realisieren lässt.
Aufgrund des erwarteten souveränen Auftritts sind auch darüber hinaus alle Spezialwetten interessant, die der deutlichen Favoritenstellung des DFB-Teams Rechnung tragen: So erscheint etwa auch eine Halbzeit-/Endstand-Wette darauf plausibel, dass Deutschland bereits beim Gang in die Kabinen in Führung liegt.
Wir tippen auf einen souveränen Sieg der DFB-Auswahl!
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