EM Vorschau Deutschland gegen Dänemark | Aufstellung und Prognose
Veröffentlicht am 27. Oktober 2016
Die Entscheidung naht. Am Sonnabend um 20.45 Uhr in Lemberg geht die sagenumwobene Hammergruppe B zu Ende. Danach werden zwei Mannschaften jubeln dürfen und weitere zwei die Heimreise antreten müssen.
Für Deutschland sieht es derzeit natürlich gut aus. Ein Punkt gegen Dänemark reicht für den Aufstieg aus eigener Kraft, ganz egal wie das Parallelspiel zwischen Portugal und Holland endet.
Doch dieses Kunststück wollen natürlich auch die Dänen schaffen. Mit einem Sieg über Deutschland stehen auch bei ihnen die Chancen auf das Viertelfinale sehr gut. Spannung scheint garantiert und durch die spezielle Konstellation, dass alle vier noch weiterkommen, aber auch ausscheiden können, wird es wohl zu keiner Wettbewerbsverzerrung kommen.
Bei den Buchmachern ist die DFB-Elf der klare Favorit und auch die Mannschaft selbst will sich nicht auf Rechenspiele einlassen. „Ein Punkt reicht zwar für Platz eins, aber wir wollen jedes Spiel gewinnen. Wir versuchen die Dänen zu schlagen und die Gruppe als erster zu beenden“, ist etwa Mats Hummels bei „Spox“ zuversichtlich.
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Und diese Taktik könnte sich noch als eine weise herausstellen. Denn einerseits hat man in der Vergangenheit schon des Öfteren gesehen, dass intakte Mannschaften nach Umstellungen im dritten Spiel den Rhythmus verloren haben und in der KO-Runde nicht mehr an die zuvor gezeigten Leistungen anschließen konnten und andererseits entgeht man so wahrscheinlich den starken Russen.
Dazu kommen persönliche Vorlieben. Etwa hat Bastian Schweinsteiger nach dem Niederlande-Spiel seinem alten Weggefährten Mark van Bommel Versprechungen gemacht: „Ich habe ihm gesagt, dass wir gegen Dänemark alles versuchen, um das Spiel zu gewinnen. Er war natürlich enttäuscht, aber ich bin zuversichtlich, dass Holland gegen Portugal gewinnen wird.“
Ein Stich ins niederländische Fußball-Herz, dass ausgerechnet Erzfeind Deutschland den Holländern das Weiterkommen vorbereiten müsste. Doch davon sollte und darf bislang noch keine Rede sein. Erst einmal muss es darum gehen, schnellstmöglich alle Rest-Eventualitäten eines Gruppen-KO’s auszuschalten und das Viertelfinale zu fixieren.
Sicher zuschauen im Aufeinandertreffen mit den nördlichen Nachbarn muss leider Jerome Boateng. Nach ordentlicher Schelte zu Beginn des Turniers, wegen seines nächtlichen Streifzugs mit Nacktmodel Gina-Lisa, scheint der Bayer nun doppelt motiviert zu sein. Jedes Tackling scheint zu sitzen, jeden Zweikampf scheint er zu gewinnen.
Bitter, dass ausgerechnet Boateng, der sich auf der vakanten Position des Rechtsverteidigers als Glücksgriff erwies, nun zuschauen muss. Vor allem da es sich beim Grund für die Sperre um eine Dummheit handelte. Wegen Spielverzögerung bei einem Einwurf fasste der Verteidiger seine zweite gelbe Karte im Turnier aus. Dafür wäre er im Viertelfinale wieder dabei. Ein angenehmer Zufall, ohne ihm dafür Absicht zu unterstellen.
Boatengs Ausfall ist wohl mit ein Grund warum die Wettanbieter es für wahrscheinlich halten, dass in dieser speziellen Partie viele Tore fallen werden. Die Quote für über 2,5 Tore ist beträchtlich niedriger, als die under-Wette. Den Platz von Boateng wird wohl Lars Bender einnehmen, der von Anfang des Turniers an als Kandidat für diesen Posten galt.
Doch auch Dänemark ist nicht frei von Personalsorgen. Für das abschließende Gruppenspiel sind die beiden Mittelfeldspieler Dennis Rommedahl und Niki Zimling fraglich. Vor allem Rommedahl, der die 100 Meter früher angeblich in 10,2 Sekunden sprintete, würde Dänemark weh tun. Und daneben steht noch ein Streit mit der UEFA ins Haus, denn Star-Stürmer Nicklas Bendtner hat mit dem Tragen des Namens eines Wettanbieters auf seiner Unterhose gegen die strengen Regeln bei Länderspielen verstoßen.
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Doch für das Spiel gegen Deutschland sollte diese Angelegenheit keine Sanktionen nach sich ziehen und den Star-Stürmer nicht aus dem Fokus bringen. Auf Bendtner gilt es also besonderes Augenmerk zu legen, denn schon gegen die Portugiesen konnte der Blondschopf im Doppelpack treffen. Und beide Treffer erzielte der Arsenal-Angreifer mit dem Kopf, seine große Stärke.
Daher wird sich wohl abermals die Frage stellen, ob der starke Mats Hummels nicht doch aus der Mannschaft genommen wird, für den 1,98-Meter-Hünen Per Mertesacker. Bei Mario Gomez ist das mittlerweile kein Thema mehr. Nach seinen drei Toren in den beiden Top-Spielen konnte er endlich sämtliche Kritiker verstummen lassen.
Dabei war vor allem die Art und Weise wie er die Treffer erzielte atemberaubend – auch für seine Mitspieler: „Ich konnte mich gar nicht so freuen über das Tor, weil ich anfangs geschockt war, wie gut er sich den Ball mitgenommen hat“, so Team-Kollege Schweinsteiger. Nun soll es der Top-Striker auch gegen die Dänen richten.
Dabei trifft Gomez mit Daniel Agger und Simon Kjaer abermals auf tolle Gegenspieler. Aber dass es gegen die Skandinavier nicht leicht ist, mussten auch die Niederländer schon erfahren. Doch gerade in der aktuellen Situation wird die deutsche Mannschaft noch einmal alles geben, um aufzusteigen und um ein weiteres Ausrufezeichen im Kampf um den EM-Titel zu setzen.
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